Golfclub Syke im Golfplatz-Check

Für mein Treffen mit Golf-Proette Anastasia Mickan bin ich zum Golfclub Syke gefahren, den sie als Treffpunkt vorgeschlagen hatte. Immerhin war sie hier als Amateurin lange Mitglied und sie meinte, dass sie den Platz immer noch sehr gerne spielt. Soviel vorweg: Ich sollte nicht enttäuscht werden.

Syke liegt grob gesagt in der Nähe von Bremen und ist über Bundesstraßen ganz gut erreichbar. Für mich waren es knapp zwei Stunden Autofahrt, aber vormittags war nicht viel los und so war ich recht fix da. Der Parkplatz ist großzügig und man erhält gleich einen ersten Blick auf Clubhaus und Driving Range, an denen man vorbei fährt.

Range Bälle kostenlos

Nachdem ich mich im Sekretariat angemeldet hatte und dort auch Anastasia getroffen habe, sind wir zur Driving Range. Eine Besonderheit im Golfclub Syke ist, dass die Rangebälle komplett kostenfrei sind. Es gibt nur Knöpfe am Ballautomaten: Körbchen drunter stellen, Knöpfchen drücken und schon fallen die Bälle in den Korb.

Driving Range mit Abschlagmatte

Die Driving Range selbst ist mit einer durchgehenden Abschlaglinie, einzelnen Mattenabschlägen und einigen überdachten Abschlagplätzen ausgestattet. Sie verfügt über ein paar kleinere Ziele und machte auf mich einen ordentlichen Eindruck.

Zum Bälleeinsammeln verwenden die Syker ein schönes altes Auto mit entsprechendem Vorbau – natürlich geschickt mit Werbung versehen und herrlich als Ziel geeignet (übrigens eine gute Idee, die viele Clubs übernehmen können).

Unmittelbar neben der Driving Range gibt es ein Puttinggrün mit leichten Stufen und Breaks, um auch hier entsprechend üben zu können. Ich habe es nicht ausprobiert, aber laut Anastasia passt es von der Geschwindigkeit ganz gut mit den „echten“ Grüns auf dem Platz überein.

Dreimal neun Löcher zur Auswahl

Die Anlage des Golfclub Syke verfügt über insgesamt drei 9-Loch-Schleifen, die mit A, B und C betitelt sind. Im wöchentlichen Wechsel werden damit ein 18-Loch-Kurs und ein 9-Loch-Kurs ausgewiesen. Das bringt den praktischen Vorteil, dass man auch während eines Turnieres noch mindestens eine 9-Loch-Runde – nämlich auf der freien „Schleife“ – drehen kann.

Als Anastasia und ich gespielt haben, waren der A- und der C-Kurs als 18-Loch-Kurs gesteckt. Bei dieser Kombination gibt es einen Platzrekord, den niemand geringeres als meine Spielpartnerin hält, wie sie mir am Ende verraten hat.

Unsere Frontnine (A-Kurs)

Blick auf das erste Grün

Das Loch A1 ist für mich eins der schönsten Einstiegslöcher, die ich bisher spielen durfte.

Das nicht besonders lange Par 4 knickt nach etwa 180 Metern nach links ab. Das Grün liegt von dort aus etwa 120-130 Meter entfernt in einem Tal-Kessel und wird dort von einem Wasser links bewacht – optisch schon das erste Highlight des Tages.

Ähnlich schön gehen die ersten Löcher weiter. Auf ein eher unspektakuläres Par 3 mit einem erhöhten Grün folgt ein sehr schönes Dogleg rechts Par 4 mit viel Wasser, das slice-unfreundlich auf der rechten Seite lauert.

Auch dieses Grün liegt wieder leicht erhöht und ist schwierig anzuspielen, weil es seitlich von einigen Bäumen umrahmt ist.

Tolle Topographie

Insgesamt kommt der A-Kurs sehr abwechslungsreich daher. Es gibt einige erhöhte Abschläge oder Grüns, mehrfach ist nach dem Abschlag eine enge Schneisen zu überwinden. Mehrere scharfe Doglegs warten auf den Spieler und es geht immer mal wieder leicht bergab oder bergauf.

Bahnen passend zur Landschaft

Die Fairways winden sich durch das Gelände und wirken gut in die vorhandene Topographie integriert. Als hätte man ein Stück Land vorgefunden und sich gedacht, hier mähen wir in der Mitte etwas aus und da spielen wir dann Golf.

Ich weiß es nicht wirklich, aber alle Bahnen wirken ziemlich „echt“ – ein schöner abwechslungsreicher Parklandkurs. Dabei sind die Fairways grundsätzlich nicht zu eng und auch bei leichter Streuung meist gut zu treffen.

In vielen Stellen sind auch die Bereiche zwischen den Bäumen kürzer ausgemäht, so dass man auch leicht verzogene Bälle gut wiederfindet. Aber auch die eine oder andere Hecke ist dabei, in der sich (das habe ich „getestet“) Bälle leider auch toll verstecken können.

Unsere Backnine (C-Kurs)

Unsere zweiten neun Loch haben wir wie schon erwähnt auf dem C-Kurs gespielt. Der Abschlag C19 startet in Sichtweite der Clubhausterrasse, an der man auf dem Weg dorthin zunächst vorbeimarschiert.

Blick auf den See vom 18. Grün

Direkt daneben sieht man übrigens auch das Grün der B18, also das Schlussloch des B-Kurses, ein herrliches Inselgrün (ich muss den B-Kurs irgendwann auch noch einmal ausprobieren).

Die Einstiegsbahn vom C-Kurs ist recht driverfreundlich, weil die Landezone großzügig ist. Mit einem Megaslice (den hab ich drauf) kann man trotzdem irgendwann die dichte Hecke ganz rechts finden.

Das erste Grün spielt sich allerdings etwas schwieriger an, da unmittelbar daneben eine relativ dicke Eiche steht und lässig auf Bälle wartet. Liegt der Abschlag zu weit rechts, dann steht der Baum im Weg und verhindert das direkte Anspiel.

Mehr Wind und mehr Wasser

Anschließend geht es weiter durch etwas offeneres Gelände als auf dem A-Kurs. Hier kommt also deutlich mehr der Wind zum Tragen und muss berücksichtigt werden. Vor allem auf dem längsten Par 5 des Platzes hatten wir stellenweise ordentlich Gegenwind, was das Spiel alles andere als vereinfacht.

Für mich eins der schönsten Löcher: C26

Dabei wechseln sich längere und kürzere Bahnen ab. Auf ein langes Par 3 folgt ein kurzes Par 4 (mit viel Wasser links), danach hat man es mit dem schon erwähnten langen Par 5 zu tun – und wieder jeder Menge Wasser zur linken Seite des Fairways.

Und so setzt es sich beim C-Kurs fort. Nur an drei Löchern ist kein Wasser im Spiel, zweimal spielt man auf eine Art Halbinselgrün. Das ist nicht nur optisch sehr schön, sondern eben auch spielerisch extrem spannend.

Besonders gut gefallen hat mir dabei das Loch C24, ein mittleres Par 5 am Wasser entlang, bei dem das Anspiel zum Grün im Prinzip immer über Wasser erfolgt.

Auch C26, also das vorletzte Loch, ist richtig schön zu spielen. Das kurze Par 4 windet sich sichelförmig um einen See, an dessen Ende ein schmales Grün wartet.

Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Syke

Der Platz macht Spaß. Vor allem hat mir die Abwechslung gefallen, die er durch die leicht unterschiedlichen Kurse bietet. Irgendwann möchte ich auf jeden Fall noch einmal hier spielen, um auch die dritte 9-Loch-Scheife, den „B-Kurs“ kennen zu lernen.

Fair und interessant

Meinem Eindruck nach ist der Platz sehr fair, also auch für noch nicht so erfahrene Golfer geeignet. Man findet die meisten verzogenen Bälle wieder, wo ich bei einem klassischen Waldplatz schon deutlich mehr Probleme hätte. Man sollte halt nur den natürlich auch vorhandenen Hecken aus dem Weg gehen.

Den Pflegezustand der Fairways und der Grüns habe ich als sehr gut empfunden. Letztere sind moderat onduliert und nicht allzu schnell, aber spurtreu. Die Bunker habe ich alle vermeiden können – aber rein optisch machten sie ebenfalls einen guten Eindruck… 😉

Mit rund 2.700 Metern ist der A-Kurs der spürbar kürzeste Teil des Platzes, der B- und der C-Kurs sind jeweils knapp über 3.100 Meter lang – jeweils von gelb. Es stehen noch blaue, rote und orangene Abschläge zur Verfügung, um unterschiedlichen Spielstärken alle Möglichkeiten zu bieten.

Empfehlung

Als Otto-Normalgolfer empfehle ich den Golfclub Syke gerne weiter. Er bietet aus meiner Sicht das richtige Maß an Abwechslung, Herausforderung und Fairness. Das Tagesgreenfee liegt (Stand Mai 2019) bei 60 Euro wochentags und 70 Euro am Wochenende, das erscheint mir absolut angemessen.

Ein weiteres Plus sind die wirklich netten Menschen, die man hier antrifft, und eine richtig gute Gastro – schnell, freundlich, lecker und mit fairen Preisen. Abgesehen davon sitzt man auf der Terrasse sehr schön mit einem herrlichen Blick auf das 18. Grün.

Weitere Eindrücke gibt es wie gewohnt in der Galerie am Ende.

Kontakt

Golfclub Syke e.V.
Schultenweg 1
28857 Syke-Okel

Telefon (0 42 42) 82 30
Telefax (0 42 42) 82 55
info(at)golfclub-syke(dot)de
www.golfclub-syke.de

Übrigens

Ich habe den Golfplatz am 24. April 2019 gespielt. Dieser Bericht spiegelt ganz alleine meine persönliche, individuelle Meinung wider und wurde weder beauftragt noch verlangt. Wie erwähnt hat mich der Golfclub Syke freundlicherweise zum Greenfee eingeladen, einen Einfluss auf diesen Bericht hatte das aber natürlich nicht.

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