Heute wird es einmal etwas persönlicher. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen mehrere Golfrunden gehabt, bei denen ich wieder festgestellt habe, wie unwichtig eigentlich ein Score sein kann. Mit den richtigen Leuten kann man auch schlechte Schläge genießen, es müssen nur echte Golffreunde sein.
Richtig wichtig ist ein echter Golfbuddy
Im Idealfall hat man einen oder zwei Leute, mit denen man sich blind versteht. Die Königsdisziplin unter Golffreunden ist der beste Golfbuddy. Ihr werdet es bei mir schon herausgelesen haben, dass in meinem Fall Marcus, der Golfhandwerker, der „best golfbuddy“ ist. Da ist es mir auch komplett egal, dass ich die meisten Match Plays verliere.
Zwar wohnen wir vergleichsweise weit auseinander, Marcus ist in Buchholz zuhause und ich in Celle, aber dazwischen finden sich einige Golfplätze, die wir schon beackert haben. Was vor allem aber der wichtige Teil ist: Wir verstehen uns ziemlich blind.
Wenn ihr unsere Videos schaut, dann bekommt ihr schnell mit, dass Marcus und ich vor allem Golf Trash Talk pflegen und eigentlich die meiste Zeit dummes Zeug reden. Wir spielen nicht immer gut, aber lustig – dafür sind Golffreunde da. Und der beste Golfbuddy vor allem.
Mich erdet das immer wieder hervorragend. Im Berufsleben gibt es genug Gelegenheiten, sich zu stressen, und auf dem Golfplatz wird man genau den Stress wieder los. Am schnellsten geht das bei mir mit einem „Ernie & Birdie“ Match Play – oder einer ganz normalen Ballerrunde. Leute, besorgt euch einen Golfbuddy.
Herzensmenschen als Golffreunde
Mark Twain wird das Golfzitat „Golf ist ein Spaziergang mit Ärgernissen“ zugerechnet. Das ist inhaltlich nicht ganz von der Hand zu weisen. Da hilft es natürlich, wenn man genug Ablenkung hat und mit besonderen Golffreunden unterwegs sein kann.
Ein paar solcher Golffreunde sind die „anderen“ drei aus Martins Golf Rudel. Mit Martin, Jacky und Dennis spielen wir eigentlich viel zu selten. Aber wenn, dann ist es ein Highlight, das Wochen später noch anhält. Genau deshalb haben wir uns damals zusammengetan, weil vieles so einfach passt.
Es gibt diesen schönen Satz „Man braucht nur ein paar Leute, die den gleichen Knall haben“ und da ist viel Wahrheit dran. Gerade letzten Samstag habe ich das wieder deutlich gemerkt, als meine Nina und ich nach Lilienthal gefahren sind, um dort mit Jacky und Dennis zu spielen.
Ich habe lange nicht mehr so viele Bälle verloren wie an diesem Tag – und es war mir noch nie so egal. Wenn ich so überlege habe ich bislang auch noch nie auf einer Golfrunde die Titelmusik der Gummibärenbande gehört, aber das nur so nebenbei. Wir hatten vier Stunden Spaß, haben gelacht und jede fiese Ballage genossen. So stelle ich mir einen perfekten Golftag vor.
Das tägliche Highlight: Wenn der Partner auch Golf spielt
Die einzig mögliche Steigerung von Golfbuddy und Herzensmenschen ist natürlich der Partner, der auch Golf spielt. Meine Heidegolferin musste ich einige Jahre bearbeiten, bis sie nachgegeben und endlich die Platzreife gemacht hat. Und auch danach hat es noch gut zwei Jahre gedauert, bis sie richtig Feuer gefangen hat – aber es hat sich gelohnt.
Es gibt nichts schöneres, als mit dem Lieblingsmenschen über den Golfplatz zu gehen und gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Ich denke, das kann jeder nachempfinden. Vor allem ist Golf der beste Sport für Paare, finde ich. Weil es eben völlig egal ist wie gut oder schlecht jemand spielt – Golf geht immer gemeinsam.
Tennis als Paar macht wenig Spaß, wenn beide unterschiedlich stark spielen. Beim Golf macht jeder „sein Ding“ und man spielt trotzdem gemeinsam ein und denselben Platz. Die besten Golffreunde sind die, mit denen man anschließend nach Hause fahren und auch den Rest des Lebens teilen kann.
Mal schauen, ob sich unsere Tochter irgendwann doch noch dazu entschließt, Golf zu lernen. Das wäre vermutlich noch die einzig mögliche weitere Steigerung. Golf mit der ganzen Familie. Wir werden sehen – ich berichte ganz bestimmt ausführlich, sollte es soweit sein.