Die Sonne brennt vom Himmel und es sind fast durchgehend über 30 Grad im Schatten. Das Problem für Golfer ist aber, dass es auf den Fairways und Grüns eher selten Schatten gibt. Extra schlecht spielen, um ab und zu unter einem Baum zu liegen, ist wenig verlockend. Also: was sollte man beachten beim Golf spielen bei Hitze?
Den Hundstagen gelassen entgegentreten
Die heißesten Tage des Jahres werden im Volksmund „Hundstage“ genannt. Gemeint ist damit der mitteleuropäische Hochsommer, der grob zwischen dem 23. Juli und dem 23. August liegt. Ganz zufällig korreliert dieser Zeitraum mit dem Sternzeichen Löwe. Und weil es keine Zufälle gibt, fühle ich mich als Löwe-geborener auch bei diesen Temperaturen auf dem Golfplatz sehr wohl.
Aber natürlich ist es mehr als sinnvoll, sich auf die hohen Temperaturen einzustellen und einige Zugeständnisse in der Vorbereitung – und vielleicht auch auf dem Platz – zu machen. Was banal oder albern klingt, kann im Zweifel den Unterschied zwischen einer lustigen Golfrunde und gesundheitlichen Schäden bis hin zum körperlichen Zusammenbruch machen.
Vor der Golfrunde bei Hitze
Bevor Du auf die Runde gehst kannst Du Dich schon vorbereiten und schützen. Eine der wichtigsten Empfehlungen lautet deshalb, sich ordentlich mit Sonnenschutz einzucremen. Was ihr da verwendet hängt von euren persönlichen Präferenzen ab, aber mindestens Sonnenschutzfaktor 30 sollte der Spaß schon haben.
Gutgemeinter Hinweis: schmiert euch deutlich vor der Runde ein und nicht erst am ersten Tee. Mit glibschigen Händen den ersten Abschlag machen zu müssen ist nicht der Einstieg in die Golfrunde, den ihr euch wünscht. Ich habe das für euch getestet. 😉
Was sollte man für Golf bei Hitze im Bag haben
In die Tasche gehören ein paar Dinge, die Du vielleicht nicht immer dabei hast. Oder du bist ein „Prepper-Golfer“ und hast deine Ausrüstung für alle Wetterlagen ausgelegt? Dann gehörst du nach meiner Erfahrung eher zur Ausnahme. Ich habe schon zu oft Dinge verliehen oder neidvolle Blicke bekommen, als dass ich das ignorieren könnte.
Tipp #1 zusätzliche Handtücher
Natürlich hast du immer ein Schlägertuch dabei. Am besten sogar zwei, eins als Ersatz. Gerade bei Hitze macht es aber auch Sinn, ein Frotteehandtuch im Bag zu habe, um schwitzige Hände zu trocknen, schweiß von Stirn oder Nacken zu wischen und so weiter. Lieber ein Handtuch zuviel als eins zu wenig lautet die Devise.
Tipp #2 Basecap / Hut mitnehmen (+ Sonnenbrille)
Ja, ich weiß. Ein Basecap hat im Grunde sowieso jeder Golfer auf dem Kopf. Aber trotzdem: Vielleicht macht es Sinn, ein zweites dabei zu haben. Und gerade bei starker Sonneneinstrahlung empfiehlt es sich natürlich, eher auf helle Farben zu setzen und das fröhliche schwarz zuhause zu lassen. Wer besonders lichtempfindlich ist, der sollte zusätzlich auf die Sonnenbrille nicht verzichten.
Tipp #3 Mehrere Handschuhe einpacken
Du hast vielleicht sowieso schon einen Ersatzhandschuh im Bag. Gerade bei zu heißem Wetter lohnt sich auch der Dritt- und Viert-Handschuh. Die meisten von uns spielen Modelle aus Cabretta-Leder und meine Erfahrung bei Hitze ist, dass die mit schwitzigen Händen manchmal recht schnell „schnibbelig“ werden. Da macht ein Wechsel während der Runde manchmal Sinn.
Tipp #4 Keine Wolke am Himmel: Schirm einpacken!
Ich habe mit Absicht nicht „Regen“-Schirm geschrieben, denn das gute Stück eignet sich natürlich auch hervorragend als Sonnenschirm. Aufgespannt am Trolley befestigt hilft dir der Golfschirm, nicht ständig nach einem Schattenplatz im Wald zu suchen. Und wenn dann doch plötzlich ein Sommerregen einsetzt, bleibst du auch trocken.
Tipp #5 Gute Sportgetränke, leichte Süße
Dass Golf bei Hitze viel Flüssigkeit verlangt, ist denke ich jedem klar. Reines Wasser ist schnell besorgt und für die Flüssigkeitszufuhr auch gut. Es gleicht aber nicht den Verlust der Elektrolythe aus, deshalb empfiehlt es sich, auch das eine oder andere Sportgetränk dabei zu haben. Ich persönlich mag die Sportschorle von Vilsa sehr gern, aber auch das Angebot von Vitamin Well kann ich empfehlen.
Wenn Du unterwegs bist – das richtige Verhalten für Golf bei Hitze
Du hast dein Bag gut gepackt, der E-Trolley hat eine voll aufgeladene Batterie und du bist auf der Runde unterwegs. Leider spielst du gut und ein Drive nach dem anderen landet Mitte Fairway – da ist Schatten meistens Mangelware. Jetzt so ein kleiner Shank in den Wald rechts wäre schon eine schöne Entspannung.
Tipp #6 Viel trinken, kleine Schlucke
Anstatt die erste Wasserflasche nach vier Loch in einem Zug zu leeren solltest du vor jedem Abschlag ein-zwei kleine Schlucke trinken. Zum einen entwickelst du eine Routine, die hilfreich ist, und zum anderen hältst du so das Flüssigkeitsniveau zumindest ansatzweise auf einem Level.
Teile dir am besten auch deine Getränke in mehrere kleine Flaschen auf – die Flaschen, die gerade nicht genutzt werden, kannst du nämlich so besser kühl halten. Im Idealfall hat dein Bag eine große Kühltasche oder dein Trolleyanbieter hat das als Zubehör im Angebot. Falls nein: Es ist keine Schande, einen Kühlakku mitzunehmen.
Tipp #7 Essen nicht vergessen (Energiezufuhr)
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe bei Hitze nicht wirklich großen Hunger. Eigentlich habe ich nur Durst, wenn ich Golf spiele bei Hitze. Und trotzdem oder gerade dann ist auch das Essen ganz wichtig. Durch Schwitzen verlierst du nicht nur Flüssigkeit, sondern eben auch Energie. Und die muss wieder rein.
Jetzt gibt es ganz viele Optionen, was du essen kannst. Frisches Obst ist immer gut (am besten Banane, Apfel ist auch ok), Trockenobst geht genauso, daneben gibt es natürlich etliche Müsliriegel, die man mitnehmen kann. Ich persönlich bin Fan von Studentenfutter, das ich mir meistens selbst zusammenstelle. Ein paar Haselnüsse, Mandeln, Cashews (ungesalzen, versteht sich) und Rosinen oder Sultaninen schon zusammengewürfelt und fertig ist der Snack.
Eine andere Idee hat uns Nicolai von Dellingshausen bei einem „Meet and Greet“ einmal verraten. Er hat immer Frucht-„Quetschies“ im Bag. Die sind leicht zu verstauen, wenn du Bio wählst meistens auch ohne Zuckerzusatz und schnell konsumiert. Verzichten solltest du auf alle Variationen mit Schokolade – das geschmolzene Gematsche willst du nicht im Bag haben.
Tipp #8 Nasses Handtuch in den Nacken
Ich habe ein kleines Handtuch bei jeder Gelegenheit nass gemacht und mir in den Nacken gelegt. Das hat zumindest ein bisschen geholfen, aber es geht tatsächlich noch etwas besser. Inzwischen bieten etliche Hersteller spezielle Kühlhandtücher für Sport an, die ich wirklich prima finde.
Ich selbst nutze inzwischen eines von Fit-Flip, aber auch andere Anbieter haben hübsche Töchter, wenn ihr versteht, was ich meine. Das Grundprinzip ist bei allen gleich und es funktioniert. Abgesehen davon tut es wirklich gut, so ein kühlendes etwas im Nacken zu haben, wenn Golf bei Hitze angesagt ist. Geheimtipp: sowas kann man sich auch super schenken lassen.
Tipp #9 Basecap nass machen
Das ist vielleicht die Old-School-Variante zum Kühlhandtuch: wenn du an einem Wasserspenden vorbeikommst, dann halte dein Basecap kurz drunter (Profitipp übrigens: die Innenseite nehmen). Keine Angst vor der Nässe. Spielst du Golf bei Hitze, dann trocknet alles viel schneller als es dir lieb sein wird. Trotzdem hilft die kurze Abkühlung schon eine Menge – probiere es einfach einmal aus.
Tipp #10 Einen Elektro-Trolley nehmen
Ja, es gibt natürlich auch diejenigen, die „Golf ist Sport und da wird getragen“ sagen – könnt ihr gerne machen. Allen anderen sei gesagt: So ein E-Trolley spart Kraft, gerade bei Hitze. Es ist ein Unterschied, ob du einige Kilo schiebst (trägst) oder ob die Hauptanstrengung von einem Motor übernommen wird.
Welches Modell du dabei wählst ist natürlich sehr individuell. Es gibt gute genbrauchte in allen Preisklassen, Low Budget Modelle, die richtig teuren und alles dazwischen. Ich persönlich bin begeisterter Nutzer des Flat Cat Touch Hybrid und möchte ihn nicht missen.
Achte auf deinen Körper
Zu guter Letzt eine wichtige Sache: Golf ist natürlich die beste Freizeitbeschäftigung der Welt. Aber Gesundheit ist trotzdem noch etwas wichtiger – wenn du krank bist, kannst du nämlich kein Golf spielen. Also übertreibe nicht und höre im Zweifel auf, wenn dein Körper dir zeigen will „ich kann nicht mehr“.
Ich habe schon Turniere bei weit über 30 Grad erlebt, zu denen irgendwann ein Rettungswagen gerufen wurde. So ein Kreislaufzusammenbruch ist kein Spaß und den Einsatz dann auch nicht wert. Es ist und bleibt ein Hobby, und so ein Nachmittag auf der überdachten Clubhausterrasse bei kühlen Getränken ist manchmal auch ganz schön. Und danach: entspannt euch am besten irgendwo zuhause.
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