Projekt UHU #048 – meine Clubmeisterschaft 2023

Das waren Sie also schon wieder: die Clubmeisterschaft 2023 ist gespielt. Ehrlich gesagt war ich mir anfangs nicht sicher, wie ich sie bewerten soll – versuchen wir es einfach mal gemeinsam. Jetzt kommt eine kleine Aufarbeitung, aber keine Angst, es bleibt kurzweilig (denke ich).

Warum wieder die Clubmeisterschaft 2023

Eins vorweg: Natürlich weiß ich, dass ich mit dem Titelrennen absolut nichts zu tun habe. Auch bei uns im Club gibt es einige Golfer, die wirklich wissen, was sie tun und das meistens sogar ziemlich gut umsetzen. Da kommen Scores zustande, die ich meistens schon nach 13, 14 oder 15 Löchern zusammen habe.

Ich nehme trotzdem aus verschiedenen Gründen wirklich gerne an unseren Clubmeisterschaften teil. Zum einen ist es das größte oder besser bedeutendste Turnier des Jahres für jeden Golfclub. Von daher möchte ich dabei sein, unabhängig von irgendwelche Chancen auf Preise oder Platzierungen.

Zum anderen sehe ich es auch als Achtung gegenüber den wirklich guten Golfern unseres Clubs. Die sollen nicht untereinander spielen, sondern schon sehen, dass es ein großes Feld gibt, gegen das sie sich durchgesetzt haben. Ich denke, das Gefühl – auch für die „wirklich guten Golfer“ – ist dann nochmal ein anderes.

Die besondere Herausforderung – wenigstens einmal im Jahr

Und drittens finde ich diese besondere Herausforderung einer Clubmeisterschaft richtig geil. Drei Runden Golf im Zählspiel. Kein Aufheben, kein Streichen – Golf bis zum bitteren Ende. Das ist eine andere Nummer als Stableford und ich mag es total gerne. Eben weil es anders ist als die üblichen Turniere wollte ich die Clubmeisterschaft 2023 auf jeden Fall spielen.

Abgesehen davon habe ich mich noch nie zu irgendeinem Turnier angemeldet, weil mich Preise oder Siegchancen interessiert haben. Was kommt, das kommt und meine Platzierung ist mir ehrlich egal. Selbst meinen letzten Platz vor einigen Jahren habe ich innerlich eher gefeiert als verflucht.

Dreieinhalb Ziele für zwei Tage

So ganz planlos bin ich aber natürlich nicht losgegangen. Natürlich habe selbst ich so etwas wie einen gewissen Grund-Ehrgeiz und deshalb hatte ich mir auch für die Clubmeisterschaft 2023 drei Ziele gesetzt:

  1. kein zweistelliges Ergebnis an einem Loch
  2. Platzierung im mittleren Drittel das Tableaus
  3. mindestens eine Runde unter 100 spielen

Und das Bonusziel war wie in den letzten beiden Jahren auch: im Idealfall einen Gesamtscore unter 300 – also im Durchschnitt aller drei Runden den UHU. Das habe ich bei den Clubmeisterschaften 2021 eher aus Versehen geschafft und das sollte doch irgendwie machbar sein, dachte ich.

Heiße 36 Loch am Samstag

Für unseren ersten Tag waren Temperaturen von 30 Grad und mehr vorhergesagt – Regen Fehlanzeige. Also galt es vor allem, Schatten suchen und viel zu trinken mitnehmen. Ich bin mit meinen Spielpartnern Thomas und Sebastian auf unserer Backnine gestartet und habe gleich mit einem Par angefangen – ein konzentrierter Start hilft. 😉

Allerdings sind danach nur noch Bogeys und Doppelbogeys auf meine Scorekarte gewandert, weil mein sonst eigentlich ganz passables Kurzspiel nicht wirklich anwesend war. Vor allem die Wedges – eigentlich eher eine Stärke – wollten so gar nicht das machen, was sie sollten. Aber gut, die ersten 18 Loch sind mit einer 104 nicht stark, aber ok gelaufen.

Unsere Pause habe ich genutzt, mich kurz frischzumachen und das Outfit zu wechseln. Nachmittags sollte es noch heißer werden, da wollte ich möglichst helle Sachen tragen. Ein Teller Nudeln vom Buffet und weiter ging es auf die zweite Runde – diesmal von Tee 1 gestartet.

Mein Spiel wurde nicht entscheidend besser, aber eben zumindest ein bisschen. Einen peinlichen Vierputt auf Loch zwei habe ich mit einem Par auf Loch drei gekontert. Und auch sonst fühlte sich das Spiel insgesamt etwas besser an. Wieder fielen vor allem Bogeys und Doppelbogeys, aber diesmal waren eben auch drei Par dabei. Nach Loch 18 stand eine 99 auf der Scorekarte – Ziel Nr. 3 war damit erreicht.

Aussetzer und Überraschung am Sonntag

Natürlich hatte ich mir für den Sonntag das rote Shirt zurechtgelegt; die Idee hatten übrigens einige Teilnehmer. Mein zweites Ziel, Platzierung im Mitteldrittel, sah nach den ersten beiden Runden auch gut aus. Ich hatte ausreichend höhere Scores hinter mir, dass ich das Gefühl hatte, am Sonntag dürfte nicht mehr allzu viel anbrennen.

Also blieb nur noch Ziel Nummer eins: nicht zweistellig an einem Loch. Und natürlich der Bonus vom Gesamtscore unter 300 – dazu musste am Sonntag eine 96 her. Die lag im Bereich des Machbaren, ich hatte ein gutes Gefühl. Der Start war mit Bogey und Par vielversprechend.

Ein Shank auf Loch drei hat dann für einen ärgerlichen Ballverlust und das Triple gesorgt. Bis auf unsere sechs, das einzige Par 3 Loch der Frontnine, habe ich danach aber nur noch Bogeys bis zur Halfway eingesammelt. Loch sechs war meine Achillesferse am ganzen Wochenende. Aber sei’s drum – so ein Loch muss sein.

Nach der Halbzeit ging es mit Par (dem dritten an Loch zehn – in jeder Runde habe ich hier Par gespielt) und einem Bogey weiter. Und dann kam die zwölf, das zweitschwerste Loch des Platzes. Das spiele ich konservativ, lege vor und plane gezielt das Doppelbogey ein. Eigentlich.

Ungünstige Schwunggedanken

Diesmal allerdings habe ich vor dem Wasserhindernis gleich zweimal (ZWEIMAL!) mein Hybrid getoppt – ich wusste gar nicht, dass das geht. Am Ende habe ich mich zu einer neun auf der Scorekarte retten können. Und dann habe ich etwas gelernt: Sowas muss man schnell abschütteln, spätestens am nächsten Tee.

Denn (Erkenntnis Nummer zwei des Tages) als Schwunggedanke ist „Ach, scheiß drauf“ nicht wirklich hilfreich. Und wenn der erste Drive dann weg ist, hilft ein „F**k it!“ für den provisorischen auch nicht weiter. Long story short: ich habe meinen dritten Abschlag mit dem Eisen weitergespielt und auf unserer eher kurzen 13 eine saubere 10 gespielt. Sch … ade aber auch!

Es hat noch zwei Löcher gedauert, bis ich mich wieder gefangen hatte, dann aber habe tatsächlich ganz gut aufgehört. Bogey – Par – Bogey zum Schluss war wieder gut und ich zufrieden. Gerade das Bogey auf unserer 18 hat mich wieder richtig gefreut – und auch das Gesamtergebnis des Tages. Denn trotz der beiden High-Scores an Loch zwölf und 13 hatte ich „nur“ eine 101 gespielt.

Fazit und eine Überraschung zum Schluss

Mein Bonusziel „unter 300 insgesamt“ hatte ich also eher unglücklich verfehlt, war aber trotzdem eigentlich zufrieden. Viel war gut gelaufen, trotz einiger Rückschläge ist es am Ende eine ordentliche 304 geworden. Abgesehen von den Aussetzern war einiges Positives dabei:

  • meine Scores pendeln um die 100 und nicht mehr weit drüber
  • ich liebe meinen PING ChipR – er ist vielleicht nicht beliebt, aber er funktioniert richtig gut
  • Putten rettet Punkte (32, 33 und 31 Putts in den drei Runden), auch dank meines Evnroll MidLock Putters
  • wenn ich mich endlich sauber konzentriere und zurücknehme, hört sogar der Driver auf mich

Und dann gab es ja noch die Siegerehrung. Unsere Clubmeister Emil und Bärbel wurden angemessen gewürdigt, aber ich durfte vorher auch einmal nach vorne. Als dritter Platz Netto bin ich das erste Mal überhaupt bei der Clubmeisterschaft 2023 in den Preisen gelandet – damit habe ich nun gar nicht gerechnet.

Das war ein mehr als versöhnliches Ende, das es eigentlich wegen der ganzen anderen positiven Erlebnisse gar nicht gebraucht hätte. Aber natürlich nehme ich die Motivation mit für die nächsten Runden. Schade eigentlich, dass die Saison bald vorbei ist.

Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Clubmeisterschaften, die ich auf jeden Fall wieder mitspielen werde.

2 Kommentare

  1. Glückwunsch! Clubmeisterschaften sind immer eine Ausnahmesituation – war es auch schon vor vielen Jahren, als Zählspiel normal war und Stableford die Ausnahme… schade, dass sich das geändert hat und warum habe ich nicht wirklich verstanden, denn Zählspiel ist ultimativ, aber ok, früher war nicht alles besser, aber ich bilde mir ein, dass konstanteres und vor allem strategischeres Golf gespielt wurde, weil man sich halt keine großen Zahlen „reinpfeifen“ wollte.
    Ich hab dieses Jahr richtig gut angefangen (4 über mit 2 Doppelbogeys und einem Bogey) auf den ersten 9 und hab es dann doch tatsächlich geschafft 16 über auf den 2. Neun zu fabrizieren – ist eine mentale Sache, wenn man denkt, dass man doch eigentlich gar nicht so gut liegen kann, dann regelt der Kopf das von selbst. Ist genau das Selbe, wenn ein TourPro nur um den Cut spielt. Liegt er dann -5 nach dem ersten Tag und 2 hinter der Spitze, so denkt er doch den ganzen Freitag nur an den Cut und spielt entsprechend schlecht. Oftmals wird dann der Cut zur unerklimmbaren Hürde… Am nächsten Tag starte ich mit einem grandiosen Par, um am nächsten Loch eine 9 zu spielen – ohne Ballverlust und mit einem 30m Chip in… Danach war die Konzentration leider weg und ich hab mich nicht mehr erholt. Leider spielen wir keine 36 Sonntags, weil das die Stadt nicht zulässt, wenn wir früh genug anfangen/mähen, da sich vor vielen Jahrzehnten mal jemand über die sonntägliche Ruhestörung beschwert hat. Nochmals Glückwunsch and keep plugging away! Rolf

    P.S. in den USA haben wir die Clubmeisterschaften um Sommer gespielt, dann war danach noch viel Zeit die Saison zu geniessen und vor allem war dann die Saison nicht abrupt zu Ende, so wie jetzt. Kaum waren die CM gespielt, nahm die Beteiligung an den Turnieren rapide ab. Letzten Sonntag haben nur noch 9 Spieler mitgemacht, was sehr schade ist.

    P.S.2 Ich nehme auch teil, weil sich das Greenkeeping Team so viel vornimmt und den Platz perfekt dastehen läßt. Das muss man durch Teilnahme würdigen.

    1. Du hast Recht, Rolf. Auch das Greenkeeping legt sich für dieses Wochenende besonders ins Zeug und das gilt es mit Anwesenheit und Teilnahme zu würdigen – gutes Argument.

      Was den Kopf beim Golf angeht hatten wir ja schon mehrere Male einen kurzen Austausch. 😉 Ich bin gespannt auf eure App, wenn sie soweit ist.

      Sonntags 36 Loch kenne ich allerdings auch nicht. Die zwei Runden spielen wir am Samstag und am Sonntag dann eine Finalrunde. Der angenehme Teil ist, dass es sonntags dann erst ab zehn Uhr auf die Runde geht und man also vorher noch ganz gemütlich mit der Familie frühstücken kann. Das hat mir besonders gefallen.

      Womit die auch Recht hast ist das – traurige – Ende der Saison nach den CM. Schade eigentlich, aber unsere Golfsaison ist ohnehin recht kurz, zu kurz finde ich.

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