Rethmar Golf Links im Golfplatz-Check

Ich habe mein Golfjahr 2020 gleich mit einem neuen Golfplatz begonnen und am 6. Januar den Platz von Rethmar Golf Links besucht. Es war nach einigen Regentagen immerhin von oben trocken und ich hatte nicht allzu viel Wind – gute Voraussetzungen für eine Runde auf einem linksartigen Golfplatz.

Design by Arnold Palmer

Bei Rethmar Golf Links handelt es sich um einen von insgesamt wohl nur zwei Golfplätzen in Deutschland, für deren Design Arnold Palmer höchstpersönlich verantwortlich zeichnet. Der Platz liegt südlich von Hannover, ist aber als linksartiger Kurs angelegt.

Mir fehlt nach wie vor die Erfahrung, auf einem „echten“ Linkskurs zu spielen, aber auf den ersten Blick wirkt Rethmar auf mich so, wie ich mir einen Linkskurs vorstelle. Das ungewöhnliche Clubhaus im Stil einer alten Orangerie sticht heraus, macht aber einen äußerst gemütlichen und gleichzeitig stilvollen Eindruck.

Die Übungsanlagen sind gut, ein schönes Puttinggrün liegt unmittelbar vor der Clubhausterrasse und auf dem Weg zur ordentlichen Driving Range gibt einen sehr guten Kurzspielbereich für das Chippen, Pitchen und Bunkerspiel.

Die Frontnine

Der Anfang der Runde verläuft direkt an einem See links entlang und verschafft schon einen guten Eindruck vom Gesamtstil des Platzes.

Das Fairway gibt mit seinen vielen Wellen genau das Gefühl wider, das ich mit dem Wort „linksartig“ verbinde. Auch die Breite variiert ständig, so dass man immer mal wieder taktisch überlegen muss. Es gibt großzügige Landezonen und wirklich enge Stellen, die man entweder trifft oder lieber vermeidet.

Die Grüns sind nicht riesig, aber großzügig und oftmals mit deutlichen Ondulierungen gestaltet. Trotz der Witterungsverhältnisse waren sie nicht wirklich langsam, dafür aber spurtreu. Putten macht hier richtig Spaß, fand ich.

Allgegenwärtiges „dünenartiges“ Rough

Die ersten neun kann man weitestgehend trocken gestalten – weil es nur an den Löchern eins und neun Wasser gibt. Dafür begleitet das allgegenwärtige Dünengras als Rough so gut wie jedes Fairway. Dazu gibt es einige größere Bunkerflächen, die nicht ohne sind. Es sind zwar keine Topfbunker, das fand ich aber nicht sooo schlimm…

Besonders gut gefallen hat mir das Abschlussloch neun, ein nicht allzu langes Par 5. Es wird vom Abschlag bis zum Grün links von einem See begleitet, rechts lauert das schon erwähnte Rough. Das Grün ist gut 40 Meter tief, liegt aber mit dem linken Rand direkt am Wasser. Das Anspiel zum Grün ist spannend und die ganze Bahn spielt sich reizvoll.

Die Backnine

Das zehnte Loch verläuft zwischen einem langgezogenen See zur linken und der Driving Range zur rechten und endet auf einem Grün, das man im Grunde fast immer über Wasser anspielen muss.

Optisch und spielerisch auch wieder eine sehr schöne Bahn, fand ich. Insgesamt kommt auch auf den zweiten neun Loch nur viermal das Element Wasser ins Spiel. Trotzdem fühlt es sich mehr an, weil die Flächen dann schon eindrucksvoll groß sind.

Und auch hier sind – wie auf den ersten neun Loch – eher das Rough und der Wind die Elemente, die dem Spieler das Leben schwer machen. Gerade die natürliche Verteidigung machen für mich einen besonderen Reiz aus.

Wellen auf dem Land und dem Wasser

Es geht in den meisten Fällen in sanften Bewegungen leicht aufwärts und abwärts, kaum merklich aber eben doch genug, um immer wieder einmal blinde Schläge im Spiel zu haben. Und auch hier sind die Bunker taktisch klug verteilt (ich habe das für euch zwei-dreimal getestet).

Mein Favorit war auch hier das Schlussloch. Der Abschlag geht über über einen See, der bei einem guten Treffer eigentlich keine Rolle spielen sollte. Das Fairway wird zum Grün hin immer enger und windet sich fast sichelförmig um einen See. Das Grün ist über 50 Meter tief, aber schmal und richtig schwer zu treffen.

Heidegolfer-Fazit zu Rethmar Golf Links

Rethmar Golf Links bietet unterschiedliche Abschläge für jede Spielklasse, man hat die Auswahl zwischen insgesamt sechs Teeboxen (für Damen, Herren und Junioren). Bei meinem Besuch im Winter waren die meisten Abschläge relativ kurz gesteckt, das kam mir aber durchaus entgegen – einen neuen Platz sollte man nicht gleich von ganz hinten spielen.

Ich hatte – nicht nur deshalb – richtig Spaß und möchte den Platz auf jeden Fall noch ein zweites Mal im Sommer besuchen. Bei warmen Temperaturen und weniger Nässe wird er sich garantiert noch schöner spielen.

Die Par 3 fand ich insgesamt eher unspektakulär, auch wenn hier die Grüns stellenweise massiv durch die großzügigen Bunker verteidigt sind. Vor allem die längeren Bahnen am Wasser entlang waren meine Favoriten.

Die Hauptverteidigung des Platzes bleibt – durch das flache Gelände bedingt – der Wind und damit Mutter Natur. Ich fände es auch spannend herauszufinden, wie sich das Rough im Sommer spielt.

Die Aussicht drumherum muss man einfach mal gezielt ignorieren. Der Blick auf Überland-Stromleitungen, einen Kaliberg oder andere Industrieausläufer vermittelt natürlich kein allzu großes Links-Gefühl, aber wie gesagt ist der Platz an sich für mich „linksig“.

Linkskurse for the win

Ich fand Rethmar Golf Links ähnlich schön wie den Meisterschaftsplatz vom Golf Resort Wittenbeck. Überhaupt – je öfter ich linksartige Kurse spiele, desto besser gefällt mir diese Art Golfplätze. Im Sommer ist hoffentlich endlich mein erster „echter“ Linkskurs dran – ich bin gespannt, wie groß der Unterschied zu den bisher „nur linksartigen“ Kursen ausfällt.

Also, lange Rede, kurzer Sinn: Ein „Design by Arnold Palmer“ sollte man einmal gespielt haben. Südlich von Hannover ergibt sich bei Rethmar Golf Links die Chance dazu.

Mit einem Tagesgreenfee von 55 Euro (unter der Woche, am Wochenende sind es 65 Euro) erscheint mir der Preis angemessen und fair. Gemeinsam mit dem Nachbarclub Golf Gleidingen gehört Rethmar Golf Links übrigens zum Verbund „Golf51“. Für beide Plätze zusammen gibt es ein Kombiticket für 99 Euro, das das ganze Kalenderjahr über gültig ist.

Wer sich meine Runde bei Rethmar Golf Links einmal anschauen möchte, der findet sie hier bei GameGolf. Mehr Bilder gibt es wie immer am Ende des Berichts.

Kontakt

Rethmar Golf
Am Golfplatz 1 (ehem. Seufzerallee 10)
D-31319 Sehnde
Tel: +49 (0) 5138/700530
Fax: +49 (0) 5138/700550
E-Mail: info@rethmargolf.de
Internet: golf51.de

Übrigens

Ich habe den Platz am 6. Januar 2020 gespielt. Der Bericht spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider und wurde weder beauftragt noch beeinflusst. Das Greenfee habe ich regulär bezahlt.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert