Golfplatz Oberallgäu im Golfplatz-Check

Wo Oberallgäu draufsteht, da ist auch Oberallgäu drin. Es wird also bergig und unsereins aus dem Flachland leiht sich besser ein Cart aus. Mit der Prämisse bin ich zusammen mit meiner Frau morgens um halb sechs aufgestanden, um kurz vor unserer Abreise aus dem Allgäu nach dem Golfplatz Sonnenalp auch noch den zweiten Platz des Golfresort Sonnenalp zu spielen: den Golfplatz Oberallgäu.

Für Golf steht man auch gerne früh auf

Da wir gut sieben Stunden Autofahrt vor uns hatten wollten meine Nina und ich nicht erst um neun oder zehn Uhr Golf spielen, sondern hatten nachgefragt, ob wir eventuell direkt nach Sonnenaufgang so gegen sechs Uhr morgens auf den Platz gehen könnten. Clubmanagerin Iris hat uns die Erlaubnis erteilt und war sogar so nett, für uns ein Cart zu organisieren (ein riesiges Dankeschön auch noch einmal dafür!). Den Schlüssel hatte sie mir am Vorabend schon in die Hand gedrückt.

Als wir um kurz vor sechs Uhr am Golfplatz ankamen, regnete es – in Strömen. Also so richtig heftig dicke Tropfen und unendlich viele davon. Trotzdem wollten wir unbedingt los – vielleicht lässt der Regen ja schnell nach, war der Gedanke. Deshalb haben wir uns die Range und das Puttinggrün geschenkt, die beide rein optisch einen guten Eindruck machen. Das Übungsgrün ist schön groß und hat sanfte Ondulierungen, die Range hat eine gute Länge und einige Zielmarken. Passt für mich.

Die Frontnine im Golfplatz Oberallgäu

Die Runde startet mit einem kurzen Par 4 von einem erhöhten Abschlag. Der Blick ist fantastisch, das Fairway wirkt sehr schmal und zum Grün scheint der Weg sehr kurz. Ich könnte mir vorstellen, dass Longhitter hier den direkten Angriff versuchen möchten. Allerdings ist das erste Grün sehr schmal (nur etwa 12 Meter) und dafür mit 40 Metern ausgesprochen lang. Je nach Fahnenposition wird der Putt also richtig spannend.

Weiter geht es mit einem mittleren Par 4 Dogleg rechts, um anschließend zum ersten kurzen Par 5 zu gelangen. Das ist als Dogleg links angelegt mit einer Ausgrenze entlang der linken Seite – rechts lauert aber Wasser bis zum Knick, der Abschlag ist also nicht ohne. Ist der Drive nicht lang genug (wie bei mir), dann spielt man den zweiten Schlag halbblind bis blind über die Ausgrenze. Das Grün selbst ist leicht erhöht und breit, aber nicht allzu tief. Ein wirklich schönes Golfloch, das Optionen bietet.

Loch vier und fünf sind erneut eine Par 4 – Par 5 – Kombination ähnlich wie davor, auch wenn die Löcher an sich anders gestaltet sind. Gerade das zweite Par 5, ebenfalls recht kurz, spielt sich deutlich länger, weil es stetig bergauf geht. Das vor dem erhöht liegenden Grün ein langgestreckter Teich liegt, macht das Anspiel nicht unbedingt leichter, genauso die rechts verlaufende Ausgrenze.

Zwei Signature Holes auf den Frontnine

Nach dem dann einzig wirklich ebenen Loch sechs, einem eher kurzen, dafür aber ziemlich engen Par 3 folgen die zwei Löcher, die am meisten im Gedächtnis bleiben. Das erste ist ein mittleres Par 4 mit dem bezeichnenden Namen „Grand Canyon“ – für mich gleich auf den ersten Blick das Signature Hole des Golfplatz Oberallgäu (und deshalb auch das Titelbild).

Vom erhöhten Abschlag hat man eine herrliche Sicht auf die Schlucht, über die der Drive fliegen muss. Erreicht der Ball das dann wieder stark ansteigende Fairway, braucht es einen zweiten eigentlich immer blinden Schlag, um das höher liegende Grün zu erreichen. Für alle Schluchttreffer vom Tee gibt es eine Dropzone neben der Schlucht, von wo aus es nervenschonend weitergehen Kann.

Anschließend spielt man das zweite Par 3 der Frontnine, das ebenfalls als Signature Hole taugt. Es geht von oben durch eine optisch schmale Schneise auf ein viel tiefer liegendes Grün, das von zwei Bunkern und links einem See flankiert ist. Aufgrund der Höhenunterschieds spielt man mindestens einen Schläger weniger als es die 149 Meter (von gelb) vermuten lassen. Ein toller Anblick vom Tee und ein leicht buckliges Grün, das schwer zu lesen ist.

Den Abschluss bildet ein schönes Par 4 mit einem interessanten Grün. Während der Abschlag leicht aufwärts über einen See geht kann man den Rest des Loches trocken spielen – es sei denn, es regnet junge Hunde wie bei meiner Runde. Ich habe trotzdem die Kamera dabei gehabt und alle Schläge der Frontnine mitgefilmt – es gibt ein ziemlich nasses Video auf meinem Youtube-Kanal.

Die Backnine

Weil meine Nina und ich nach den ersten neun Loch ziemlich durchgefroren waren, haben wir hier aufgehört zu spielen. Daher kann ich die zweiten neun noch nicht aus eigenem Erleben beschreiben. Von Erzählungen weiß ich aber, dass sie den ersten neun Loch in kaum etwas nachstehen.

Das Gelände bleibt – wir sind im Allgäu – sehr bergig, man ist also vor allem auf und ab unterwegs. Lustigerweise liegt Abschlag zehn direkt neben dem ersten Abschlag, die beiden Löcher starten quasi parallel. In dem Fall ist das zehnte Grün allerdings von Wasser geschützt, hier wird das Anspiel also noch ein wenig mehr herausfordernd. Anschließend geht es in östlicher Richtung weiter.

Loch 18 als Finale habe ich noch sehen können, weil es kurz vor dem Clubhaus endet. Laut Birdiebook ist es das leichteste Loch, das ist doch auch mal schön. Ein Teich hinter dem Grün dürfte eher selten ins Spiel kommen, verleiht dem ganzen aber optisch (und damit vielleicht auch ein bisschen mental) noch eine feine Note. Also: die zweite neun fehlen mir noch, da muss ich wohl noch einmal hinfahren – ich armer. 😉

Heidegolfer-(zwischen)-Fazit zum Golfplatz Oberallgäu

Das hat mir richtig Spaß gemacht. Der Golfplatz ist wirklich toll, für einen Flachland-Golfer wie mich natürlich besonders anders. Aber genau das mag ich wirklich sehr, Höhenunterschiede, interessante Ausblicke und sehr abwechslungsreiche Golflöcher.

Der Pflegezustand war sehr gut bei unserem Besuch, trotz des kaum enden wollenden Regens. Vor allem die Grüns haben mich begeistert, relativ groß, schön onduliert und absolut treu. Dazu hat man auf den Löchern oft eine faire Option, sie konservativ anzugehen und manchmal eben auch aggressiver zu spielen. Auch hier: tolle Abwechslung.

Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass der Golfplatz Oberallgäu bei strahlendem Sonnenschein noch einmal zwei Nummern schöner zu spielen ist. Abgesehen von der trockenen Kleidung und den Fairways, die dann mehr Roll bieten ist natürlich ein Pluspunkt auch der Ausblick auf die Berge und darüber hinaus. Das habe ich erahnen können – und mit den Wolken bekommt der Blick auch eine ganz eigene schöne Optik – und stelle es mir in „echt“ traumhaft schön vor.

Wie gesagt muss ich wohl ganz unbedingt noch einmal in diese schöne Gegend fahren und ein weiteres Mal Golf spielen. So ein Pech aber auch.

Kontakt

Golfplatz Oberallgäu
Untermühlegg 23
87538 Bolsterlang

+49 8326 3859410
golf@sonnenalp.de
www.golf-sonnenalp.de

Bildergalerie

Übrigens

Der Bericht spiegelt meine individuelle, sehr persönliche Meinung wider. Ich habe den Platz Anfang Juni 2025 im Rahmen einer Golf-Pressereise anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Golfplatz Sonnenalp“ auf Einladung gespielt. Einfluss auf meinen Bericht hat das nicht, ich finde den Platz wirklich klasse.

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