Hamburger Land- und Golf Club Hittfeld im Golfplatz-Check

Es geht ordentlich auf und ab – und das bezieht sich nicht nur auf die Qualität meiner Golfschläge am Besuchstag. Meine Heidegolferin hatte mir eine gemeinsame Runde im Golf Club Hittfeld zum Geburtstag geschenkt. Begleitet wurden wir von Mike (MikeDrive_71 auf Instagram), der dort quasi zuhause ist.

Leading Golfclub im Hamburger Süden

Streng genommen ist Hittfeld nicht mehr Hamburg, aber trotzdem zählt der „Hamburger Land- und Golf Club Hittfeld“ natürlich zum Hamburger Golfverband. Südlich der Hansestadt gelegen, etwa 30 Fahrminuten von der City entfernt findet man das Gelände des Clubs in eher ländllicher Umgebung.

Die Anfahrt ist hügelig und gibt einen Vorgeschmack auf die kommenden 18 Löcher des Platzes. Vom Parkplatz führt ein kurzer Weg zum modernen Clubhaus und dem darin gelegenen Restaurant, das auch von Nichtgolfern gern besucht wird. Die ursprüngliche Haupteinfahrt wird inzwischen nicht mehr genutzt, ist aber mit seiner Allee und dem großen Einfahrtstor schon ein Hingucker.

Das Trainingsgelände ist gut gestaltet und angemessen dimensioniert. Die Driving Range bietet in der Saison viele Rasenabschläge und im hinteren Bereich gibt es einige überdachte Mattenplätze. Seitlich angeschlossen ist eine geschlossene Hütte mit einer Trackman-Anlage, die theoretisch sogar rund um die Uhr genutzt werden kann.

Das Range an sich fällt leicht ab und verfügt über diverse unterschiedliche Ziele. Bei Zockern beliebt – und besonders schwer zu treffen – sind die automatischen Ballsammler, die das Gelände befahren. Einige Meter weiter vorne wartet ein schönes Puttinggrün mit unterschiedlichen Breaks und ein Kurspielbereich für Pitches und Bunkertraining.

Die Frontnine

Die Runde beginnt mit einem kurzen Par 4 bergan. Gefühlt schlägt man den Drive in einen Trichter, denn das Fairway geh zu beiden Seiten aufwärts. Das bedeutet aber auch, dass der zweite Schlag – egal wo – aus einer Hanglage zu spielen ist. Das erste Grün ist deutlich erhöht und schwer anzuspielen, da unmittelbar dahinter bereits dichtes Gestrüpp wartet.

Auch das zweite Loch ist richtig klasse, denn das Dogleg rechts wird von einem erhöhten Abschlag in ein Tal gespielt. Im Knick angekommen geht es dann aber wieder bergauf zum gut bewachten Grün. Selbst das folgende Par 3 ist nicht eben, sondern leicht bergauf und spielt sich damit länger.

Nach einem weiteren Par 4 folgen mehrere Löcher, die mehr oder weniger schmale Fairways haben. Zwei Par 5 und am Ende zwei Par 4 sind allesamt optisch sehr eng. Zwischen die Baumreihen rechts und links muss man den Abschlag erst einmal sauber platziert bekommen, dann spielen sich die Löcher eigentlich ganz ok.

Das längste Par 3 des Platzes misst zwar 197 Meter von gelb, spielt sich aber dank eines deutlich erhöhtem Abschlags spürbar kürzer. Hier habe ich ein sandiges Par gespielt – das gelingt mir auch ausgesprochen selten. Trotzdem würde ich vor allem die ersten drei Löcher als meine Favoriten bezeichnen, weil sie am abwechslungsreichsten gestaltet sind.

Dazu kann man getrost noch Loch 9 zählen, das erneut einen erhöhten Abschlag hat. Von der Teebox hat man einen Blick, der an Augusta erinnert, weil es in Richtung zweier großer, weißer Fairwaybunker geht, die außen am Dogleg liegen. Toll anzusehen und nicht leicht zu spielen.

Die Backnine

Loch zehn ist das kürzeste des Platzes, gerade einmal 129 Meter misst das Par 3 von den gelben Abschlägen. Gefühlt hat es zum Ausgleich das kleinste Grün der gesamten Anlage. Eng geht es anschließend weiter, denn der elfte Abschlag muss wieder durch eine optisch sehr schmale Schneise zwischen den allgegenwärtigen Bäumen gespielt werden.

Nach einem weiteren Par 4, dessen Fairway auf der gesamten Länge von links nach rechts abfällt folgt das vierte Par 3 des Platzes und eines der wenigen Löcher mit Wasser im Spiel. Der dicht bewachsene Teich vor uns seitlich neben dem Grün ist schön anzusehen und gefräßig, wenn man zur Rechtskurve neigt – ich habe das für euch getestet (ungewollt, versteht sich).

Fünf tolle Löcher zum Finale

Das einzig wirklich ebene Loch im Golf Club Hittfeld ist das zweitlängste Par 5. Links eine Ausgrenze und ab etwa 130 Meter vor dem Grün ein größerer Teich machen das Loch trotzdem interessant und schwer zu spielen. Wie auf den ersten neun folgt auf das erste Par 5 der Backnine gleich das zweite, dieses Mal aber sehr kurz. Dafür geht es nach einem ebenen Start durch eine tiefe Senke hinaus zu einem buckeligen Grün mit zwei Stufen.

Das vermutlich deutlichste Signature Hole ist dann Loch 16, ein mittleres Par 3 bergauf. Das nicht einsehbare Grün wird durch mehrere Bunker davor geschützt und von von einem riesigen Rhododendron umrahmt. Es hat zwei Stufen und ist vergleichsweise breit. Die Schlägerwahl am Abschlag ist hier ausschlaggebend, denn insgesamt sind zwölf Höhenmeter zu überwinden.

Die Löcher 17 und 18 liegen in Sichtweite des Clubhauses und fordern neben präzisem Spiel also auch gute Nerven. Vor allem das Anspiel aufs 18. Grün hat es in sich, zumal das Fairway vorher stark nach rechts abfällt. Irgendjemand schaut halt immer zu.

Heidegolfer-Fazit zum Golf Club Hittfeld

Dass der Hamburger Land- und Golf Club einer von 35 Leading Courses in Deutschland ist zeigt schon, was den Besucher hier erwartet: Ein wirklich tolles Layout, ein fantastischer Pflegezustand und ein Ambiente, an dem sich viele andere Plätze orientieren können. Meine Erwartungen waren recht hoch und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Grundsatz „Hard Par, easy Bogey“ trifft hier besser als auf vielen anderen Plätzen zu, die ich bisher gespielt habe. Konservatives Spiel wird oft belohnt, solange man das kurze Spiel im Griff hat. Chippen und Putten sollte man im Hamburger Golf- und Land Club Hittfeld beherrschen, um einen guten Score zu spielen.

Mir gefällt das abwechslungsreiche Layout vieler Löcher, weil ich Plätze mit Hanglagen gerne spiele. Es gibt ein paar ebene Löcher, die aber zu den Ausnahmen zählen. Besonders gut finde ich die Grüns, die ein schönes Tempo haben und genau die richtige Menge an Ondulierung – nicht zu viel, nicht zu wenig.

Man bekommt eine Menge geboten

Preislich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob 90 Euro für eine Runde Golf in Ordnung sind (nur unter der Woche, am Wochenende kommt man ausschließlich in Begleitung eines Mitglieds auf den Platz – dann aber günstiger). Aus meiner Sicht ist die Summe sehr angemessen in Anbetracht der Qualität des Platzes.

Als Tipp: Spielt den Platz bei schönem Wetter, setzt euch anschließend auf die Terrasse und genießt bei einem guten Essen oder Getränk den Blick auf die Löcher 17 und 18 – das letzte Grün liegt gerade einmal 30 Meter entfernt. Es lohnt sich in jedem Fall, sowohl kulinarisch als auch vom Ausblick her.

Kontakt

HLGC Hittfeld e.V.
Am Golfplatz 24
21218 Seevetal
Telefon: 04105 – 2331
sekretariat@hlgc-hittfeld.de

Übrigens

Ich habe den Platz am 13. August 2022 gespielt, eingeladen hat mich meine Frau. Da wir mit Mike als Mitglied unterwegs gespielt haben gab es wohl einen Nachlass auf das Greenfee. Ansonsten haben wir keinerlei Vorteile oder Vergünstigungen erhalten. Der Bericht ist natürlich subjektiv.

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