Golfclub Worpswede im Golfplatz-Check

Man kennt den Ort Worpswede nördlich von Bremen vor allem als Kunst-Ort. Aber auch Golfer kommen hier auf ihre Kosten. Der Platz vom Golfclub Worpswede lohnt einen Besuch – auch wenn er nicht wirklich in Worpswede, sondern ein gutes Stück außerhalb mitten im Wald liegt. Aber genau das macht ihn auch aus.

Urig gelegen, mitten im Nirgendwo

Man fährt ein ganzes Stück, bevor man den Platz vom Golfclub Worpswede erreicht. Es geht über Bundesstraßen in eine Seitenstraße, bis man gefühlt nur noch einen notdürftig befestigten Waldweg entlang fährt, immer tiefer ins Dickicht. Am Ende warten der Parkplatz und ein Stück weiter Clubhaus und Caddiegebäude – optisch passend im Blockhausstil.

Der Empfang im Sekretariat ist sehr nett, es gibt einen kleinen Proshop und auch sonst ist der erste Eindruck sehr positiv. Aufgeräumt, offen und irgendwie urig gemütlich. Alles wird überragt von dichten Kiefern und man wähnt sich ewig weit weg von allem anderen.

Die Driving Range ist ein Stück weiter neben dem Parkplatz gelegen. Es gibt einige überdachte Abschläge und natürlich die gewohnte Teeline auf Rasen – und natürlich einige Ziele für das strukturierte, bewusste Training. Schräg neben dem Clubhaus gibt es außerdem ein Puttinggrün und ein kleinen Chip- und Pitch-Bereich.

Die Frontnine

Die Runde beginnt optisch eng, aber eigentlich recht freundlich mit zwei eher kurzen Par 4 Löchern. Beide machen es dem Spieler nicht übermäßig schwer, einen brauchbaren Score zu spielen. Loch zwei ist schon deshalb interessant zu spielen, weil das Grün deutlich erhöht liegt und eine heftige false front zu bieten hat.

Die Golflöcher winden sich über leicht hügeliges Gelände, mit dem ich in der Region eher nicht gerechnet hätte. Und alles findet mitten im Wald statt, oft spielt man den Abschlag durch eine optisch unglaublich enge Schneise. Andererseits hat man beim Spiel die absolute Ruhe, denn außer Vogelgezwitscher (und fluchende Golfer) hört man nichts.

Abwechslungsreiche Löcher mitten im Wald

Mein Favorit auf den Frontnine im Golfclub Worpswede ist alleine schon optisch Loch 5, ein sehr kurzes Par 4. Gerade einmal 255 Meter von gelb klingen leicht, verlangen aber trotzdem einen Abschlag mit möglichst wenig Streuung. Die Teebox ist hoch über dem Fairway und bietet einen tollen Blick über die gesamte Bahn.

Auch Loch 7, mit 327 Metern von gelb ebenfalls ein eher kurzes Par 4, fand ich optisch und spielerisch interessant. Der enge Abschlag öffnet den Blick auf ein Fairway, das durch einige Bäume in der Drivezone verengt wird. Das Grün selbst ist von einer Senke links davor und einem Bunker rechts bewacht.

Die Backnine

Die Löcher zehn und elf sind am weitesten vom Clubhaus entfernt. Wieder zwei Par 4 Löcher, bei denen dieses Mal auch Wasser dabei ist. Überhaupt gibt es an sechs von neun Löchern auf dem Rückweg Wasser, das ins Spiel kommt und mal auf dem Weg zum Grün oder direkt am Grün lauert. Die drei Löcher ohne Wasser teilen sich fair in Par 3, Par 4 und Par 5 auf.

Das letzte Loch, also die 18, ist gleichzeitig das längste auf den Backnine und das einzige Par 5. Insgesamt sind die zweiten neun Loch im Golfclub Worpswede über 400 Meter kürzer als die ersten. Als Ausgleich für den kürzeren Weg wird es stellenweise richtig eng und natürlich sind die Grüns besonders gut bewacht.

Mehr Favoriten

Die Mehrzahl meiner favorisierten Löcher finden sich auf diesen zweiten neun Löchern, die mir demzufolge auch insgesamt noch etwas besser gefallen haben als die ersten. Direkt die zehn ist klasse mit einem langgezogenen Wasser rechts entlang des Fairways und zusätzlich hinter dem Grün – lang und schwer zu spielen.

Das folgende Dogleg rechts ist nur 310 Meter kurz und hat einen kleinen See im Knick – genau in der Entfernung, die sogar ich mit einem guten Drive überwinden kann. Die Frage ist also Risiko oder Sicherheit. Mit einem erfolgreichen Risikoschlag bleibt nur noch ein kurzes Eisen oder sogar nur ein Wedge ins Grün, das eine hohe Stufe als Schwierigkeit bietet.

Auch die beiden kürzesten Par 4 und Par 3 Löcher des ganzen Platzes finde ich richtig schön. Beide verführen zum Angriff und risikoreichen Spiel – als Ausgleich für die kurze Strecke sind die Grüns aber eher klein und damit per se schlechter zu treffen. Das Folgeloch 17 bietet dann noch einmal ein spannendes Anspiel aufs Grün, erneut über einen kleinen See.

Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Worpswede

Mir hat der Platz spontan richtig gut gefallen. Eigentlich ist es mir zu waldig, aber genau diese Tatsache macht auch den Reiz aus. Dass ein reiner Waldplatz so abwechslungsreich sein kann, hatte ich – zumindest in dieser Ausprägung – nicht erwartet.

Viele Löcher sind sehr unterschiedlich gebaut. Es gibt eine tolle Abwechslung von sehr kurzen und sehr langen Löchern. Das kürzeste Par 3 ist gerade einmal 105 Meter lang, das längste misst über 190 Meter. Auch die Par 4 schwanken zwischen 243 und knapp 390 Metern, bei den Par 5 reicht die Länge von 430 bis 490 Metern.

Immer wieder Optionen und schöne Grüns

Der Platz bietet viele Möglichkeiten, den Kampf mit sich selbst zu führen. Man wird immer wieder zwischen Risiko oder taktischer Vorsicht herausgefordert.

Longhitter könnten sogar in Versuchung geraten, bei ein-zwei Par 4 direkt das Grün anzugreifen – immer mit der Gefahr, dass der Ball bei einem Fehlschlag auf Nimmerwiedersehen im Wald verschwindet.

Die Grüns sind nicht allzu groß, zuverlässig und spurtreu – allerdings fand ich sie sehr langsam. Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man sie aber gut spielen. Die meisten sind teils deutlich onduliert und bieten interessante Breaks und spannende Fahnenpositionen.

Kontakt

Golfclub Worpswede e.V.
Paddewischer Weg 2
27729 Vollersode
Tel. 04763 / 7313
info@golfclub-worpswede.de
www.golfclub-worpswede.de

Übrigens

Den Platz habe ich am 16. Oktober 2021 gespielt. Der Bericht spiegelt meine sehr persönliche individuelle Meinung wider und wurde weder beauftragt noch verlangt. Da ich den Platz im Rahmen eines Instagram-Turniers spielen durfte, habe ich einen vergünstigten Sonderpreis für das Greenfee bezahlt. Ich habe übrigens zusammen mit Marcus als Ernie&Birdie beim Turnier am Ende den zweiten Platz belegt.

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