Ein Dutzend Fragen an … Marcus Bruns

In dieser Serie stelle ich in loser Reihenfolge ganz unterschiedliche Persönlichkeiten aus der großen weiten Welt des Golf vor. In der heutigen Ausgabe geht es um Marcus Bruns aus Bremen.

Marcus ist Golflehrer im Golfclub Syke, macht darüber hinaus aber auch jede Menge andere Dinge. Als Buchautor hat er vor nicht allzu langer Zeit einen Ratgeber zum Driver herausgebracht. Zusätzlich wird er von verschiedenen Golfmagazinen immer wieder gern als Experte eingeladen, verschiedene Themen aus dem Golfsport zu erläutern.

Gemeinsam mit Chris von Golfstun.de ist er als Podcaster aktiv, wo die zwei in wöchentlich neuen Folgen des Golfstun.de-Podcast über einzelne Facetten des Golfspiels sprechen. Auf Youtube findet man inzwischen etliche Videos von Marcus rund ums Thema Golf. Und in der Golfstun.de-Akademie hat er auch einige wirklich spannende Kurse beigesteuert.

Viele Infos über Marcus gibt es auf seiner Homepage marcusbruns.de, natürlich findet man ihn bei Instagram mit einem eigenen Auftritt und auch auf Facebook ist er aktiv. Außerdem gibt es wie erwähnt viele Videos, in dem Fall auf dem Youtube-Kanal von Golfstun.de (einen eigenen Kanal hat Marcus auch, hier verlinkt er dann auf seine Videos).

Vielen Dank, Marcus, dass du dir die Zeit nimmst, mir meine Fragen zu beantworten.

Wann hast Du mit Golf angefangen und wie ist es dazu gekommen?

Angefangen habe ich als ich 10 Jahre alt war. 1989 waren wir im Urlaub und da habe ich die ersten Versuche auf einer Range gemacht. Im selben Jahr sind wir dann auch in den Club zur Vahr gewechselt. Eigentlich wegen Tennis, aber ich hatte da schnell auch Lust am Golfen gefunden.

Dann nahm die Geschichte ihren Lauf 🙂

Du warst ein starker Amateurspieler, was sind für dich sportlich deine größten Erfolge?

Meine größten Erfolge? Puh.

Dazu zählt sicherlich der zweite Platz beim Länderpokal von Deutschland. Ich habe mehrere Male daran teilgenommen für den Golfverband Niedersachsen/Bremen (GVNB) im Jugend- und später im Erwachsenenbereich.

Außerdem war ich lange Bundesligaspieler für den Club zur Vahr (wir haben in der 2. Bundesliga gespielt) und ich bin zweimaliger Clubmeister im Club zur Vahr.

Außerdem habe ich mehrere Ranglistenturniere des GVNB gewonnen und habe an vielen Deutschen Meisterschaften teilgenommen – meine beste Platzierung war hier ein neunter Platz.

Und ich bin Niedersachsenmeister der Profis geworden, das war 2009 und ziemlich cool.

Wie oder wann hast du den Entschluss gefasst, dass du Golf hauptberuflich machen möchtest?

Der Entschluss kam bei einem Berufsfindungsgespräch. Ich hatte schon immer Lust, an der frischen Luft zu arbeiten und wollte was machen, was mir Spaß macht und wo ich mit Menschen zu tun habe. Was liegt da näher, als sein Hobby zum Beruf zu machen.

Um ehrlich zu sein war mein Traum auf die Tour zu kommen, aber leider fehlte mir dafür das nötige Kleingeld. Jetzt bin ich sehr glücklich, dass ich diesen Weg gegangen bin und freue mich immer wieder auf die Arbeit.

Du hast bei Oliver Heuler gelernt, aber natürlich deinen eigenen Stil entwickelt. Wieviel von deiner Ausbildung steckt heute noch in deinem Trainingsalltag?

Oh. Ich glaube eine ganze Menge. Ich lerne heute immer noch sehr viel von Oliver und bringe das in meinen Unterricht mit ein. Natürlich habe ich über die Jahre auch eigene Erfahrungen gesammelt und ich denke, ich habe eine ganz gut Kombi gefunden.

Was macht dir mehr Spaß: einem Golfneuling von klein auf unseren schönen Sport beizubringen oder bei einem Scratch Golfer noch mehr Potential herauszukitzeln?

Beides ist spannend. Bei dem einen sieht man ihn sich entwickeln. Vom Groben zum Feinen. Und beim anderen sind es am Ende die Kleinigkeiten, die ihn weiterbringen.

Ich glaube, einen Scratch Golfer zu verbessern ist schwerer, da er ja schon viele Automatismen in sich hat. Das Coole an dem Scratch Golfer ist aber, dass ich selbst mal gut war und ihm durch meine Erfahrung in Taktik etc. gut helfen kann.

Aber jeder Spielertyp hat seine interessanten Facetten.

Du hast im letzten Jahr dein erstes eigenes Buch “Golf Schwung mit dem Driver” veröffentlicht. Wie zufrieden bist du damit und ist vielleicht noch mehr in Planung?

Ich bin sehr zufrieden und es war ein großes Projekt. Das Buch zu schreiben hat ein Jahr gedauert. Damit hatte ich vorher auch nicht gerechnet.

Es war vor allem sehr aufregend, als es endlich auf den Markt kam und jetzt muss ich sagen, ich bin sehr zufrieden und ich hoffe natürlich, der Leser auch. (Anmerkung: hier findet Ihr meine Buchrezension zu „Golfschwung mit dem Driver“)

Ob was neues in Planung ist? Es gibt viele Projekte, an denen ich zusammen mit Christophe im Moment arbeite – aber mehr will ich noch nicht verraten. 😉

Gemeinsam mit Chris machst du auch seit über zwei Jahren den Golfstunde-Podcast. Wie ist das entstanden?

Wie ist der Podcast entstanden? Gute Frage. 😉 Ich glaube ich habe gesagt, dass ich Lust dazu hätte, die schwere Golftechnik in einfachen Worte zu beschreiben. Es ist gar nicht so einfach, das Thema Technik in Worte ohne Bilder zu bringen.

Außerdem konnten wir durch dieses neue Medium mehr Golfer erreichen und wir habe inzwischen vielen Neugolfern auch geholfen, Ihr Golfspiel zu verbessern.

Ihr sprecht in jeder Podcast-Folge über ein neues Thema. Hast du mit dem Erfolg gerechnet und wie sieht es mit Themennachschub aus?

Am Anfang hat man natürlich schon so seine Bedenken, dass der Erfolg ausbleibt. Nach einigen Folgen haben wir aber gesehen und gemerkt, dass die Community immer größer wurde und die Hörer auch angefangen haben, uns Mails zu schreiben.

Vielleicht ist es aber dieser Mix aus Pro und Amateur, der unseren Podcast so beliebt und unterhaltsam macht. Themenwünsche kommen immer wieder, aber auch wir haben noch einiges auf dem Zettel, was wir mitteilen wollen. Es macht unheimlich viel Spaß und Freude, über das Thema Golf zu sprechen und ich glaube, es wird noch ewig so weitergehen.

Neben Podcast, Buch und Trainings arbeitest du auch viel mit Video und hast in der Golfstunde-Akademie viele der Kurse selbst aufgenommen. Wie ist das?

Genau. Ich habe mir inzwischen in meinem Wochenplan Zeiten freigeräumt, an denen ich nur Videos produziere – mal für YouTube, mal für meinen eigenen Insta Account. Am Anfang war es schon sehr komisch, alleine Videos aufzunehmen. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran, mit sich selbst zu reden 🙂

Auch hier gehen die Themen nicht aus und es sind noch viele Videos in Planung, die ich in den nächsten Monaten drehen werde. Ich achte bei den Videos immer darauf, dass es nicht zu kompliziert wird und ich in meiner Sprache spreche. So wie auch im Unterricht.

Eine besondere Trainingsvariante ist das Online-Coaching, das man bei dir buchen kann. Wie siehst du aus der eigenen Erfahrung die Vor- und vielleicht auch die Nachteile gegenüber den persönlichen Trainingsstunden vor Ort?

Das Online Coaching wird sehr gut angenommen und ich bekomme immer wieder positives Feedback. Der Schüler hat 12 Monate Zeit, mit mir an seinem Schwung zu arbeiten. Das ist aus meiner Sicht auch ein guter Zeitraum, denn alles braucht seine Zeit beim Golf.

Natürlich kann man nicht so wie beim 1 zu 1 Unterricht den Schüler führen, aber ich glaube es klappt alles ganz gut, da ich auch die Videos mit einem Video beantworte und die Drills vormache. So kann der Online Schüler alles gut nach vollziehen und kann sich das Video immer wieder anschauen. In den USA und England ist das Thema schon viel größer als in Deutschland.

Wer also Lust das mal auszuprobieren: einfach buchen auf golfstun.de und dann kann es losgehen. Es ist übrigens
auch hierfür was neues in Planung 🙂

Wie oft kommst du selbst noch dazu, eine Runde Golf zu spielen? Und wenn du spielst, wie gut kannst du abschalten oder ist dein innerer Trainer immer mit im Hinterkopf?

Ich spiele selbst leider sehr selten. Auf Golfreisen spiele ich immer mit, nehme mich dabei aber nicht all zu ernst. Für mich steht der Schüler im Vordergrund. Ich beobachte den Spieler, gebe Tipps zur Taktik und analysiere, damit wir am nächsten Tag oder nach der Runde über die Situationen vom Platz sprechen können.

In Syke spiele ich vielleicht 1-2 Privatrunden im Jahr. Dann spiele ich. Zum Trainieren komme ich auch nicht mehr so, da ich in meinen Pausen auch immer viel zu tun habe.

Wie geht dein Satz weiter “Golf ist der beste Sport, weil…”

…weil man an der frischen Luft ist, sich bewegt, er gesund ist, man Freunde trifft, neue Leute kennenlernt. Und es gibt glaube ich keinen Sport, wo Freud und Leid so nah beieinander liegen.

Vielen Dank, Marcus, für deine Antworten und allzeit schönes Spiel.

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