Der Golfclub Herzogstadt Celle ist mein Heimatclub. Hier habe ich meine Platzreife gemacht und ich wohne keine zehn Minuten vom Platz entfernt. Da ist die Mitgliedschaft im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend… (Update vom 29.03.2019)
Der Platz zählt für mich nach wie vor zu den schönsten im Umkreis. Das sehen aber auch andere so, siehe zum Beispiel die Bewertung von www.spieltgolf.de. Die ersten und die zweiten Neun sind sehr unterschiedlich angelegt, was für mich einen besonderen Reiz ausmacht.
Die Frontnine im Golfclub Celle
Die Frontnine sind ein klassischer Parklandkurs mit viel altem Baumbestand, insgesamt etwas enger als die zweiten Neun angelegt. Es gibt mehrere Doglegs, zwei blinde Abschläge und alles geht stetig bergan.
Den tatsächlichen Höhenunterschied nimmt man aber erst recht spät wahr. Wenn man vom achten Grün zum neunten Abschlag marschiert und blickt man plötzlich rechts einen 20 Meter tiefen Steilhang hinunter auf das dritte Grün.
Meine persönlichen Lieblingsbahnen auf den Frontnine sind allerdings die sieben und die acht. Dabei hängt meine Vorliebe gar nicht damit zusammen, dass es die beiden kürzesten Par 4 des Platzes sind (jeweils deutlich unter 300 Meter). Ich mag vor allem die Optik – und allzu leicht sind sie dann trotz ihrer Kürze doch nicht.
Zwei kurze Par 4 nacheinander
Bahn sieben (ca. 278 Meter von gelb) geht im Prinzip „nur“ geradeaus, nach etwa 120 Metern einen Hang hoch. Oben gibt es ein Plateau, gefolgt von einer tiefen Senke, hinter der dann das schräge Grün wartet – alleine deswegen schon ist die Bahn ein Hingucker.
Aber auch spielerisch kann es tricky werden: Die Drive-Landezone ist sehr eng und hängt leicht nach rechts. Rechts und links ist das Fairway ab 120 Metern von Wald gesäumt, in dem man nicht liegen will.
Für mich ist die sieben ein tolles Loch, weil man sie richtig gut, aber eben auch richtig schlimm spielen kann. Wenn der Abschlag schön gerade kommt, dann hat man mit einem guten zweiten natürlich eine schöne Birdie-Chance.
Bahn acht ist dann noch kürzer (nur knapp über 260 Meter von gelb). Mitten auf dem Fairway steht allerdings eine schöne, große Eiche – und zwar etwa bei 155 Metern. Entweder spielt man drüber (dann braucht man aber schon einen hohen und weiten Abschlag) oder schlägt eben flacher und kürzer ab.
Irgendwo neben oder besser noch hinter dem Baum zu liegen ist das Ziel für den Abschlag, für den ein Driver oft gar nicht nötig ist. Denn die Bahn ist zunächst nicht allzu breit und rechts und links droht zusätzlich eine Ausgrenze.
Das achte Grün ist außerdem für Celler Verhältnisse relativ klein. Es hängt schräg nach vorne, hat zwei kaum sichtbare Buckel und wird von insgesamt drei Bunkern bewacht.
Fast nur Par 4 Löcher
Dass man auf den ersten neun Löchern kein einziges Par 5 spielt, fällt den meisten gar nicht auf. Es gibt nur ein Par 3 (154 Meter bergauf) und acht Par 4. Wie hat es ein Gastspieler auf unserer gemeinsamen Runde einmal gesagt: Viel Platz für Fehler gibt es aber nicht – gerade um die Grüns herum. In Celle geht gerade auf den Frontnine Präzision definitiv vor Länge und der Driver vom Tee wird nicht ständig benötigt.
Wald und Bäume sind bei den meisten Bahnen das bestimmende Element, einige Ausgrenzen tun ihr Übriges dazu. Die schon erwähnten Höhenunterschiede nimmt man eher selten wahr – außer am fünften Abschlag, den man bergauf ins „Nichts“ schlägt (auch eine tolle Bahn).
Die Backnine
Die zweiten neun in Celle haben dann einen etwas anderen Charakter. Das Eröffnungsloch, ein 165 Meter langes Par 3, passt optisch noch zu den Löchern der ersten Neun. Ab der 11 aber werden die Bahnen offener, die Fairways breiter und jetzt sind auch Par 5 Bahnen dabei. Ab sofort kommt der Driver häufiger zum Zug.
Insgesamt mag ich die Backnine in Celle fast lieber als die Frontnine – obwohl meine Vorliebe ehrlich gesagt je nach Tagesform variiert. Dass man auf den zweiten neun Loch häufiger mehr Platz in der Drivelandezone hat, kommt mir natürlich entgegen. Erhöhte Abschläge, etwas mehr Wasser als vorher und auch mehr Länge machen die zweiten Neun keineswegs einfacher.
Es gibt ein schwer einzuschätzendes erhöhtes Grün (auf Bahn 12, das zweitschwerste Loch auf dem Platz), etwas später ein Dogleg links in den Wald hinein und direkt danach einen erneut blinden Abschlag auf ein langgezogenes Dogleg rechts. Die vorletzte Bahn ist ein längeres Par 3, auf der ich bei den letztjährigen Clubmeisterschaften mein erstes Birdie ever gespielt habe. Vielleicht mag ich die Bahn deshalb so… 😉
Meine Lieblingsbahnen der Backnine im Golfclub Celle
Meine Lieblingsbahnen sind aber die Löcher 13 und 16 – erneut beides Par 4. Erstere ist mit ihren 300 Metern für mich als bekennender Shorthitter wieder „angenehm“ kurz. Nach etwa 200-220 Metern kommt ein Teich, hinter dem dann das eher schmale Grün wartet.
Im Grunde ist zwischen Teich und Grün auch noch ausreichend Platz für zu kurz geratene Bälle, aber irgendwie ist das Wasser doch leicht magnetisch. Zumal links und rechts des Teiches höhere Bäume dafür sorgen, dass man zumindest vom Abschlag relativ gerade sein sollte, um keinen schlechten (bis gar keinen) Winkel zum Grün zu haben.
Loch 16 ist ein langgezogegenes Dogleg rechts, das rein vom Verlauf her ein wenig meiner alten Slice-Tendenz entgegenkommt. Mit 365 Metern von gelb ist die Bahn durchschnittlich lang, wird aber über eine kleine Kuppe gespielt. Und natürlich wartet im Knick des Doglegs ein Bunker auf Futter.
Zum Grün hin geht es wieder sanft bergab, wobei für das Anspiel besonders die Längenkontrolle wichtig ist. unmittelbar hinter dem Grün ist dichtes Buschwerk, aus dem man den Ball definitiv nicht mehr herausbekommt. Im Zweifel ist man hier lieber zu kurz als zu lang.
Das längste Loch zum Finale
Zum Schluss wartet übrigens die längste Bahn des Platzes auf den Spieler. Loch 18 ist ein Par 5 mit eine Länge von 501 Metern, nicht leicht zu spielen, wenn man schon 17 Loch in den Knochen hat.
Das Fairway fängt breit an und wird nach und nach immer enger. Das eher schmale Grün ist durch einen vorgezogenen Bunker und links zusätzlich von einem Teich bewacht. Ein wahrlich krönender Abschluss, der noch einmal den Rest Kondition erfordert.
Hier warten bei den Clubmeisterschaften immer schon die ersten Zuschauer auf die Teilnehmer – selbst wenn ich mit der ersten Spielgruppe ankomme (weil ich mal wieder um den letzten Platz kämpfe – man schaue sich gerne meine Berichte über die Clubmeisterschaften an).
Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Herzogstadt Celle
Ich bin nicht objektiv, was Celle anbelangt, weil es mein Heimatclub ist. Übrigens bin ich ganz regulär Mitglied und bekomme keine Vergünstigung dafür, dass ich den Club immer mal wieder nenne oder lobe.
Der Platz ist abwechslungsreich, spannend und nicht zu einfach. Landschaftlich ist er schön gestaltet und birgt für neue Gäste immer mal wieder die eine oder andere Überraschung. Dass sich die ersten und die zweiten neun unterschiedlich spielen, kommt für mich als Pluspunkt hinzu.
Aber natürlich empfehle ich meinen Heimatclub aus Überzeugung, zumal wir auch preislich absolut moderat liegen. Kommt alle gerne vorbei – und sagt mir am besten vorher Bescheid. Vielleicht können wir ja gemeinsam eine Runde drehen, wenn es zeitlich passt.
Übrigens: Im Video auf YouTube
Ich habe in Celle bereits mehrfach mitgefilmt, wenn ich unterwegs war. Von daher kann man sich als Interessierter schon einmal ein erstes Bild vom Platz machen – in zwei Versionen:
Zum einen habe ich die Backnine in Celle im Herbst 2016 einmal alleine gespielt und dabei mitgefilmt. Die drei Teile dieses Kurs-Vlogs gibt es als Playlist auf meinem Youtube-Kanal.
Und zum zweiten haben Sören und ich bei unserem DoubleBogeyClash 2017 das gesamte Match gefilmt und auch dazu gibt es eine sechsteilige Playlist auf YouTube:
Dass ich ein noch ausbaufähiges Spiel habe kann man in den Videos zwar auch sehen, aber eigentlich geht es dabei ja um den Platz. Ich freu mich über jeden, der einen Daumen hoch da lässt und den Kanal abonniert.
Dieses Jahr muss es mir mal gelingen Herzogstadt Celle zu spielen. Wenn, dan melde ich mich bestimmt Olaf.
Sehr gerne, ich würde mich freuen.