Der Golfclub Siek/Ahrensburg ist eine relativ junge Anlage. Der C-Kurs mit dem bisher einzigen Par 6 Loch Norddeutschlands ist gerade einmal etwas über ein Jahr alt – selbst due Garmin-Uhr meiner Frau kannte ihn noch nicht. Insgesamt ist die Anlage ziemlich flach, hat aber einige schöne Herausforderungen zu bieten.
Norddeutsch funktional und freundlich
Wenn man den Parkplatz des Golfclub Siek Ahrensburg erreicht, dann stutzt man erst einen kurzen Moment. Die Zufahrt ist ein besserer Feldweg durch ein Waldstückchen und das Clubhaus wirkt von außen auf den ersten Blick wie ein Provisorium – aber eben nur auf den ersten.
Im Sekretariat konnten wir unsere für den Nachmittag geplante Startzeit vorverlegen, da wir deutlich früher als gedacht am Platz waren. Wir hatten uns für die „lange“ Kombination entschieden. Ähnlich wie die Schwesteranlage Golf-Park Sülfeld hat auch der Golfclub Siek Ahrensburg dreimal neun Loch zu bieten. A-, B- und C-Kurs können dabei beliebig kombiniert werden.
Der B-Kurs besteht aus drei Par 4 und sechs Par 3, hat also eher Kurzplatz-Charakter. Unsere Kombination A/C entspricht damit dem gewohnten 18-Loch-Charakter. Also sind wir fix zum ersten Abschlag des A-Kurs. Eines der beiden Puttinggrüns haben wir uns aus kurzer Entfernung zumindest angeschaut (sieht gut aus), die große Driving Range allerdings haben wir an dem Tag nicht besucht.
Unsere Frontnine, A-Kurs
Der A-Kurs im Golfclub Siek Ahrensburg beginnt mit drei kurzen Löchern, von denen mir das zweite besonders gut gefallen hat. Nach einem einfachen 260 Meter langen Par 4 zum Start folgt ein hübsches Dogleg links. Das Grün liegt hinter einer kleinen Kuppe und wird von einem tiefen Bunker beschützt, wenn man abkürzen möchte. Zwei Stufen im Grün machen das Putten spannend.
Nach einem eher kurzen Par 3 mit einem breiten Grün folgt ein sehr langes Par 4 und gleichzeitig das schwerste Loch des Platzes. Um die 417 Meter von gelb in zwei Schlägen zu schaffen braucht man Weite und die habe ich nicht. Alleine zum Knick des Dogleg links sind es gut 240 Meter, dort stehen dann allerdings einige Bäume mitten im Weg. Das Grün selbst ist großzügig, aber von tiefem Rough umzingelt.
Überwiegend lange Löcher
Bis auf zwei Ausnahmen sind die übrigen Löcher auf dem A-Kurs alle sehr lang. Zwei Par 5 über 500 Meter und ein 203 Meter langes Par 3 sind für den Durchschnittsgolfer richtige Bretter und gerade bei Wind schwer zu bewältigen. Allzu spannend ist die Gestaltung dabei nicht, Loch 4 fand ich mit einem kleinen Teich auf dem Weg zum Grün noch ganz hübsch anzusehen.
Loch A8 ist dann ein optisch schönes Par 4 mit einem See links vor dem 327 Meter entfernten Grün. Den Abschluss bildet ein zweites 417 Meter langes Loch, das in der A/C-Kombination allerdings als Par 5 gespielt wird. Das mittelgroße Grün ist erneut hinter einem kleinen See verbogen, der es durch hohes Gras und Büsche nur halb einsehbar macht und damit das Anspiel erschwert.
Unsere Backnine, der C-Kurs
Den C-Kurs im Golfclub Siek Ahrensburg gibt es erst seit etwas mehr als einem Jahr. Natürlich merkt man es den Löchern an, dass sie „frisch“ sind. Die Natur braucht sicher noch eine Weile, bis sie sich soweit entwickelt hat, dass alles eingewachsen wirkt, aber bis dahin hat man es mit einem sehr offenen Gelände zu tun.
Herausragend ist dabei natürlich das Loch C2 – das (bislang) einzige Par 6 Loch in Norddeutschland. Von gelb (und blau) sind es 622 Meter, die zu bewältigen sind. Es geht an zwei Teichen vorbei durch eine kleine Schneide auf dem Weg auf ein schräges Grün, das vorab von mehreren Bunkern geschützt wird. Ich muss gestehen, dass mich das Loch positiv überrascht hat.
Die anschließenden Löcher sind – bis auf eine Ausnahme – allesamt eher kurz. Einem unspektakulären Par 3 schließt sich ein interessantes Par 4 an, das trotz seiner nur 281 Meter taktisches Spiel erfordert. Ein Wassergraben und Teich in der Drivezone und mehrere Bunker auf dem Weg zum Grün sorgen dafür, dass Spieler ihre Schläge gut planen sollten.
Kurze Par 3
Das zweite kurze Par 3 ist optisch nett gestaltet. Eine Natursteinmauer vor dem Grün zeigt deutlich, dass der Abschlag nicht zu kurz geraten sollte. Das anschließende Par 5 ist dann wieder mit über 500 Metern sehr lang geraten, aber dank eines Grabens und einer Vielzahl von Bunkern spielerisch herausfordernd.
Das finale Trio beginnt mit dem kürzesten Par 3, das von gelb nur 98 Meter misst und damit eigentlich ein Birdielieferant sein sollte. Mein Birdieputt ist leider ausgelippt, aber so ein Grüntreffer fühlt sich schon ganz gut an. Ein mittleres Par 5 später geht es schon aufs finale Loch. Das Dogleg rechts hat ein interessantes Grün mit tiefen Bunker davor und einem See dahinter.
Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Siek Ahrensburg
Ich muss ehrlich gestehen, ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich den Platz vom Golfclub Siek Ahrensburg finde. Ein paar Löcher haben mir ganz gut gefallen. Das Par 6 hat mich positiv überrascht, aber einige Bahnen fand ich halt auch zu „normal“, um mich zu begeistern.
Insgesamt ist der Eindruck in Ordnung, aber eine längere Anreise würde ich nicht in Kauf nehmen. Die meisten Bunker könnten einige Schippen Sand mehr vertragen, wobei drei-vier genau das gegenteilige Problem hatten – sie hatten viel zu viel und für meinen Geschmack auch zu feinen Sand. Aber das ist natürlich sehr subjektiv.
Der Pflegezustand sonst war in Ordnung, die Grüns hingegen wieder wirklich gut. Spurtreu, gut gepflegt und teilweise mit interessanten Ondulierungen versehen. Es wird interessant zu sehen sein, wie sich die Anlage im Laufe der nächsten Jahre verändert, wenn die Natur sich weiterentwickelt. Wenn ich in der Region bin, schaue ich vielleicht noch einmal vorbei.
Kontakt
Öffentlicher Golfplatz
Golfclub Siek/Ahrensburg
Bültbek 31a
22962 Siek
Tel: 04107 851201
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www.golfplatz-siek.de
Galerie
Übrigens
Wir haben den Platz am 4. Juni 2024 gespielt. Der Bericht ist ausgesprochen subjektiv und spiegelt nur meine persönliche Meinung wider. Er wurde weder beeinflusst noch beauftragt oder vergütet. Unser Greenfee und den Logoball haben wir ganz regulär bezahlt.