Für eine schnelle Runde zwischendurch oder für das gezielte Eisentraining eignen sich Kurzplätze – wie den Kurzplatz Burgdorf – manchmal ganz gut. In meinem erreichbaren Umkreis gibt es davon zwei Stück.
Beim Golfclub Peine-Edemissen gibt es einen 6-Loch-Kurzplatz, der als Pay-and-Play-Platz öffentlich spielbar ist (den Bericht dazu gibt es hier).
Der zweite, für mich sogar noch etwas näher gelegene Kurzplatz ist der des Burgdorfer Golfclubs. Dabei handelt es sich um einen „normalen“ Kurzplatz, für den zumindest der Nachweis der Platzreife vorliegen muss.
Den „großen Bruder“ habe ich schon einmal vorgestellt (den Bericht gibt es hier), aber jetzt geht es um den Kurzplatz. Ich besuche den Burgdorfer Kurzplatz immer gerne und habe jedesmal Spaß daran.
Für 15 Euro darf man bis zu zwei Stunden spielen. Die Bahnen sind abwechslungsreich gestaltet und bieten unterschiedliche Herausforderungen. Dank eines offiziellen Ratings könnte man sogar vorgabewirksam spielen.
Bahn 1 – 99/87 Meter von gelb/rot
Das kleine und stark ondulierte Grün wird von zwei Bunkern rechts und links bewacht. Auch wenn beide nicht sonderlich groß sind, kommen sie gefräßiger daher als man vermuten mag. Durch die Gestaltung des Geländes läuft fast jeder schlecht platzierte Ball vom Grün in einen der beiden Bunker.
Vor dem Grün ist es deutlich tiefer, so dass man einen unangenehmen Bergauf-Chip vor sich, wenn man zu kurz bleibt. Zu lange Bälle werden entweder noch vom Hügel hinter dem Grün aufgefangen oder rollen eben den kleinen Abhang dahinter hinab, der die Grenze zum 5. Grün darstellt, das dahinter liegt.
Zu lang zu schlagen ist also eine ebenso schlechte Empfehlung wie zu kurz – Längenkontrolle ist das Zauberwort auf dieser Einstiegsbahn.
Bahn 2 – 180/162 Meter
Das zweite und gleichzeitig längste Par 3 des Kurzplatzes könnte genau so auch auf den Championship Course gehören. Zumindest bietet es alles, was ich von einem Par 3 erwarte.
Links ist die Bahn bewaldet, rechts öffnet sich die Fläche vor dem Grün etwas zur Seite und bietet leichten Slicern eine Chance.
Links unmittelbar vor dem Grün gibt es einen sehr schönen Bunker, der das erhöht liegende kurze Gras bewacht. Allzu leicht zu lesen ist es auch nicht.
Zu lange Bälle finden sich ruckzuck im unangenehmen Rough wieder, zu kurze Annäherungen scheitern an der hohen Welle vor dem Grün. So werden schöne Par 3 gebaut, auch wenn die 180 Meter für mich schon eine Herausforderung sind.
Bahn 3 – 130/119 Meter
Landschaftlich ist die drei das schönste Loch des Platzes. Von einem erhöhten Abschlag aus schlägt man über einen seitlichen Teich. Der kommt zwar nicht wirklich ins Spiel, aber zieht natürlich trotzdem die Aufmerksamkeit auf sich.
Zwischen Teich und Grün ist im Grunde noch ausreichend Platz für zu kurze Abschläge oder alle diejenigen, die lieber vorlegen möchten und dann auf einen guten Chip hoffen.
Rechts neben dem Grün ist nur wenig Platz, hinter dem Grün wartet auch direkt ein dichter Wald.
Das eher runde Grün wird von zwei Bunkern gut bewacht, wobei der rechte sich bis vor das Grün nach vorne zieht und den Eingang von vorne deutlich einschränkt.
Loch 4 – 164/152 Meter
Die vier ist das einzige Loch, das ich persönlich ein bisschen langweilig finde. Im Grunde geht es vom Abschlag nur flach geradeaus.
Das kleine „Fairway“ zwischen der Tee-Box und dem Grün ist breit und eigentlich immer kurz gemäht. Links der Wald ist weit genug weg und auch die Bäume rechts sollten bei einem guten Treffer keine große Rolle spielen.
Einzig das Grün bietet durch seine längliche Form und eine kleine Welle so etwas wie einen Reiz, je nachdem wo die Fahne steckt. Ein kleiner Hügel rechts neben dem Grün wirft knapp seitlich verzogen Bälle im Idealfall sogar wieder zurück auf die Linie. Links vom Grün wartet ein Stückchen Wald.
Loch 5 – 109/97 Meter
Hier ist Längenkontrolle mehr als bei allen anderen Löchern gefordert. Direkt vor dem Grün liegt ein etwas tieferer Bunker, dahinter ist das Grün am schmalsten.
Zwei Ebenen im Grün bieten verschiedene Varianten für interessante Fahnenpositionen, wobei sie bei meinen Besuchen meist auf dem oberen Plateau und damit hinter dem Bunker steckte.
Die größere Landefläche für das Anspiel bietet die ganz linke Grünseite. Je nachdem wo die Fahne steckt muss dann aber über eine deutliche Welle geputtet werden. Einzig der deutlich kleinere und tiefer liegende rechte Teil des Grüns kann direkt angespielt werden, ohne den Bunker im Weg zu haben.
Loch 6 – 81/69 Meter
Das Abschlussloch ist gleichzeitig das kürzeste und drängt sich deshalb als Birdieloch auf. Dass das alles andere als einfach ist, liegt vor allem am Grün.
Es ist nicht nur sehr klein, sondern auch nett onduliert und nicht unbedingt einfach zu lesen. Die gebogene L-Form sorgt im schlimmsten Fall dafür, dass man durch ein Stück Vorgrün putten muss, wenn man Pech beim Anspiel hatte.
Der Bunker rechts vorm Grün ist zwar einigermaßen tief, kommt aber eher selten ins Spiel. Wenn allerdings die Fahne hinten rechts steckt, dann scheint er fast milde bedrohlich zu lächeln. Im Zweifel spielt man hier lieber etwas zu lang als zu kurz.
Mein Kurzfazit zum Kurzplatz
Alles in allem mag ich den Kurzplatz vom Burgdorfer Golfclub wirklich gerne, wie gesagt vielleicht mit den leichten Abstrichen an Bahn vier. Für kleines Geld kann man zwei Stunden Spaß haben und das Eisenspiel üben.
Mit guten Annäherungen, Chips und Pitches macht man auch auf großen Plätzen Punkte und genau das kann man hier hervorragend trainieren. Dazu kommt, dass die Grüns allesamt eine Herausforderung ans Putten stellen und damit auch der Finalschläger ordentlich gefordert ist.
Von mir gibt es also eine klare Empfehlung, wer Kurzplätze mag, sollte diesen einmal ausprobieren (danach kann man ja immer noch den großen Bruder besuchen). Ein paar Eindrücke vom Kurzplatz bietet die Bildergalerie: