Diesmal nur ein kurzer Bericht, denn der Anlass ist schlimm genug: Ich habe einen stolzen 21. Platz belegt – bei 21 Teilnehmern. Letzter Platz für mich… 😉
Aber der Reihe nach: Ich hatte mich zum ersten Mal zum 9-Loch After-Work im Golfclub Herzogstadt Celle angemeldet und war eigentlich morgens noch guter Dinge. Das Bag war gepackt, Trinken und etwas zum Essen hatte ich auch dabei und fuhr also morgens zur Arbeit. Bis mittags hatte ich gut zu tun und am frühen Nachmittag war eine kurze Veranstaltung geplant, die bis etwa halb vier gehen sollte – vom Zeitplan her stimmte also auch alles.
Grau ist alle Theorie
Leider kommt es ja dann meistens erstens anders und zweitens als man denkt. Die Veranstaltung dauerte durch Verzögerungen und kleine technische Probleme deutlich länger als geplant – ich konnte erst um viertel nach vier ins Auto steigen und in Richtung Golfplatz aufbrechen. Ich mag Hektik nicht.
Ich hatte zwar nur kurz zu fahren, aber trotzdem war es schon halb fünf, als ich dann endlich umgezogen war und meine Scorecard im Sekretariat abholen konnte. Also schnell zur Range und ein paar Bälle ziehen – das brauche ich einfach, um meinen Schwung zu finden. Das Einschlagen ging so einigermaßen, irgendwie fühlte mich gehetzt und das stört mich einfach.
Weil ich einen anderen Putter als sonst dabei hatte, wollte ich auf jeden Fall noch ein bisschen aufs Puttinggrün. Ich hatte nur noch knapp 15 Minuten bis zur Startzeit. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Hektik … achja, hatte ich schon.
Nach einigen verschobenen Probeputts kam bei mir das erste Mal der „ach, was soll’s“-Gedanke und ich bin zu meinen beiden Flightpartnern, die schon vor dem Abschlag warteten. Den einen, Falk, kannte ich schon von den Clubmeisterschaften im letzten Jahr, als wir alle drei Runden zusammen gespielt haben. Der andere, Holger, machte einen genauso netten Eindruck, so dass zumindest von dieser Seite her alles gut war.
Los geht es mit dem Holz
Am ersten Abschlag zückten beide (Hcp 22,x und 16 ,x) den Driver, ich hatte instinktiv mein 5er-Holz in der Hand. Das war letztlich die bessere Entscheidung, denn nur mein Ball lag auf dem Fairway. Die beiden anderen spielten aus dem Gemüse (Holger) bzw. ihren zweiten provisorischen Ball (Falk) weiter. Es fing tatsächlich für mich gut an. Ich lag mit dem dritten knapp vor’m Grün, konnte den vierten Schlag fast einchippen. Es fehlten knapp 20 cm zum Par und notierte eine gute fünf für die erste Bahn.
Leider ging es von da an rapide bergab. Trotz zwischenzeitlich guter Schläge habe ich an den folgenden Bahnen immer mindestens einen katastrophalen Schlag produziert, mit dem ich mir den Score ruiniert habe. An der zwei war es ein Flieger beim Pitch über den Bunker (und durch den schlechten Treffer auch weit über das Grün). Bei der drei habe ich den ersten Abschlag ins Aus gesliced. Den zweiten Abschlag habe ich zwar gut getroffen, hatte dann aber Pech, dass der Ball einen Sprinklerdeckel getroffen hat und von da aus auch nach rechts ins Aus gesprungen ist – wieder ein Strich.
Gute und schlechte Schläge wechseln sich ab
Auf Bahn vier (schwerste Bahn des Platzes) hatte ich einen tollen Abschlag, einen guten zweiten Transportschlag und lag eigentlich ganz vernünftig 110 Meter zur Fahne. Leider habe ich dann mit dem dritten aber einen Shank rechts ins Gemüse produziert. Die Rettungsaktion (Schlag vier mit dem Sandwedge aus dem tiefen Gras) kam zwar auf dem Grün an, aber ich hatte gute 20 Meter zur Fahne, die auf der anderen Seite steckte. Vier Putts später (grrrrr!!) war der nächste Strich notiert.
Die fünf habe ich eigentlich ganz gut beendet, wenn man berücksichtigt, dass ich den Abschlag ins höhere Gras gepullt hatte und da erst einmal wieder herauslegen musste; mit der notierten sechs am Ende war ich deshalb zufrieden. Auf der sechsten Bahn dann sah es endlich wieder nach Golf aus. Auf unserem einzigen Par 3 der Frontnine habe ich zwar den rechten Grünbunker getroffen, den Bunkerschlag dann aber gut aufs Grün gebracht und konnte zwei Putts später letztlich die vier aufschreiben – und damit meinen beiden Flightpartnern die Ehre abnehmen. 😀
Und ab geht die wilde Fahrt
Das hat mir scheinbar gar nicht gut getan, denn an Bahn sieben habe ich beim Abschlag erst den Boden, dann den Ball getroffen, den zweiten Ball rechts neben das Fairway gelegt und lag schließlich wieder erst mit dem vierten Schlag auf dem Grün dieses zweitkürzesten Par 4. Nach drei Putts war ich mit einer sieben beinahe zufrieden – einen Punkt „gerettet“… 😉
Die vorletzte Bahn ist das kürzeste Par 4 mit nur 263 Metern, hier kann also selbst ich mit zwei vernünftigen Schlägen auf dem Grün liegen. An guten Tagen ist das kein Problem, aber diesmal war es eben kein guter Tag. Abschlag ins Aus, aber immerhin habe ich dann den zweiten Abschlag perfekt platziert. Trotzdem folgte einer misslungenen Annäherung, einem versauten Chip und einem untauglichen Putt der nächste Strich.
Exkurs: Ich habe die 8. Bahn auch schon einmal im Video gespielt – bei Interesse gibt es hier das Youtube-Video…
Exkurs beendet, zurück zum Bericht.
Ohne Denken klappt es plötzlich
An Bahn neun schließlich habe ich wieder den ersten Abschlag ins Aus gesliced. Den zweiten habe ich dann allerdings immerhin spielbar neben das Fairway gelegt. Und dann folgte der beste Schlag des Tages. Das neunte Grün hat zwei Stufen und die Fahne steckte hinten im Grün auf der schmaleren oberen Stufe, laut Laser 108 Meter von meiner Lage entfernt. Und diesmal traf ich mein 9er Eisen genau so wie ich es treffen wollte.
Wenn man nicht nachdenkt, dann geht es plötzlich. Der Ball startete auf der Linie, blieb auf der Linie und schlug knapp einen Meter hinter der Fahne auf, rollte nur leicht aus und lag schließlich zwei Meter vom Stock. Dass der erste Putt die Lochkante rasierte und ich letztlich eine sechs notieren musste wird da zur Randnotiz.
Letzter Platz – was bleibt als Fazit?
Welches Fazit ziehe ich jetzt daraus? Ich muss ehrlich sagen, dass die Runde richtig Spaß gemacht hat. Falk und Holger sind lustige Typen, gut drauf und immer für einen Spruch zu haben. Das ist für mich erst einmal die Hauptsache. Wenn ich immer solche Flightpartner habe, dann freue ich mich.
Zum Spiel selber sehe ich es nach dieser Runde tatsächlich eher nüchtern. Die guten Schläge bauen mich auf, die schlechten bieten Potential, um daraus zu lernen. Dass ich den 21. und damit letzten Nettoplatz belegt habe, stört mich nicht wirklich – sonst würde ich es ja auch nicht erzählen.
Aber zur Not kann ich mich mit der Bruttowertung herausreden, bei der bin ich immerhin geteilter 14. geworden… 😉