Test: Elektro-Trolley CaddyOne 750

Ein Elektro-Trolley ist schon eine feine Sache. Anstatt das Golfbag tragen oder einen Trolley schieben zu müssen, übernimmt ein Motor den größten Aufwand und man kann relativ entspannt nebenher laufen. Ich durfte in den letzten Wochen den CaddyOne 750 ausführlich testen.

Mit wenigen Handgriffen vom Paket zum Elektro-Trolley

Die Einzelteile des Elektro-Trolleys
Die Einzelteile des Trolley-Puzzles

Es war ein relativ großes Paket, das der freundliche Paketbote gebracht hatte. Also haben meine Tochter und ich es mit vereinten Kräften in den Garten gebracht, um den Aufbau zu starten – genau genommen habe ich es getragen und sie hat eine Hand dran gehalten, aber der Wille zählt…

Zum Lieferumfang gehören beim CaddyOne 750 neben dem eigentlichen 3-rädrigen Gestell und dem Akku natürlich

  • ein passendes Ladegerät,
  • die Fernbedienung,
  • ein Scorekartenhalter,
  • ein Schirmhalter,
  • ein Getränkehalter,
  • eine Transporttasche und
  • ein Regenschutz für das Bag.

Es liegt eine kurze Aufbau-Anleitung bei, aber im Grunde ist alles fast selbst erklärend. Mit ein paar schnellen Handgriffen wird aus den Einzelteilen ein schicker Elektro-Trolley (und wenn die Tochter hilft, geht es natürlich noch einfacher).

Fertig aufgebaut in wenigen Minuten

Technische Details:

  • 2 x 200W-Motor
  • 24V, 10Ah Lithiumakku
  • Ladedauer: 2 – 3 Std.
  • Maße aufgebaut in cm (L x B x H): 84,5 x 57 x 79
  • Maße gefaltet in cm (L x B x H): 81,5 x 56,5 x 21,5
  • Gewicht ohne Akku in kg: 10,8
  • Gewicht inkl. Akku in kg: 12,8

Zusätzliche Merkmale des CaddyOne 750:

  • Fernbedienung
  • Freilauffunktion
  • USB-Anschluss
  • Anti-Dip-Rad
  • höhenverstellbarer Griff
  • Distanzfunktion: 10, 20 oder 30m
  • Motorbremse nach vorne: ja
  • Motorbremse nach hinten: ja

Das Handling sollte man kurz üben

In der Beschreibung wird die Empfehlung gegeben, die Bedienung vor dem ersten „Platzeinsatz“ zunächst einmal zu üben. Vor allem die Nutzung der Fernbedienung ist etwas ungewohnt und es macht Sinn, das ein paar Mal ausprobiert zu haben, bevor man seine erste Runde damit auf dem Golfplatz dreht.

Ich muss gestehen, die Fernbedienung kommt im „wahren Leben“ ausgesprochen selten zum Einsatz, genauer gesagt bei mir alle paar Runden vielleicht einmal. Andererseits ist sie ganz angenehm und haben ist besser als brauchen, finde ich. Von daher: Schön, dass es eine gibt (und Spaß macht es ja auch, damit zu fahren – aber vielleicht ist das so ein Männer-Ding…).

Der Elektro-Trolley im täglichen Einsatz

Handgriff, Start-Stop-Taste und Drehknopf für die Geschwindigkeit

Mit zwei Handgriffen lässt sich der CaddyOn 750 aufklappen – zwei Schrauben festziehen, fertig! Theoretisch können die großen Räder zum Transport abmontiert werden, ich persönlich verzichte allerdings darauf. Der Akku lagert im „Fußteil“ und wird per Stecker an den Trolley angeschlossen (inkl. Verschraubung).

Das Fahrtempo kann über ein kleines Drehrad individuell eingestellt und so dem persönlichen „Geh-Tempo“ angepasst werden. Per Tastendruck stoppt der CaddyOne 750 auf der Stelle, mit dem nächsten Tastendruck nimmt er die Fahrt im vorher eingestellten Tempo wieder auf. Mit dem Handgriff steuert man sanft.

Ähnlich verhält es sich mit der Fernbedienung: Per Tastendruck erhöht oder verringert man die Geschwindigkeit stufenweise. Weitere Tasten steuern die Rechts- und Links-Kurven. Die Kurven nimmt er recht abrupt, dazu sollte der Elektro-Trolley also nicht allzu schnell sein. Aber wie schon weiter oben gesagt: kurz geübt und man hat den Bogen raus.

Gute Ausstattung

Große und breite Räder für viel Stabilität

Über eine separate Taste (am Trolley oder an der Fernbedienung) kann die inzwischen übliche Distanzfunktion angesteuert werden. Der Elektro-Trolley fährt dann selbständig 10, 20 oder 30 Meter geradeaus. Das Tempo hierfür ist werkseitig voreingestellt, der CaddyOne 750 zuckelt gemütlich los und stoppt dann von alleine.

Das Bag ruht derweil sicher auf den beiden Halterungen am Fuß und der Gabel. Zwei stabile Gummizüge sichern es gegen Verrutschen. Die Verarbeitung macht auf mich einen mehr als stabilen Eindruck. Die großen Räder bieten ausreichend Stabilität auch auf unebenem Gelände.

Der Getränkehalter, der Schirmhalter und der Scorekartenhalter sind aus Kunststoff aber für meine Ansprüche ebenfalls ausreichend. Sie werden einfach an den großen Holm geschraubt und sind damit bequem erreichbar.

Ein schönes Gimmick ist der USB-Anschluss, der im Griffende angebracht ist. Das Handy (oder zum Beispiel ein Entfernungsmesser) kann also während der Runde bequem mitgeladen werden.

Heidegolfer-Fazit zum Elektro-Trolley CaddyOne 750

Ich habe etliche Runden mit dem CaddyOne 750 gedreht, hauptsächlich auf meinem Heimatplatz, aber auch mehrfach im „Außeneinsatz“. Der Elektro-Trolley hat mich zuverlässig begleitet und ich fand es schon sehr angenehm, den Trolley nicht ziehen oder schieben zu müssen.

Mein Heimatplatz in Celle ist zwar weitestgehend recht eben, aber auch Steigungen, höheres Gras und anderes lassen den CaddyOne 750 ziemlich kalt. Die zwei Motoren schieben ihn ordentlich und ohne Mühe nach vorne. Ein Kritikpunkt – wenn auch ein kleiner – wäre die Tatsache, dass die beiden Motoren nicht geräuschlos sind. Man hört sie, mich stört das allerdings nicht wirklich.

Der Akku ist innerhalb von 2-3 Stunden voll aufgeladen. Ich habe mehrfach 27 Loch ohne Aufladen gespielt und die Anzeige stand anschließend auf „medium“ (also war noch gut Saft drauf). Nach meinem Ermessen sollten zwei volle Runden also locker drin sein. Ergänzende Info: Mein Modell ist mit Samsung-Akkuzellen ausgestattet.

Gute Alternative zu den hochpreisigen Elektro-Trolleys

Zuverlässig, bequem und stabil

Ich hatte zwar immer mal wieder über die Anschaffung eines Elektro-Trolleys nachgedacht, aber wenn ich dann die Preise von JuCat, TiCad, Quant und Co gesehen habe, war der Gedanke schnell wieder weg. Dass das Transportmittel für mein Golfbag so viel mehr kosten soll als das eigentliche Bag mit den Schlägern fand ich extrem unnötig.

Die günstigeren Alternativen zu den Edel-Trolleys hatte ich dato gar nicht auf dem Schirm, aber es gibt sie, wie eben zum Beispiel die von CaddyOne. Für deutlich unter 1.000 Euro bekommt man ein gutes, zuverlässiges Gerät.

Mein Modell CaddyOne 750 liegt preislich bei 859 Euro. Nach meinem persönlichen Preis-Leistungs-Verhältnis ist das ein mehr als gutes Angebot. Es gibt auch „kleinere Einsteigermodelle“ von CaddyOne, die bereits für deutlich unter 500 Euro zu haben sind. Ein Blick in den Online-Shop lohnt sich allemal.

Übrigens

Dieser Testbericht gibt meine sehr persönliche, individuelle Meinung wider. Seitens CaddyOne gab es zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Einflussnahmen, Wünsche oder Anforderungen an das Ergebnis. Eine Bezahlung habe ich nicht erhalten noch wurde sie mir in Aussicht gestellt.

Der Test-Elektro-Trolley wurde mir von der Firma CaddyOne für den Test zur Verfügung gestellt mit der Option, ihn bei Gefallen rabattiert zu kaufen – das habe ich getan. Weitere Vergünstigungen oder eine Provision gab es nicht.

3 Kommentare

  1. Kann ich voll und ganz bestätigen. Guter ordentlicher Trolleybus. Ich nutzte ihn nunmehr seit ca. 10 Saisons a‘ ca. 50 Runden . Nun wird er doch langsam klapprig die Motoren werden lauter. Darf m.E. auch nun wohl so sein.

    1. Danke Reinhold,
      ich gebe Dir recht. Nach zehn Jahren treuen Diensten kann so ein Trolley schonmal langsam anfangen, ALterserscheinungen zu zeigen.
      Wenn mein Modell so lange durchhält wäre ich mehr als nur zufrieden. Umgerechnet auf diese Lebensdauer ist das ja geradezu ein Schnäppchen.

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