In Bad Münder bei Hameln finden Golfer einen relativ jungen Golfplatz: der Golf Park am Deister ist zwar noch nicht einmal 30 Jahre alt, aber schon eine interessante Anlage, die man als Golfer durchaus besuchen sollte. Ich hatte das Vergnügen, den Platz im Herbst 2024 zusammen mit Isa, der Textchefin vom Golfmagazin zu spielen.
Ein junger Platz wächst zusammen
Den Golf Park am Deister gibt es erst seit etwas mehr als 25 Jahren. Im Jahr 1997 gegründet startete man hier mit dem Bau des Platzes und begann das Golfspiel zunächst auf neun provisorischen Bahnen. Mit der Platzerweiterung auf 18 Löcher wurde im Jahr 2003 begonnen.
Nach einigen unruhigen Jahren übernehmen die jetzigen Betreiber die Anlage – übrigens die gleichen, die auch den wirklich tollen Golf Park Steinhuder Meer betreiben. Sie setzen die Arbeit fort, die Attraktivität des Platzes für Clubmitglieder wie Gastspieler gleichermaßen zu erhöhen. Es werden verschiedene Baumaßnahmen durchgeführt und die Einrichtungen erweitert oder modernisiert. Der Fokus liegt aber ganz klar auf dem wichtigsten Bestandteil: dem Platz.
Die Frontnine im Golf Park am Deister
Der Start ist unweit des Clubhauses mit Sekretariat, Büro und Gastronomie. Das bergab Par 4 ist für den Einstieg in die Runde genau richtig. Wer den Abschlag einigermaßen gerade halten kann, hat gute Chancen auf einen brauchbaren Score. Das Grün ist angenehm groß und fällt seitlich leicht ab. Der Grünbunker hinten links sollte für die meisten nicht ins Spiel kommen.

Es folgen ein langes Par 3, optisch und spielerisch sehr schön mit einem See vorne links als Verteidigung. Das anschließende Par 5 ist mit 540 Metern sehr lang und hat ein Fairway, das fast über die gesamte Länge seitlich hängt. Als Rechtshänder steht man wahrscheinlich leicht unter dem Ball und muss die Linkskurve quasi mit einrechnen – auf der Seite lauert allerdings eine langgezogene Ausgrenze.
Es folgt ein durchschnittliches Par 3 mit einem Bunker links des Grüns, bevor man zum für mich schönsten Teil der Frontnine gelangt. Die Löcher 5, 7 und 8 finde ich alle richtig gut – nicht nur weil es eher kürzere Par 4 sind. Auch das dazwischen eingebettete längere Par 4 Loch 6 macht Spaß, weil es gefühlt eine dauerhafte Hanglage bietet.
Meine Favoriten auf den ersten neun
Das Dogleg links Loch 5 führt schon mittlere Handicaps in Versuchung. Man möchte gern über den Knick abkürzen und je nach Können ist das auch in unterschiedlicher Länge möglich. Rechtshänder mit Slice-Tendenz (also quasi 80 Prozent aller Amateurgolfer) sollten es einfach mal probieren. Je nach Ergebnis wartet ein mittleres bis kurzes Eisen ins Grün – das allerdings inzwischen von einem davor platzierten Teich geschützt wird.

Auch das siebte Grün ist von Wasser geschützt. Loch 7 ist 303 Meter lang und fast gerade, der Fairwaybunker liegt aber natürlich genau im sensiblen Bereich der meisten Bogeygolfer. Je nach Abschlag stellt sich für den zweiten Schlag die Frage: „Vorlegen oder direkt aufs Grün?“ Dass sich der Teich vor und rechts neben dem Grün erstreckt macht die Entscheidung alles andere als einfach.
Loch 8 sorgt dann im Grunde schon fast wieder für Entspannung, da das Wasser dieses Mal direkt am Abschlag platziert ist. Trotzdem ist die Optik für den ein oder anderen Spieler sicher eine eigene Herausforderung, zumal das Fairway ab 170 Meter deutlich enger wird und dichtes Gestrüpp auf der rechten Seite der Landezone warten. Das Grün selbst ist fair und von einem Bunker links geschützt.
Das abschließende sehr kurze Par 5 (von gelb) rundet die Frontnine angenehm ab. Wer einigermaßen gerade spielen kann, sollte hier keine Probleme bekommen und mit etwas Puttglück einen guten Score einfahren können. Nur beim Anspiel ist Vorsicht geboten – direkt hinter dem Grün verläuft eine Ausgrenze.
Die Backnine im Golf Park am Deister
Für den Einstieg in die zweiten neun hat man es gleich mit vier richtig langen Löchern zu tun. Das Startloch 10 zählt für mich allerdings trotzdem zu den schönsten Löchern, die ich auf der Runde gespielt habe. Lange Par 5 liegen mir eigentlich nicht, aber spielerisch finde ich es richtig klasse. Es geht linksherum, schön rauf und runter und wieder rauf, aber immerhin hat man auf einem Großteil des Weges zum Grün Platz rechts und links.

Anschließend spielt man zwei lange Par 4 mit einer Ausgrenze zuerst links (Loch 11) und dann rechts (Loch 12) – wobei ich Loch 12 mit 421 Metern von gelb schon zu lange finde. Getoppt wird der Spaß dann von einem 194 Meter langen Par 3, das bergauf verläuft und sich damit also noch länger spielt. Beides ehrlich gesagt nicht wirklich mein Fall – optisch hübsch, aber spielerisch für den Durchschnittsgolfer einfach zu lang.
Die nächsten drei Löcher schlängeln sich schön durchs Gelände, ein bergauf Dogleg rechts Par 4 und ein mittleres Par 5 machen beide Spaß und bieten nebenbei schöne Aussichten über die ganze Gegend. Das Par 3 Loch 16 ist von gelb nicht ohne, aber wer auf Bogey geht, sollte keine Probleme bekommen.
Ein schönes Finale
Die beiden Schlusslöcher haben mir dann wieder richtig gut gefallen, auch weil sie noch einmal rechts gegensätzlich sind. Loch 17 ist ein mittleres Par 4 Dogleg links, das von einem Graben durchzogen ist. Am Abschlag werden längere Spieler verlockt, den direkt zu überspielen; je weiter rechts der Ball aber landet, desto länger muss der Abschlag sein. zum Grün geht es leicht bergauf und insgesamt vier Bunker warten auf verirrte Bälle.

Das Schlussloch ist ein nur 275 Meter langes Par 4 mit Dogleg rechts, das erneut zum Abkürzen verleitet. Zwei gro0e Fairwaybunker und ein paar Bäume auf dem Weg sorgen aber dafür, dass der Abschlag entweder sehr lang oder eben ziemlich präzise sein muss, Das Anspiel zum Grün geht deutlich bergab und damit wird die Schlägerwahl wichtig. Hinter dem Grün und seitlich fällt das Gelände ab, ein Rück-Chip ist deshalb nicht ohne.
Heidegolfer-Fazit zum Golf Park am Deister
Ich habe Spaß gehabt auf dem Platz und einige Löcher fand ich – wie oben beschrieben – richtig schön. Landschaftlich merkt man deutlich, dass hier seit einiger Zeit viel Wert auf Verbesserungen gelegt wird. Mir gefällt die Anlage und ich komme sicher noch einmal wieder.
Die Grüns waren in einem sehr guten Zustand und vom Tempo her aus meiner Sicht in Ordnung. Stellenweise war das Gelände etwas weicher, es hatte vor unserem Besuch aber auch tagelang stark geregnet – das muss also nichts heißen. Optisch etwas schade sind ein paar Oberleitungen, die die Aussicht stören, aber da es leider keinen WLAN-Strom gibt, muss man damit halt ab und zu leben.

Alles in allem bietet der Golf Park am Deister schöne Herausforderungen für stärkere wie für nicht ganz so starke Spieler, das finde ich gut und wichtig. Nur ein 420 Meter langes Par 4 verstehe ich einfach nicht – aber das hatte ich bereits erwähnt. Trotzdem ist der Platz auf jeden Fall einen Besuch wert; wer in der Gegend ist und die Schläger dabei hat: spielt dort mal.
Kontakt
Golf Park am Deister
Am Osterberg 2
31848 Bad Münder
Tel: 05042 / 5032 – 76
info@deistergolf.de
https://deistergolf.de
Bildergalerie




















Übrigens
Ich habe den Platz am 22. Oktober 2024 gespielt. Mein Greenfee habe ich regulär bezahlt. Der Bericht wurde weder verlangt noch vergütet und spiegelt natürlich wie gewohnt meine sehr persönliche Meinung wider – unbeeinflusst, versteht sich. Den obligatorischen Logoball hat mir Stuart Omre, der Geschäftsführer, netterweise geschenkt.