Projekt „UHU“ #24 – Fairwayquote for the win

Ich habe zwei ziemlich fiese Feinde beim Golf: den ersten Abschlag und die Fairwayquote. Und gemeint mit „ersten Abschlag“ ist leider nicht der Abschlag vom ersten Tee, sondern der erste Abschlag auf jeder Bahn – weil ich immer mal wieder einen zweiten hinterherschicken muss.

Mehr Fairways treffen

Dass „der Dicke“ und ich noch nicht die besten Freunde sind, habe ich schon einige Male durchblicken lassen. Manchmal habe ich zwar das Gefühl, dass mein Driver sich so langsam an meinen Schwung gewöhnt, aber trotzdem war der böse Slice lange nicht ausgemerzt.

Jetzt habe ich kürzlich dank eines Videos von Rick Shiels einen für mich neuen Schwunggedanken für den Driver im Kopf, der mir zuletzt sehr geholfen hat. Dabei geht es um die linke Hand im Rückschwung – sobald ich mich ausschließlich darauf konzentriere, bleibt der Slice weg:

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Dafür kommt es nun ab und zu vor, dass ich den Ball ziemlich übel nach links pulle – spätestens wenn da etwas im Weg ist hört man dieses fiese Ball-auf-Holz-Geräusch (das ist nicht wirklich besser als ein Slice). Wenn allerdings der Pull ausbleibt, dann geht der Ball gerade und für meine Verhältnisse weit.

Spätestens im Laufe der Runde – mit nachlassender Kraft und damit Konzentration – werden die seitlichen Ausreißer vom Tee immer wieder schlimmer. Deshalb hat auch bei mir so allmählich die Vernunft Einzug gehalten und ich schlage immer häufiger mit einem Eisen ab.

Eisen vom Tee für eine bessere Fairwayquote

Nach meinem Fitting bei Martin Stecher habe ich mir – in Abstimmung mit Martin – einige Wochen später noch ein 4er Eisen dazugeholt, das als Alternative vom Tee inzwischen ziemlich regelmäßig zum Einsatz kommt.

Meine Fairwayquote mit dem 4er Eisen ist zwar auch noch nicht so richtig gut, aber immerhin deutlich besser als beim Driver. Vor allem aber liegen die verzogenen Bälle längst nicht so weit neben dem Fairway wie beim Driver und ich kann sie oft einfacher weiterspielen.

Vergleich der Fairwayquote vom Driver zum 4er Eisen
Statistik über 10 Runden in 2020: Links Driver vs. rechts 4er Eisen

Eins muss ich dazu sagen: In diese Fairwayquote fließen Abschläge ins Aus (und damit verbundene Strafschläge) gar nicht mit ein. Es gibt zwar keine konkrete Statistik, aber auch in diesem Bereich liefert das 4er Eisen deutlich bessere Ergebnisse ab als der Driver – der Ball „out of bounds“ ist beim Eisen eine absolute Seltenheit.

Mit Vernunft geht es besser

Ich habe einen spannenden Vergleich ziehen können. Innerhalb von drei Tagen habe ich zweimal eine 9-Loch-Runde spielen können, jeweils abends als „sundowner“. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich: einmal habe ich gleich mehrere Löcher ruiniert und einmal irgendwie nicht. Ich beschreibe das mal – da müsst Ihr jetzt durch… 😉

Vier von neun Löchern zum Vergessen

Bei Runde eins war ich am Mittwochabend alleine unterwegs. Alles war sehr spontan und ich bin zum ersten Tee, ohne vorher auch nur einen Ball geschlagen zu haben. Trotzdem waren die ersten Bahnen eher ok bis gut (zwei Doublebogeys = Netto-Par, zwei Bogeys = Netto-Birdies).

Auf der fünf aber sind dann die Gäule mit mir durchgegangen, weil ich wieder einmal einen schwachen Abschlag mit einem „Zauberschlag“ korrigieren wollte. Ihr könnt Euch denken, wie sowas bei mir ausgeht: eine ekelige 9 auf dem Par 4 – selbst Netto ist das ein Triplebogey.

Nach einem weiteren Bogey auf dem Par 3 der Frontnine (= Netto-Par für mich) habe ich dann leider die letzten drei Abschläge zweimal spielen müssen. Alle drei zuerst abgeschlagenen Bälle waren weg und mein Zutrauen in meinen Schwung auch – entsprechend übel liefen die Löcher (4 über, 3 über und 4 über).

Ich habe insgesamt eine 58 gespielt – von den 23 Schlägen über Par habe ich 16 auf vier kaputte Löcher konzentriert. Hopp-oder-Top vom Übelsten. Muss man auch erstmal können. Hier könnt Ihr Euch den „Spaß“ bei GameGolf anschauen.

Es geht auch anders

Nur zwei Tage später war ich mit Karin und Andreas verabredet, wieder die Frontnine zu spielen – zeitlich bedingt waren leider keine 18 Loch drin. Und siehe da, ich kann Golf doch.

Abgesehen davon, dass ich dank meiner beiden Mitspieler jede Menge Spaß auf der Runde hatte, funktionierte auch das Spiel irgendwie besser als zwei Tage zuvor. Und das lag daran, dass meine Fairwayquote besser war und ich insgesamt „vernünftiger“ gespielt habe. Kein Hauruck- und kein „Zauberball“-Golf.

Bis auf einen Hackentreffer auf Loch drei (shank you very much, Golfgott), der mir den einzigen Ballverlust und ein Triplebogey beschehrt hat (= Netto-Bogey), waren keine wirklichen Ausreißer dabei.

Ganz im Gegenteil. Selbst nach zwei fett getroffenen (also viel zu kurzen) Abschlägen auf den Löchern 7 und 8 habe ich noch jeweils Doppelbogey gespielt – das waren ein Netto-Par und ein Netto-Bogey. Am Mittwoch hätte ich daraus bestimmt wieder zweimal das Doppelpar gemacht und den ungeliebten „Schneemann“ aufgeschrieben.

Aber wie gesagt verlief diese Runde ganz anders. Mit 13 über Par war ich am Ende um zehn Schläge besser als zwei Tage vorher. Dabei hatte ich noch nicht einmal übertrieben viel Glück in Anspruch genommen oder deutlich besser geputtet (17 gegenüber 18 Putts) – ich habe halt nur weniger dumme Entscheidungen getroffen.

Schade war eigentlich nur, dass ich vorher keine EDS angemeldet hatte. Mit 21 Nettopunkten am Freitag hätte es sich gelohnt, aber was soll’s. Auch diese Runde könnt Ihr Euch natürlich bei GameGolf anschauen.

Ich bin zuversichtlicher denn je

Auf jeden Fall passt die Richtung: Ich mache inzwischen mehr und mehr sinnvolle und immer weniger dusselige Schläge. Wenn das gegeben ist, dann fehlen eigentlich nur noch die Gelegenheiten, vorgabewirksam zu spielen. Da komme ich irgendwie kaum zu, weil einfach die Zeit fehlt.

Demnächst werden die Heidegolferin und ich wahrscheinlich endlich wieder einmal Gelegenheit haben, den Platz gemeinsam unsicher zu machen. Ich bin gespannt, wie es ihr ergeht – immerhin kommt sie noch seltener zum Spielen als ich. Andererseits ist sie so viel klüger, vielleicht gleicht sich das im Mittel dann aus.

Stay tuned, es geht bald weiter.

4 Kommentare

  1. Vielleicht solltest du mal paar Runden den Driver stecken lassen… und nur gezielt mit Eisen spielen… eine gewisse Streuung beim Driver hat jeder… du hast aber noch das Glück… das du auf das Ding bei deiner Vorgabe noch lange verzichten kannst.. dein Ziel .. sollte : müsste sein.. 9 Loch Runden ohne doublebogey zu spielen…

    1. Ja, ich weiß das eigentlich auch. Obwohl ich ihn zuletzt auch immer seltener genutzt habe – der ist ja nicht der einzige, der nicht immer auf mich hört.
      Der Dicke hört halt nur am schlechtesten…

  2. Irgendwie erinnert mich das sehr an mein Spiel. Sobald ich zu viel will, geht alles in die Hose. Manchmal ist weniger mehr. Da merkt man immer wieder, das Golf auch viel Kopfsache ist. Aber das ist gar nicht so einfach 😂. Ich danke dir aber auf jeden Fall für deine immer wieder aufmunternden Beiträge die mir zeigen, das es nicht nur mir so ergeht.

    1. Hallo Harald,
      ich freu mich auch zu lesen, dass ich mit meinen Problemen nicht allein bin… 😅 Deshalb vielen Dank für das Feedback und danke für das Lob.
      Wir schaffen das gemeinsam. Irgendwann…
      Grüße Olaf

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