Tigers fünf Regeln des Golf – für uns Amateure abgewandelt

Tiger Woods hat für sich und sein Golfspiel fünf Regeln aufgestellt:  

  1. No bogeys on Par 5s 
  2. No double bogeys 
  3. No blown easy up and downs 
  4. No bogeys within 150 yards 
  5. No 3-putts 

Klar, werdet ihr jetzt sagen, der ist Profi, der vermutlich beste Golfer aller Zeiten, aber wie bitte soll das mir als Durchschnitts-Golfer helfen? Natürlich spielt so jemand keine Double BOgeys oder Bogeys auf einem Par 5 – aber unsereins?

Das stimmt natürlich. Aber wenn wir die Regeln als Basis nehmen und entsprechend auf das Spiel eines Mid-Handicapers anpassen, dann passen sie ziemlich gut, finde ich. Ich habe mir deshalb ein paar Gedanken gemacht und eine Idee für jede Regel, wie man sie auf sich – je nach Spielstärke – verändern sollte: 

1) No bogeys on Par 5s 

Bei der Par-5-Regel gibt es aus meiner Sicht die einfachste Anpassung: Netto-Bogey. Die meisten Par-5-blownups resultieren aus dem Versuch, das “echte” Par zu spielen, anstatt sich mit Bogey oder Doppelbogey zufrieden zu geben. Das Ego sagt uns: Das Loch ist lang, aber ich hab ja einen Driver; oder vom Fairway das lange Holz und so weiter. Allzu oft resultiert so ein Versuch in teuren Ballverlusten.  

Die meisten Golflehrer geben nicht umsonst den Tipp, auf den langen Löchern erst einmal defensiv auf Netto-Par zu spielen. Man muss nicht auf Teufel komm raus das Grün in Regulation erreichen, wenn man zwei Schläge vor hat. Locker geschwungen trifft der Ball das Fairway viel sicherer und mit ein bisschen Glück liegt die Annäherung so, dass es nur einen Putt braucht. 

Regel Nr. 1 für Golf Amateure: Spiel bei einem Par 5 auf Nettopar – mit etwas Glück wird der Score noch besser.

2) No double bogeys 

Auch bei der zweiten Regel würde ich vorschlagen, sie einfach in die “Nettowelt” zu übertragen. Wenn wir mal die Stableford-Zählweise zugrunde legen, dann bedeutet es, dass man gestrichene Löcher vermeiden soll. Ein persönliches (Netto-)Bogey passiert, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Wichtig ist dabei aber mehr und mehr, dass wir die Katastrophenlöcher vermeiden. Triples und Co sollten eine Rarität bleiben, wenn man auch wieder das Ego im Griff hat. Schlechte Schläge passieren, wichtig ist es, anschließend keine dummen Schläge zu spielen „um etwas zu retten“.

Auch hier ist wieder der Hintergrund der gleiche. Amateure versauen sich den Score nicht mit Bogeys, sondern mit Strichen – also den ganz großen Zahlen auf der Scorekarte.´Mit „no (net) double bogeys“ gehen wir diesem vermeidbaren Problem aus dem Weg. Klappt ein Schlag nicht? Abhaken, den Ball im Spiel halten und keine Zaubertricks versuchen.

Regel Nr. 2 für uns: Bleib bei der Nettorechnung und akzeptiere auch mal ein Nettobogey.

3) No blown easy up and downs 

Die Regel finde ich am schwersten anzupassen. “Kein einfaches Up and Down versauen”. Im Prinzip aber geht es hier darum, das Kurzspiel zu trainieren. Aus dem Vorgrün muss der Putt (oder Chip) so dicht an die Fahne, dass anschließend nur ein Putt folgt. 

Einfache Chips auf die langgesteckte Fahne mit viel Grün “zum Arbeiten” müssen sicher an den Stock, um einen kurzen Putt zu haben. Putts aus unter 1,50 Meter müssen (ziemlich) sicher gelocht werden. Kurzspiel, Kurzspiel, Kurzspiel – da gehört der Schwerpunkt drauf im Training. Vielleicht kann hier sogar der PING Chipr helfen – schaut ihn euch mal an.

Wer sich hier inspirieren lassen möchte, der findet in der Golfstun-de-Akademie prima Unterstützung. Der Kurs „Kurzes Spiel“ vereint alle Bereiche des kurzen Spiels in 33 Videos mit insgesamt über 2 Stunden Länge sehr ausführlich. Ansonsten gibt es in der Akademie aber auch Detailkurse von Marcus Bruns zum perfekten Pitchen oder für das Bunkerspiel.

Regel Nr. 3 für Amateure: Kurzspiel ist King, der Chip muss so nah an die Fahne, dass nur ein Putt fällig ist.

4) No bogey within 150 yards 

Ok, hier sind die Profis mit ihren Längen etwas im Vorteil – unter 150 Yards sind Wedges. Das passt zwar für einige Golf Amateure auch, aber die Mehrzahl kann diese Regel vermutlich eher auf “unter 100 Meter” oder sogar “unter 80 Meter” anpassen. Gemeint ist letztlich aber auch, wenn der Abschlag so gut war, dass man aus dieser Distanz das GIR, also das Grün in Regulation, erreichen kann, dann dürfen maximal drei Schläge folgen.

Dazu gehört auch die Planung des Schlages ins Grün. Das heißt, dass wir uns Gedanken machen müssen, wo der bessere Fehlschlag wäre (also kurz oder lang, links oder rechts weniger Gefahr lauert). Denn damit verfehlt man das Grün “auf der richtigen Seite”, um anschließend dank Regel 3 das sichere Up and Down zu spielen. 

Regel Nr. 4 für uns lautet daher: Spiel auf Position und riskiere weniger bei den Annäherungen.

5) No 3-Putts 

Tja, die fünfte Regel muss man gar nicht anpassen. Keinen Dreiputt zu spielen sollte immer ein Basisziel sein, auch als höheres Handicap. Dass das schwer umzusetzen ist, weiß ich. Dass es nicht immer gelingt, weiß ich auch – sowas passiert mir ja auch mit trauriger Regelmäßigkeit. 

Aber trotzdem schließt sich hier der Kreis zum Thema Training. Das kurze Spiel ist der entscheidende Faktor und dazu zählt eben auch das Putten. Dabei empfehlen die meisten Golflehrer zwei Entfernungsbereiche: über 9 Meter und unter 1,5 Meter.

Erstere Putts müssen so dicht an die Fahne, dass man mit nur noch einem sicheren Putt einlochen kann. Und damit das auch wirklich „sicher“ klappt, muss man zweitens auch fleißig üben.

Es gibt in der Golfstun.de-Akademie einen eigenen Kurs dazu. Beim Angebot „nie wieder Dreiputts“ zeigt Golflehrer Marcus Bruns in 27 Videos sehr gut und verständlich, wie man ein besserer Putter wird. Schaut mal rein, es lohnt sich ganz sicher.

Regel Nr. 5 für jeden Amateur: Der Putter ist dein wichtigster Schläger.

Wie sehr ihr das?

Habt ihr für euch auch solche oder ähnliche Regeln aufgestellt? Oder Ziele formuliert, die ihr auf euren Runden umsetzen wollt? Ich nehme mir zum Beispiel regelmäßig vor, Grüns nur direkt anzugreifen, wenn ich maximal ein 8er Eisen in der Hand habe – damit ist meine Trefferquote einfach besser als mit den längeren Eisen.

Ein Kommentar

  1. Danke Olaf, die Ziele sind absolut stimmig. Aber leider schaffen es noch nicht einmal Profi, oder Scratch Golfer ohne 3 Putt auszukommen. Und die Hälfte meines Tages schaue ich Golferfilme auf Youtube an. Auch die Annäherung an die Fahne zwischen 50 und 80 Meter liegt meistens an die 10 Meter weit weg.
    Trotzdem Danke für Deinen Artikel

    Gruß Klaus – der Donaumossgolfer.
    Hast Du übrigens schon meinen letzten Blog gelesen, wo ich Dich lobend erwähnt habe?

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