Golfclub Schmallenberg im Golfplatz-Check

Im Sommerurlaub war eine Runde Golf geplant und wir hatten uns den Golfclub Schmallenberg ausgesucht. Immerhin waren wir für eine Woche im Center Parc Hochsauerland untergebracht und das „Land der Tausend Berge“ bot für uns eine willkommene Abwechslung im Gegensatz zu unserem Flachland-Golfplätzen in der südlichen Lüneburger Heide. Verabredet waren wir mit Bella und Tim, die in Schmallenberg Mitglied sind.

Es wird mehr als nur hügelig

Schon die Anfahrt zum Golfclub Schmallenberg führt durch Täler, über Hügel und auf Serpentinen. Der Vorgeschmack auf den Golfplatz ist ziemlich eindeutig. Spätestens als wir ausgestiegen sind war ich ganz happy, dass wir uns – ist ja schließlich Urlaub – ein Cart dazugebucht hatten. Und soviel vorweg: das Cart macht hier absolut Sinn.

Wir haben beim sehr netten Sekretär unser Greenfee, das Cart und natürlich den Logoball bezahlt und sind dann gemeinsam mit Bella und Tim zur nahen Driving Range. Die ist relativ schmal und verfügt über diverse überdachte Abschlagplätze von Matten. Es gibt ein paar kleinere Ziele, für mich persönlich reicht das auch aus.

Ein Puttinggrün sowie ein Chippinggrün stünden zusätzlich zur Verfügung, selbst einen Fairway- und einen Grünbunker bieten die Übungsanlagen. Und wer ein bisschen realitätsnaher den Approach trainieren möchte, der kann den clubeigenen Sechs-Loch-Kurzplatz nutzen.

Die 27-Loch-Anlage besteht aus drei Schleifen von jeweils neun Loch, die nach ihrer Lage als Kurs West, Kurs Nord und Kurs Ost betitelt sind. Der Westkurs ist dabei noch der flacheste Teil des Geländes und liegt – wie der Name schon sagt – im Südwesten des Geländes. Mit knapp 3.000 Metern von den gelben Abschlägen ist dieser Teil der längste. Weil wir leider nur für 18 Loch Zeit hatten, fiel unsere Auswahl für die Runde dann allerdings auf die beiden anderen Kurse.

Der Kurs Ost – der eher flache Start täuscht gewaltig

Mit rund 2.850 Metern von gelb ist der Ostkurs die „mittlere“ der drei Schleifen und liegt in Sachen Länge im guten Durchschnitt deutscher Golfplätze. Das erste Par 5 zum Einstieg wirkt zunächst unspektakulär, es ist flach und relativ offen. Zum Grün hin neigt sich das Gelände dann allerdings spürbar nach links und das Anspiel ans seitlich hängende Grün wird schon spannend.

Das erste Highlight wartet mit schon mit Loch 2: Von einem sehr hohen Abschlag aus geht es recht steil bergab auf ein Biotop zu, hinter dem das Gelände nur noch leicht ansteigt bis zum 270 Meter entfernten Grün. Durch die Höhenunterschiede können Longhitter das Grün vermutlich recht locker anspielen – die 210 Meter über das Biotop schaffe sogar ich als eher kurzer Spieler mit einem guten Drive.

Anschließend geht es weiter bergauf, das ebenfalls unter 300 Meter lange folgende Par 4 spielt sich dadurch deutlich länger. Auch die weiteren Löcher folgen dem Prinzip „rauf und wieder runter“, wobei die meisten Fairways recht großzügig sind, wenn man den Abschlag einigermaßen im Griff hat. Auf jeden Fall sollte man mit einem schrägen Stand zurechtkommen, denn ebene Flächen sind im Golfclub Schmallenberg rar gesät.

Zwei tolle Par 3 Löcher

Spannend fand ich vor allem die beiden Par 3 auf dem Ostkurs. Loch 5 ist rund 145 lang, verläuft aber stark bergab. Ich habe zwei Schläger kürzer für den Abschlag gewählt und die Länge hat ganz gut gepasst. Zu kurz ist hier ohnehin besser, denn der Ball läuft noch zum Grün, hinter dem es noch weiter bergab geht; einen Rück-Chip von dort unten stelle ich mir schwer vor.

Das zweite Par 3 ist mit 110 Metern noch kürzer, dafür aber geht es gehörig bergauf. Das Grün an sich ist nicht deshalb gar nicht einsehbar und sollte möglichst getroffen werden, um einen unangenehmen bergab- oder bergauf-Chip zu vermeiden. Zum Abschluss ist das neunte Loch dann aber wieder relativ eben und führt den Spieler zurück zum Clubhaus.

Es geht noch anspruchsvoller: der Nordkurs

Anders als beim Kurs Ost verzichtet der Nordkurs im Golfclub Schmallenberg auf einen sanften Einstieg. Gleich der erste Abschlag ist spektakulär: Es geht steil bergab auf ein viel tiefer liegendes Fairway und der Blick ist schon fantastisch.

Loch zwei und drei sind vergleichsweise eben, dafür aber nicht allzu breit und erlauben nicht viel Platz für Fehler. Und ab Loch vier geht es wieder steil hinauf in die Sauerländer Berge. Schon das mittlere Par 5 spielt sich aufgrund des Anstiegs gefühlt 50 Meter länger und das vierte Grün ist dann auch richtig gut durch Bunker und einen Abhang geschützt.

Den höchsten Punkt des Golfplatzes erreicht man auf dem Weg zum fünften Abschlag. Eine Tafel bei 500m m über Normalnull zeigt die Übersicht der Gipfel, die man im Panorama sehen kann. Der Blick ist prima und die folgenden zwei Löcher machen ebenso Spaß. Ein kurzes Par 4 und ein mittleres Par 3 führen zumindest ein Stück abwärts und geben die Chance auf einen guten Score.

Abwechslungsreiches Finale im Golfclub Schmallenberg

Die letzten drei Löcher vom Nordkurs haben es noch einmal in sich. Alle drei wirken eher leicht, sind es aber nicht wirklich. Das mittlere Par 5 Loch 16 führt die Spieler weiter ein Stück hinab und fühlt sich daher kürzer an. Mehrere sehr geschickt platzierte Fairwaybunker in den engen Drivezonen stellen allerdings eine gute Gefahr für Spieler aller Spielstärken dar.

Loch 17 ist ein weiteres optisches Highlight mit seinem steil abfallenden Fairway. Das vor dem Grün liegende Biotop ist tiefer als es scheint. Entscheidend ist die Ballposition nach dem Abschlag, es gilt eines der zwei Plateaus vor dem Hindernis zu treffen, um einen einigermaßen geraden Stand für den Approach zu haben. Hier ist dann die Längenkontrolle entscheidend.

Beim letzten Loch liegen dann Abschlag und Grün in etwa auf einer Höhe – allerdings fällt dafür das Fairway fast über die gesamte Länge nach rechts ab. Wer sich einen einigermaßen geraden Stand wünscht, der muss den Ball schon sehr nah auf die linke Seite platzieren und hoffen, dass dieser nicht zu weit nach rechts hinunterrollt. Das Grün selbst hat eine feine Stufe und erlaubt – wie einige andere – fiese Fahnenpositionen.

Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Schmallenberg

Der Platz macht richtig Laune. Für flachlandverwöhnte Spieler wie mich ist der Platz eine grandiose Abwechslung und spielerisch ein echter Hammer. Man muss halt damit klarkommen, selten einen geraden Stand zu haben. Hanglagen sind hier normal und das Wissen um die veränderten Schlaglängen bergauf und bergab hilft enorm. Mir macht das riesig Spaß.

Wir sind (weil Urlaub und Tochter dabei) mit dem Cart gefahren und darüber war ich mehr als froh. Kenner meiner Videos wissen, dass ich schonmal ins Schnaufen komme beim Laufen – bei diesem Platz wäre das vermutlich richtig arg geworden. Wer konditionell nicht auf der Höhe ist, der sollte sich das Laufen und teilweise Klettern ersparen.

Die Löcher sind für mich sehr abwechslungsreich, die Grüns sind spurtreu und recht flott und die Landschaft ist ein Pluspunkt an sich. Auch die Ausstattung der Übungsanlagen und die Gastfreundlichkeit haben mir gefallen. Den Westkurs würde ich gern der Vollständigkeit halber irgendwann auch noch spielen – aber die Kurskombination Ost-Nord kann ich nur wärmstens empfehlen.

Kontakt

Golfclub Schmallenberg
Über dem Ohle 25
57392 Schmallenberg

Tel.: 02975 / 8745
info@golfclub-schmallenberg.de
www.golfclub-schmallenberg.de

Bildergalerie

Übrigens

Wir haben den Platz im Sommerurlaub am 24. Juni 2024 gespielt. Der Bericht spiegelt meine individuelle, sehr persönliche Meinung wider und wurde weder verlangt noch vergütet. Unser Greenfee, das Cart und den Logoball haben wir ganz normal bezahlt (für das Spiel zusammen mit zwei Mitgliedern gab es einen kleinen Nachlass).

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