Nicht weit entfernt von mir in Richtung Hannover finden sich gleich zwei Golfplätze in unmittelbarer Nachbarschaft. Nur knapp 7 Kilometer neben dem Burgdorfer Golfclub liegt die 18- Loch-Anlage vom Golfclub Burgwedel – und den habe ich jetzt endlich auch einmal besucht.
Club und Golfplatz sind noch vergleichsweise jung. Nördlich von Hannover hatte man auf freiem Gelände die Chance, etwas ganz Neues entstehen zu lassen. So ist das Clubhaus modern und schick und beherbergt ein nettes Restaurant.
Ungünstig gelöst ist der recht kleine Sekretariatsbereich. Als Gastspieler steht man mitten im Durchgang, um durch ein zu kleines und zu niedriges Fenster mit den wirklich netten Damen zu sprechen. Wer rein oder raus will, der muss sich seitlich vorbeimogeln – das hätte man besser machen können.
Übersichtlich und aufgeräumt
Dafür sind am Parkplatz sowohl ein Übersichtsplan des gesamten Geländes als auch eine gute Beschilderung angebracht.
Direkt neben Clubhaus und Parkplatz befindet sich ein kleines Puttinggrün, auf dem man von der Terrasse des Restaurants aus beobachtet werden kann.
Zur Driving Range sind es leider einige Meter zu laufen. Dafür ist diese mit vielen überdachten und offenen Abschlagplätzen ausgestattet – vor allem aber ist sie sehr groß und breit.
Man rühmt sich hier, mit 350 Metern eine der längsten Ranges im Norden zu haben. Nicht umsonst waren auch schon zweimal die deutschen Longdriver (unter anderem Martin Borgmeier) hier, um eine Meisterschaft auszutragen.
Die Frontnine
Der erste Abschlag liegt noch hinter der Driving Range und ist damit eine ganze Ecke vom Clubhaus entfernt. Wer es also gewohnt ist, sich erst warm zu spielen, dann noch einmal zu putten, um danach auf die Runde zu starten, der hat einiges an Fußmarsch vor sich.
Man startet die Runde im Golfclub Burgwedel mit einem leicht erhöhten Abschlag auf ein Par 5 Dogleg rechts. Hier hat man auch einen netten Blick über das Gelände. Die Folgebahn führt dann zurück in die Gegenrichtung, ist ähnlich lang und auch vergleichbar gestaltet.
Überhaupt fließen die verschiedenen Löcher recht friedlich durch die Natur, wobei es weitestgehend eben und gerade voran geht. Es gibt den einen oder anderen Fairwaybunker und hier und da mal ein paar Bäume am Rand, aber ansonsten hat man meist recht freies Gelände vor sich.
Spielbares Rough
Das Rough neben dem Fairway besteht meist aus hohem Gras, ist aber nicht zu dicht, so dass man einen verzogenen Ball trotzdem noch wiederfinden kann. Ab und an hat man es mit Heidekraut zu tun, da spielt es sich dann schwerer heraus.
Gut gefallen haben mir die Löcher drei und vier mit ein paar mehr Bäumen am Rand als es die meisten anderen Löcher haben.
Der dritte Abschlag ist etwas enger und verlangt im Idealfall einen leichten Draw, da ein Baum auf der rechten Fairwayseite steht. Zum Grün hin geht es leicht bergab, dank eines Grünbunkers vorne rechts ist das Anspiel nicht allzu leicht.
Loch vier ist wie die drei nicht allzu lang, bietet aber einen kleinen Anstieg am Abschlag auf dem Weg zum gut bewachten Grün.
Die Backnine
Ähnlich wie die ersten neun verlaufen auch die weiteren Bahnen relativ gleichmäßig durch die Landschaft. Die Fairways sind breit, es gibt ab und an ein paar Bäume am Seitenrand, aber weitestgehend spielt man vor sich hin.
Es gibt zunächst weiterhin kaum Höhenunterschiede und die eher unspektakuläre Bahnengestaltung kann zu dem Trugschluss verleiten, dass es manchmal ein bisschen eintönig wirkt. Den Gegenbeweis dieser These treten dann aber – räumlich leicht getrennt vom Rest des Platzes – die letzten sechs Löcher an.
Zwei Teiche zur Abwechslung
Tatsächlich ganz schön fand ich Loch zehn, ein mittleres Par 4. Das leichte Dogleg rechts verläuft über eine kleine Kuppe, so dass sich der Blick auf das Grün erst nach dem Knick ergibt.
Direkt vor dem buckeligen Grün wartet ein kleiner Teich, der größer ist als es auf den ersten Blick wirkt. Das merkt man aber erst, wenn man fast direkt daneben steht.
Ähnlich gestaltet sich Loch 15 ebenfalls mit einem Teich (etwas weiter) vor dem Grün. Hier geht es zum Teich hin deutlicher bergab. Der Annäherungsschlag muss also aus einer leichten Hanglage erfolgen.
Zum Grün hin geht es wieder leicht aufwärts, rechts vorne droht ein Bunker, links daneben warten Bäume auf „Streugut“.
Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Burgwedel
Ein bisschen erinnerte mich der Platz an seinen unmittelbaren Nachbarn Burgdorf, nur dass hier in Burgwedel meistens der dichte Wald fehlt. Optisch ganz schön, aber in Summe eher unspektakulär trifft es wohl am besten. Besonders gut gefallen haben mir die letzten sechs Löcher – und der letzte Eindruck bleibt ja oft erhalten.
Spannend kann es an windigen Tagen werden, da das offene Gelände natürlich viel Angriffsfläche bietet. Der Einstieg mit zwei Par 5 ist originell und das eher freundliche Rough ermutigt den Spieler, locker drauflos zu driven.
Im weiteren Verlauf der Runde stellt man allerdings fest, dass sich einige Bahnen recht ähnlich sind: Breites Fairway, recht offenes Gelände mit einigen wenigen Bäumen am Rand und am Ende ein normales Grün.
Letztere waren zum Zeitpunkt meines Besuches leider nicht besonders gut. Das Sanden war offensichtlich noch nicht allzu lange her, dafür aber das letzte Mähen. Ich habe noch nie auf so stumpfen und langsamen Grüns geputtet.
Allerdings gehe ich davon aus, dass das eine Ausnahme war und die Grüns sonst besser aussehen.
Ein fairer Platz
Mit über 6.100 Metern von gelb ist der Platz relativ lang – das längste Par 5 hat 544 Meter. Für einen Shorthitter wie mich ist er also grundsätzlich nicht ohne. Andererseits ist der Platz durch die insgesamt sehr breiten Fairways und den eher spärlichen Bewuchs an den Seiten nicht übermäßig schwer.
In meine persönliche Top-Ten schafft er es nicht, aber für eine lockere Golfrunde mit Kumpels ist der Platz vom Golfclub Burgwedel perfekt geeignet. Fair, schön und offen.
Mehr Eindrücke gibt es wie gewohnt in der Bildergalerie am Ende.
Kontakt
Golf-Club Burgwedel
Wettmarer Straße 13
30938 Burgwedel
Tel: 05139 / 97 39 69-0
Fax: 05139 / 97 39 69-9
info (at) gc-burgwedel.de
www.gc-burgwedel.de
[per Mail vom 7.11. erhalten]
Hi,
ich hatte einen Kommentar zu Deinem Beitrag GC Burgwedel hinterlassen, der bisher unbeantwortet und unveröffentlicht blieb. [wird hiermit nachgeholt, Olaf/Heidegolfer]
Der GC Burgwedel hat 2 Putting Grüns – eins am Clubhaus und eins an der DR bzw. direkt zw. DR und 1. Abschlag, dass heißt Man muss den ganzen Sommer nicht zurückgehen zum Putten.
Im Frühjahr kann es sein, dass das Clubhaus-Grün etwas früher wieder aufgemacht wird, als das DR-Grün, da es etwas sonniger liegt, aber dass ist, wenn auf dem Platz noch Wintergrüns bespielt werden.
MfG vom Mittellandkanal
Sandra Schrumpf