Golf-Klub Braunschweig im Golfplatz-Check

Ich hatte schon einiges über den Golf-Klub Braunschweig gehört – meist Gutes – und wollte diesen Platz endlich einmal spielen, um mir selbst ein Bild zu machen. An einem Sonntag im Juni war es nun endlich soweit und Peter nahm mich mit auf die Runde.

Einer der ältesten Golfclubs Deutschlands

Der Golf-Klub Braunschweig hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Gegründet wurde er bereits 1926 und war damit der 12. Golfclub in Deutschland. Das „K“ im Titel ist eines der Zeichen dafür, dass man auf seine Historie durchaus stolz ist.

Die ursprünglich als 9-Loch-Platz erstellte Anlage hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Seit 1982 werden 18 Bahnen gespielt – für mehr ist aber auch kein Platz auf dem Gelände.

Einen gelungenen Kontrast zum alten und engen Platz bieten die neu erbauten Anlagen des Betriebshofes und vor allem das moderne neue Klubhaus mit tatsächlich sehr schickem Restaurant. Zusätzlich zum Sekretariat gibt es einen kleinen Shop, in dem vor allem Logoartikel erhältlich sind.

Wenig Platz gut genutzt

Begrenzter Platz für die Driving Range

Wegen des begrenzten Raumes fallen die Trainingsbereiche etwas kleiner aus als bei manch anderem Golfplatz. Alles ist dicht beeinander und in Sichtweite von Terrasse und Abschlag 1.

Die Driving Range ist schmal und sehr kurz, ein Fangnetz am Ende schützt die Spieler auf den direkt dahinter liegenden Löchern. Weiter als 200 Meter darf man nicht schlagen und Slice und Hook sollte man besser nicht übertreiben.

Auch das Puttingrün und der Chippingbereich sind eher von überschaubarer Größe – aber für uns Durchschnittsspieler trotzdem ausreichend. 

Eine Viertelstunde auf dem Puttinggrün macht vor der Runde übrigens durchaus Sinn, denn die Grüns im Golf-Klub Braunschwieg sind nicht ohne.

Die Frontnine

Bei Abschlag 1 fängt es eng an

Man startet in Sichtweite der Terrasse auf ein sehr schönes Par 5 Dogleg links, das wie alle anderen Löcher von Bäumen gesäumt ist. Trotzdem ist der Abschlag unter den Augen „aller“ nicht ohne – ich habe gleich einmal mit einer Lady angefangen…

Nachdem die „wer-zahlt-die-Getränke“-Frage mit dem ersten Schlag geklärt war, haben Peter und ich gut gelaunt unsere Runde begonnen. Nach einem anfangs engen Abschlag eröffnet sich ein faires und breites Fairway – dieses Prinzip wiederholt sich regelmäßig in Braunschweig.

Ich war überrascht, dass es immer wieder Höhenunterschiede auf dem Platz gibt, damit hatte ich in der Region nicht gerechnet. Zu einigen Grüns geht es spürbar bergauf und allzu groß sind die im Golf-Klub Braunschweig nicht – dafür aber teilweise mit schönen Wellen.

Gleich mehrere Highlights

Die ersten neun Loch sind gleichmäßig auf drei Par 3, drei Par 4 und drei Par 5 aufgeteilt. Besonders herausgestochen haben für mich die Par 4. Und natürlich das kürzeste Par 3, Loch Nummer 4, weil ich hier ein Par gespielt habe.

Tiefe Senke auf dem schmalen Loch 3

Aber tatsächlich richtig schön fand ich Loch 3. Die schwerste Bahn des Platzes ist ziemlich gerade, aber eben eng. Ab etwa 180-190 Metern geht es deutlich bergab – wer den Bereich trifft, bekommt nochmal 50 Meter Roll dazu. Dann bleibt nur noch ein kurzes Eisen ins erhöhte Grün, das allerdings schwer zu lesen ist.

Klasse ist auch Loch 8, ein scharfes Dogleg rechts. Hier kann sogar ich abkürzen, da der Knick schon bei etwa 150 Metern kommt. Longhitter können das Grün direkt angreifen, müssen sich aber dafür durch diverse Bäume hindurchschlängeln. Das Grün ist klein und gemein, macht aber Spaß.

Die Backnine

Gute Idee im Golf-Klub Braunschweig

Auf dem neunten Fairway befindet sich etwa 150 Meter vor dem Grün am rechten Rand eine kleine Schaltanlage, mit der man eine Ampel auf dem zehnten Abschlag auf „rot“ schalten kann.

So wird signalisiert, dass sich gerade jemand auf Bahn neun befindet, der auf einer 18-Loch-Runde unterwegs ist. Der zehnte Abschlag ist damit für „Quereinsteiger“ gesperrt, ansonsten wäre es möglich für eine 9-Loch-Runde auch auf Bahn 10 zu starten.

Die zweiten neun im Golf-Klub Braunschweig starten mit einem kürzeren Par 4 Dogleg links. Vom erneut erhöhten Abschlag hat man einen tollen Blick hinab, zum stufigen Grün geht es schon wieder aufwärts. Die folgenden Löcher verlaufen weitestgehend gerade durch das Gelände – jeweils mit kleineren, gut bewachten Grüns.

Zwei aufeinander folgende Par 3 sehen leichter aus als sie sich spielen. Abgesehen von der Länge bieten eine Senke vor dem Grün bzw. ein Abschlag in ein im Tal gelegenes Grün schöne Herausforderungen. 

Weitere Highlights

Das zweite davon, Loch 14, hat mir besonders gut gefallen. Mit 167 Metern von gelb ist es für mich eigentlich nicht mit dem Eisen erreichbar. Dank des deutlichen Höhenunterschiedes vom Abschlag (oben) zum Grün (unten) kann ich es aber doch mit dem 5er Eisen treffen – wenn denn der Schlag gut ist.

Schmal, schmaler, Abschlag 17

Um die Schwierigkeit zu erhöhen hat man deshalb zu den Seiten eher wenig Platz. Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die Bahnengestaltung im Golf-Klub Braunschweig. Neben den großzügig ausgemähten Rändern gibt es immer wieder einmal enge Stellen, die nach Präzision verlangen.

Absolutes Highlight der Backnine – und ein Paradebeispiel für die Kombination aus eng und breit – ist Loch 17. Das eher kurze Par 5 Dogleg rechts ist Slice-freundlich angelegt, weil der Knick bereits bei etwa 150 Metern kommt und das Fairway breit ist.

Der Abschlag aus einer langen, engen Schneise hat es aber so richtig in sich, zumal die gesamte linke Seite Aus bedeutet. Der Bunker vor dem erhöhten Grün ist dann auch noch einmal ein ordentliches Hindernis, das nicht ohne ist.

Heidegolfer-Fazit zum Golf-Club Braunschweig

Mir gefällt der Platz richtig gut, um ihn zu spielen lohnt sich auch eine Anfahrt von mehr als einer Stunde. Mit unter 5.700 Metern Gesamtlänge ist er nicht allzu lang, das Slope-Rating von 136 zeigt aber deutlich, dass er nicht wirklich leicht ist. 

Schwierig und schön, der Platz bietet viel

Die Bahnen sind sehr abwechslungsreich und für mich immer wieder überraschend gestaltet. Zwei-dreimal quert man am Rande andere Bahnen, das lässt sich wegen des begrenzten Raumes aber kaum vermeiden, schätze ich. Andererseits bedeutet es kurze Wege zwischen den Bahnen.

Von den 18 Löchern im Golf-Klub Braunschweig sind viele wirklich schön und bleiben deshalb länger im Gedächtnis. Sei es ein erhöhter Abschlag oder eine plötzliche Senke, ein hängendes Fairway oder ein kleines, erhöhtes Grün, alles passt irgendwie.

Schwer und fair

Optisch und sportlich reizvoll

Dazu kommt, dass der Platz trotz aller Schwierigkeien, die er bietet, auch für einen mittelmäßigen Golfer wie mich sehr fair ist.

Das Gelände zwischen den Bahnen ist oft gut ausgemäht und man findet die meisten Bälle wieder. Liegt man nicht gerade an einem Baum kann man also auch nach einem Querschläger gut weiterspielen.

Alles zusammen empfehle ich den Golf-Klub Braunschweig gerne weiter. Der Platz sollte den Besucher nicht enttäuschen und auch das Drumherum hat mir gut gefallen.

Abstriche gibt es wie gesagt bei den Trainingsanlagen – aber die sehr abwechslungsreichen 18 Loch den Platzes wiegen diesen kleineren Haken mehr als auf. 

Bemerkenswert finde ich übrigens auch die Homepage des Clubs, die einen Besuch lohnt. Nicht nur die Vereinshistorie wird beleuchtet, vor allem die Bahnbeschreibungen haben mir gefallen: Es gibt für jedes Loch zwei kurze Texte, wie man es als Scratchgolfer oder als Bogeygolfer idealerweise spielt und wo die jeweiligen Risiken liegen. Das finde ich gut – sollte man viel öfter sehen.

Mehr optische Eindrücke gibt es wie gewohnt in der Galerie am Ende.

Kontakt

Golf-Klub Braunschweig e.V.
Schwartzkopffstraße 10
38126 Braunschweig
Telefon:     0531 / 26424-0
sekretariat (@) golf-klub-braunschweig.de
www.golfklub-braunschweig.de

Übrigens

Ich habe den Platz am 23. Juni 2019 gespielt. Der Bericht spiegelt meine individuelle persönliche Meinung wider und wurde weder beauftragt noch verlangt. Das Greenfee habe ich regulär bezahlt – einen Logoball muss ich mir noch besorgen, der war am Tag meines Besuches ausverkauft. 😉

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