Rund um Hamburg herrscht eine relativ große Golfplatzdichte. Einige davon legen Wert auf die Tatsache, ein „Hamburger Golfplatz“ zu sein, auch wenn die meisten gar nicht auf dem Stadtgebiet liegen. Ein Beispiel ist der Golfclub Hamburg Gut Waldhof. Der liegt nördlich der Hansestadt und wir haben ihn zusammen mit Freunden im Spätsommer 2024 gespielt.
Netter Empfang trotz viel Betrieb
Als wir auf dem Parkplatz ankommen, war richtig viel los. Neben dem 18 Loch Golfplatz beim Golfclub Hamburg Gut Waldhof gibt es nämlich seit zwei Jahren den 9 Loch Kurzplatz „Golf House 9“ und eine Adventure „Minigolf XXL“ Anlage. Dementsprechend war bei bestem Wetter das Sekretariat ordentlich gefordert – und die Begrüßung war trotzdem ausgesprochen herzlich.
Wir haben uns also angemeldet, das Greenfee und unser Cart bezahlt und haben uns auf den Weg gemacht. Die Driving Range ist funktional, hat einige Ziele und eine breite Teeline. Am meisten Spaß macht natürlich, die aufgestellte Autokarrosse anzuvisieren – das knallt so schön. Das Puttinggrün ist auch nicht weit, aber wir wollten ja los – immerhin hatten wir eine feste Startzeit.

Die Frontnine vom „Old Course“
Die ersten beiden Löcher, zwei nicht allzu lange Par 4, sind zum Einstieg sehr angenehm. Die Grüns sind etwas kleiner und haben eine leichte Neigung. Die jeweils zwei Grünbunker sind nicht allzu tief, der Start ist also eher ruhig. Das erste optische und spielerische Highlight kommt mit Loch 3.
Das kurze Par 3 klingt leicht, ist es aber irgendwie nicht. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass das Grün von einem See bewacht wird. Aber auch die Hanglage der Puttfläche und die Stufen im Grün sind nicht ohne. Dazu kommt eine optische Enge durch Sträucher, Bäume und die ganze Topographie. Ein wirklich schönes Golfloch, das im Gedächtnis bleibt.
Mit Loch drei startet der für mich schönste Teil des Platzes. Das anschließende Par 4 verlangt erneut einen 100Meter Schlag über Wasser, an dessen Ende eine Mauer zumindest optisch als weiteres Hindernis dient. Schwierig ist dieses Loch vor allem wegen seines recht engen Fairways, das auf beiden Seiten von dichtem Wald bewacht ist. Zum mIttelgroßen Grün geht es ein Stückchen aufwärts.

Klassische Parkland-Gestaltung
Bis auf Loch sechs, ein eher gerades, offenes Par 4, das wegen einer Kuppe vor dem Grün meistens ein fast blindes Anspiel verlangt, verlaufen alle Löcher mehr oder weniger durch eine parkähnliche Anlage. Die Löcher sind schön abwechslungsreich, es gibt mehrfach Wasser, das ins Spiel kommt und die Grüns sind ordentlich verteidigt.
Meine persönlichen Favoriten sind neben Loch drei die beiden eher kurzen Par 4 Löcher sieben und acht. In beiden Fällen geht es vom Abschlag zunächst leicht abwärts, zum Grün hin dann aber muss man wieder aufwärts spielen. Der Approach ist schon optisch herausfordernd und super spannend. Das abschließende Dogleg rechts Loch neun ist dann ein netter Ausklang für die Frontnine.
Die Backnine vom „Old Course“ im Golfclub Hamburg Gut Waldhof
Grundsätzlich offener als die ersten neun Loch geht es auf den Backnine im Gut Waldhof her. Wobei zumindest die Löcher zehn bis zwölf erst einmal den Parkland-Stil fortsetzen. Die Par 4 – Par 3 – Par 4 – Kombination spielt sich sehr schön umgeben von Bäumen landschaftlich wirklich schön. Loch zwölf fand ich auch spielerisch ganz interessant, weil die Drivezone sehr großzügig ist, der Weg zum Grün dann aber richtig schön eng wird – spannend zu spielen.

Anschließend kommt man in den deutlich offeneren Teil des Platzes, der mit einem sehr kurzen Par 4 beginnt – cleveres Spiel ermöglicht sogar uns Durchschnittsspielern hier eine gute Par-Chance, die mit etwas Glück und Geschick sogar eine Birdie-Chance werden kann. Danach folgen zwei lange Par 5, die eher gerade und großzügig gestaltet sind.

Unterbrochen werden die zwei Par 5 von einem Par 3. Das ist zwar recht normal, aber man spielt in Richtung eines Wohnhauses. Auch wenn das ausreichend weit hinter dem Grün liegt, fühlt es sich trotzdem irgendwie komisch an. Da aber grundsätzlich genug Platz rund ums Grün ist, spielt sich das Loch nicht allzu schwer.
Die letzten zwei Löcher sind dann wieder etwas schwieriger, beides längere Par 4 mit schmaleren Grüns. Vom Abschlag braucht man jeweils ein bisschen Länge, um das Fairway zu erreichen beziehungsweise dem Fairwaybunker auf Loch 18 aus dem Weg zu gehen. Gerade das letzte Grün fand ich aufgrund der Größe – es ist über 30 Meter tief – mit einer größeren Welle noch recht interessant zum Abschluss.
Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Hamburg Gut Waldhof
Ich fand den Platz insgesamt schön zu spielen, wobei mir die ersten neun Loch schon mehr Spaß machen als die zweiten. Vielleicht sieht das in ein paar Jahren anders aus, wenn auch dieser Teil stärker eingewachsen ist, aber aktuell ist es eben doch ein spürbarer UNterschied.
Die schönsten Löcher sind die, die optisch schön und spielerisch tricky sind. Und solche Löcher bieten sich mehrfach. Meine Favoriten sind die Löcher 3, 4, 7 und 8 – alles schön anzusehen und mit Demut und Geschick auch gut zu scoren. Wer aber zuviel will, der kann sich den Schneemann ganz schnell einfangen.

Die Grüns hatte ich schon erwähnt, ich fand sie gut. Meistens nicht allzu groß, so dass das Treffen schon die erste Herausforderung darstellt. Es gibt mehrfach deutliche Breaks, dafür sind die Grünbunker in der Regel nicht allzu tief. Von daher eine gute Kombination und auch ein Pluspunkt.
Alles in allem hat der Golfclub Hamburg Gut Waldhof einen schönen 18 Loch Platz für eine nette Runde unter Freunden. Allerdings muss ich sagen, dass ich das inzwischen aufgerufene Greenfee von 89 Euro am Wochenende (79 Euro unter der Woche) persönlich dann doch als zu hoch empfinde. Aber das ist wie schon oft gesagt eine sehr individuelle Sache, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Kontakt
Gut Waldhof Golf AG
Am Waldhof 3
24629 Kisdorf (Kisdorferwohld)
0 41 94 / 99 74 – 0
info@gut-waldhof.de
www.gut-waldhof.de
Bildergalerie











Übrigens
Gespielt habe ich den Platz am 8. September 2024 zusammen mit Frau und Freunden, die wir im letzten Jahr auch schon auf ihrem benachbarten Heimatplatz Hamburg-Oberalster besucht hatten. Der Bericht spiegelt meine individuelle, sehr persönliche Meinung wider. Dank eines 2-für-1 Gutscheins haben wir beim Greenfee sparen können, aber das haben wir natürlich selbst bezahlt. Ansonsten wurden uns keine Vergünstigungen zuteil.