Projekt „UHU“ #17 – Houston, the UHU has landed

Meine Güte, wieso war das eigentlich so schwierig? Und ja, ich habe es selbst auch gedacht (wie vermutlich die Mehrheit der Leser dieser kleinen „Serie des Scheiterns“, auch bekannt als Projekt UHU). Aber das hat ab sofort ein Ende, denn: Der Uhu ist da. Ich habe eine 98 gespielt. Endlich. 

Nur mit den Eisen

Ich bin am Freitag früh zum Club, habe meinen aktuellen Test-E-Trolley CaddyOne 750 (Bericht folgt in Kürze) ausgepackt und mit dem Bag beladen – soweit, so normal.

Trefferquote beim Pitchen

Aber ich habe dieses Mal der Versuchung ein Schnippchen geschlagen und die Hölzer im Auto liegen lassen. Was ich nicht dabei habe, kann ich auch nicht benutzen. Ha!

Abgesehen davon hatte ich mir nach meinem Fitting bei Martin Stecher ganz neue Eisen mit Stahlschaft zugelegt. Zusammen mit einer leichten Veränderung beim Schwung komme ich damit nun deutlich besser und zuverlässiger zurecht als mit den „alten Eisen“ mit regular Graphitschaft.

Als erstes habe ich am Pitchinggrün angefangen und lockere Pitches aus 30-40 Metern mit dem Sandwedge gespielt.

Bis auf einen fetten Treffer waren alle so gut, dass ich fast Angst bekommen habe – nicht, dass ich die ganzen guten Schläge schon beim Warmmachen verbrauche…

Also bin ich relativ schnell rüber zur Driving Range marschiert und wollte mich warm spielen. Ging aber nicht. Wenn bei uns Bälle eingesammelt werden, ist die Range gesperrt und genau die Situation hatte ich an dem Morgen. 

Notgedrungen ein (halber) Kaltstart

Als sich gerade ein älteres Pärchen langsam (also wirklich laaaaangsam) auf den Weg zum ersten Abschlag machen wollte, habe ich mir gedacht, dass ich mich lieber beeilen sollte – so bin ich rasch zur ersten Teebox und ohne weiteres Aufwärmen auf die Runde.

Da ich wie gesagt nur die Eisen nutzen wollte, habe ich im Gegenzug beschlossen, unseren Platz von den vorderen Tees zu spielen. Damit ist er natürlich um einiges kürzer, aber es gibt eben auch ein Herrenrating, an dem ich mich orientieren kann. 

Meine eigene Scorekarte: Nettopar statt Bruttopar

Erstes Ziel: Immer schön aufs Fairway

Ich hatte mir überlegt, dass ich mich nicht in meinem Ego packen lassen wollte („kurzes Par 4, da muss auch ich mit dem zweiten Ball aufs Grün“). Also hatte ich mir im Vorfeld eine eigene Scorekarte gebastelt, auf der für jede Bahn anstatt der eigentlichen Par-Angabe mein Nettopar stand. 

Aus einem Par 4, bei dem ich wegen meines Handicaps zwei Schläge vor habe, wurde so auf meiner Scorekarte ein Par 6. Die Par 3 mit einem Schlag vor waren dann Par 4 und so weiter.

Auf diese Art wollte ich mich dazu zwingen, eher den ruhigen und vermeintlich kürzeren Schlag entspannt zu machen, anstatt mit aller Gewalt irgendwie das Grün „angreifen“ zu wollen. Wenn ich von meinem 2-Putt-pro-Loch Schnitt ausgehe, sollte alles gut gehen.

Gute und glückliche Frontnine 

Die ersten Bahnen plätscherten dann auch mehr oder weniger so dahin und ich habe bis zum Grün ziemlich kurz aber immerhin einigermaßen gerade gespielt. Ich habe entspannt geschlagen, weil es gar nicht darauf ankam, den Ball möglichst weit zu hauen.

Unverhofft kommt oft: Birdie!

Mein Putter allerdings war ausgerechnet jetzt maximal lauwarm. Bereits auf dem zweiten Loch habe ich meinen ersten Dreiputt gespielt. Weil ich den aber direkt danach auf Loch 3 mit einem Einputt zum Par wieder ausgleichen konnte, schien alles ok.

Nach einem Triplebogey am schwersten Loch Nr. 4 (wieder mit Dreiputt) wurde es wieder besser. Die übrigen fünf Löcher der Frontnine habe ich mit drei über Par so gut wie noch nie gespielt.

Dabei geholfen hat ein unverhofftes Birdie auf dem kürzesten Par 4, unserem achten Loch. Ich lag nach dem zweiten Schlag am Vorgrün und habe dann das „Texas Wedge“ tatsächlich versenkt. Statistisch gesehen habe ich hier einen Nullputt gespielt.

Backnine mit Schwächephase

Die zweiten neun habe ich mit Bogey begonnen und danach leider etwas den Faden verloren. Dreimal eine sieben, also jeweils das Triplebogey, auf den folgenden Par 4 Löchern haben mir leicht das Momentum geraubt.

Mit dabei waren zwei Dreiputts und ein (dämlicher) Ball ins Wasser, weil ich eine Annäherung fett getroffen und damit hoppelnd in den See vor dem Grün der 13 geschickt habe. 

Danach folgte der einzige richtig verzogene Abschlag, den ich gerade noch innerhalb der Suchzeit finden konnte. Aber ab da ging es plötzlich wieder: drei weitere Bogeys und ein Doublebogey folgten.

Die letzte und längste Bahn des Platzes (für mich an diesem Tag ein 431 Meter langes Par 4 brutto, also netto ein Par 6) hat mich nochmal richtig genervt. Nachdem ich mit dem vierten Schlag auf dem Grün lag, habe ich den insgesamt sechsten Dreiputt der Runde produziert.

Das große Rechnen

Das sieht doch schick aus

Tatsächlich war es mir gelungen, nicht zu sehr mitzurechnen. Zwei-dreimal habe ich angefangen, die Schläge zu addieren, und dann mantra-artig vor mich hingesungen – um mich vom Rechnen abzuhalten.

Für Außenstehende muss das belustigend gewirkt haben, für mich Schnellrechner war es die einzige Chance, mich vom Score abzulenken. Sonst hätte ich mich vermutlich verrückt gerechnet und nur noch rumgehackt.

Aber jetzt, auf dem Parkplatz, durfte ich endlich meinen Score anschauen und addieren. Ich wusste, dass ich in Sache UHU gut angefangen, aber auf den Backnine eben auch spürbar nachgelassen hatte. Wie ist es denn nun ausgegangen?

Die Frontnine hatte ich mit 46 Schlägen gespielt, auf den Backnine hatte ich mich letztlich zu einer 52 gerettet – insgesamt 98 Golfschläge, inklusive des Strafschlages für die Spende an den Schutzpatron der Golfballtaucher. Yeah!

Mein Fazit

Da Isser doch endlich, der UHU. Nur mit Eisen, ja. Von den kurzen Abschlägen, ja. Aber ganz ehrlich: so what! Unter dem Strich stehen 98 Bruttoschläge. Übrigens gemäß Rating (Männer von rot: Sloperating 122) auch 35 Nettopunkte – davon 21 auf den Frontnine.

Vor allem aber steht eine ausgesprochen entspannte Golfrunde, weil ich eben ausnahmsweise mal nicht auf Weitenjagd gegangen bin – zumindest meistens. So ganz lässt sich das Testosteron ja nicht unterdrücken, Ihr wisst, was ich meine.

Noch mehr Potential im Projekt UHU

Es geht doch…

Aber: Wenn ich mir anschaue, wo ich auf dieser Runde auch Schläge verschenkt habe, dann gibt es noch jede Menge Potential. Alleine sechs Dreiputts – das ist unterirdisch. Das gleiche gilt für den Wasserball, der mehr als unnötig war.

Dazu kamen drei-vier Fehltreffer, bei denen ich mir noch während der Schlagausführung nicht sicher war, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dann trotzdem zu schlagen ist auch mehr als dämlich.

Grob überschlagen habe ich durch blöde Fehler oder Fehlentscheidungen acht bis zehn Schläge verschenkt.

Rechne ich das sehr glückliche Birdie mit zwei gewonnenen Schlägen dagegen, dann bleiben immer noch realistische sechs bis acht Schläge weniger, die möglich gewesen wären.

Die Reise ist also nicht zu Ende, abgesehen davon sind die hinteren Abschläge ja auch noch irgendwann dran. Aber jetzt gibt es erst einmal ein Sektchen – allerdings vermutlich das von Becks…

Übrigens

Lustigerweise war meine erste UHU-Runde auch die erste Runde des Jahres, die ich mal wieder mit meinem GameGolf-System getrackt habe. Das hatte ich erst einen Tag vorher neu an die Schläger geschraubt.

Von daher Glück für alle Neugierigen: Wer mal anschauen will, findet die Runde hier bei GameGolf (Hinweis: die Par-Angaben bei GameGolf stimmen nicht ganz, weil die beiden Par 5 auf den Backnine im Herrenrating auch als Par 4 gewertet werden).

2 Kommentare

    1. Danke dir.
      Ich lasse das Projekt noch etwas laufen. Von gelb will ich ja auch mal Uhu spielen und eigentlich soll es sich verstetigen – einmal ist keinmal, da muss eine Wiederholung rein. 😁
      Und wenn irgendwann die Unne fällt, nehme ich das gerne mit…
      Dir auch weiter schönes Spiel.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert