Projekt „UHU“ #15 – Fittingtermin bei Martin Stecher

Wer sich mit dem Thema Golf und Fitting beschäftigt, der stolpert irgendwann über den Namen Martin Stecher – und das hat seinen guten Grund. Ich habe mir einen Termin bei ihm gesichert, damit er sich einmal mein Bag und mich anschaut.

Date mit Martin

Martin ist so ausgebucht, dass man einen Termin nur mit gut sechs Wochen Vorlauf bekommen kann; vorher ist einfach nichts frei. Ob das jetzt gerade am Saisonstart liegt, kann man gar nicht genau sagen – tendenziell ist es bei ihm eigentlich das ganze Jahr über terminlich ziemlich eng.

Dass er soviel zu tun hat, liegt vor allem daran, dass sich Martin vermutlich mehr als die meisten anderen mit allen Aspekten des Golfspiels beschäftigt. Von der Technik über Material bis hin zur Biomechanik weiß er – gefühlt – alles.

Wenn er nicht in seiner „Werkstatt“ sitzt, dann bildet sich Martin fort und trifft dazu auch die weltweiten Größen der Golfszene. Hier ist wirklich geballtes Fachwissen am Start. Nicht umsonst gehören zu seinen Kunden neben vielen Amateur- und Hobbygolfern zum Beispiel auch Longdriver Martin Borgmeier und Golf-Proette Anastasia Mickan.

Einmal vor-schlagen bitte

Bei Martin Stecher

Zuerst haben wir uns unterhalten, um meinen spielerischen Werdegang und so weiter zu beleuchten. Außerdem hat Martin mich natürlich vermessen – also die Körpergröße, Armlänge, Handgelenk-Boden-Abstand und Handgröße.

Martin vermisst zusätzlich auch noch Spannweite, Schultern und die Arme. Dabei ist zum Beispiel herausgekommen, dass mein Unterarm länger ist als mein Oberarm, was eher selten vorkommt. Das wiederum bedingt eine steilere Schwungebene, die mir so mancher früherer Pro eigentlich abgewöhnen wollte.

Anschließend habe ich diverse Bälle geschlagen und Martin hat sich das angeschaut. Genauer gesagt haben mich etliche Kameras, ein Trackmann und was weiß ich nicht noch alles dabei beobachtet, wie ich mit meinen vor drei Jahren gefitteten Ping-Eisen (erst das 9er und später das 7er) nagelneue Pro V1 ins Netz geschlagen habe.

Martin saß währenddessen an seinem „Kommandostand“, der mich ein bisschen an das Mission-Control-Center der Nasa in Housten erinnert hat. Drei riesige Monitore zeigen ungefähr drölftausend Daten an und Martin speichert sie ab.

Ich schlage danach noch mit zwei unterschiedlichen Eisen von Martin, die so präpariert sind, dass sie weitere Daten an Martin schicken. Daraus wird ein dreidimensionales Bild des kompletten Schwungpfades und der Schlägerbewegung aufgezeichnet – die Datenerfassung ist abgeschlossen.

Es gibt gute und schlechte Nachrichten

Ich war zunächst einmal erschlagen von der Datenmenge, die mir Martin aber sehr simpel und verständlich erklärt hat. Die Haupterkenntnis ist absolut positiv: Es gibt viel Potential.

Die „Kommando-Zentrale“

Ich erzeuge durch meinem Schwung deutlich mehr Energie als ich dann letztlich im Treffmoment an den Ball abgebe. Der Schwung an sich ist gut, die Gewichts- und Kraftverlagerung ist sogar sehr gut und auch der Rhythmus Rückschwung-Abschwung-Durchschwung ist so, wie er sein sollte.

Ich habe allerdings ein großes Problem: fast im kompletten Abschwung bleibt meine Schlagfläche offen. Genau genommen schließe ich sie erst in den letzten 0,18 Sekunden mit den Händen – wenn ich es denn rechtzeitig schaffe.

Und daher rühren die meisten der Fehlschläge, die vor allem nach rechts weggehen (und auch die paar, die ich nach links verziehe, weil ich zu weit schließe). Also gilt es jetzt, die Schlagfläche unter Kontrolle zu bekommen.

Eine Hausaufgabe vom Pro

Durch dieses späte und fast ruckartige Schließen der Schlagfläche geht jede Menge Energie verloren. Weil auch noch meine Flugkurve deutlich zu hoch ist, kostet das in Summe viel Länge. Dazu kommt, dass für die erzeugte Energie der aktuelle Schaft meiner Eisen zu weich ist.

Für Schlagflächenkontrolle und Abflugwinkel hat mir Martin eine relativ simple Übung mitgegeben, die ich jetzt zuhause und auf der Range wiederhole, um die Schwungveränderung zu verinnerlichen. Wenn ich das umgesetzt habe, dann besuche ich Martin noch einmal und wir widmen uns den Hölzer.

Ich kann es nur jedem empfehlen

Schlaraffenland für Golfer

Ich freue mich schon auf den nächsten Termin. Man merkt Martin an, wie sehr er für das Thema brennt und wie tief er in der Materie steckt.

Abgesehen davon ist es so ein bisschen wie im Schlaraffenland, wenn man bei ihm zu Besuch ist. Man ist umringt von Schlägern, Schäften und anderem Material aller namhafter Hersteller.

Natürlich steht der Trackman zur Verfügung, mehrere Industrie-Hochgeschwindigkeits-Kameras sorgen für perfekte Bilder und es bleiben im Grunde keine Wünsche offen.

Infos zu Martin und seinem Angebot gibt es auf seiner Homepage www.aperfectswing.de – da bietet er auch jede Menge Infos zu Materialtests und so weiter.

Übrigens

Dies ist ein sehr subjektiver Bericht und spiegelt meine persönliche Meinung wider. Ich habe meinen 2-Stunden-Termin bei Martin ganz normal gebucht und natürlich auch bezahlt. Wenn ich hier so eine deutliche Empfehlung ausspreche, dann weil ich davon überzeugt bin.

7 Kommentare

  1. Klingt interessant. Ich habe auch schon von vielen gehört das Martin Stecher ein Experte sein soll. Leider weiß ich nicht wie ich es zu bewerten habe das er sich weder auf Emails noch auf Anrufe zurück meldet. Daher bin ich geneigt ein Fitting bei einem Mitbewerber zu suchen.
    Schade eigentlich!

    1. schon mal sein Social Media Profil besucht? Zum einen ist Sommer, er hat Kind/er und wird sicher auch mal Urlaub machen? Dann ist er auch ständig zu Seminaren und Weiterbildungen im Ausland unterwegs.
      Einfach ein wenig Geduld

      bis denne

  2. Hallo Olaf,
    Tolles Erlebnis. Möchte gerne mal sehen wie du das alles im Spiel integrierst.
    Bin von 27 Mai bis zum 1 Juni in der Nähe. Hoffe dass wir uns treffen können.

    1. Hallo Ben,
      das klingt gut. Ich fahre dann irgendwann in den Urlaub, aber ggf. bekommen wir das vorher mal wirklich hin.
      Schreib mir am besten bitte eine Mail oder eine PN über Facebook, dann können wir das besser abstimmen. 🙂
      Ich würde mich freuen!

  3. Toller Bericht….und ich glaube zwei gut investierte Stunden…die Arbeit steht Dir jetzt aber bevor es umzusetzen…..mit deinem Fleiß und Humor bekommst du das aber garantiert hin…ich drücke dir die Daumen und freue mich auf die UHU Runde….keep swinging….

    1. Danke Dir, die zwei Stunden waren gefühlt fast zu kurz. Bei Martin sollte man einmal gewesen sein, wirklich extrem klasse.
      Ich werde weiter berichten… 😉

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