Auf dem Rückweg von einem Hamburg-Besuch habe ich im Golf Park Soltau Halt gemacht, um noch ein bisschen Golf zu spielen. Ich hatte nur maximal eineinhalb Stunden Zeit bis zum Sonnenuntergang, von daher kam der große Platz nicht mehr infrage. Aber ich wusste von anderen Golfern, dass es auch einen 9 Loch Kurzplatz in Soltau gibt und wollte mir selbst ein Bild machen.
Wetter- und zeitbedingt kam ich auf einem fast leeren Parkplatz an und suchte nach Orientierung. Nach dem freundlichen Hinweis eines anderen Spielers habe ich dann den Weg zum 9 Loch Platz gefunden (eine Beschilderung ist entweder nicht vorhanden oder so gut versteckt, dass ich sie nicht gesehen habe).
Der 9 Loch Kurzplatz Soltau
Der Kurzplatz Soltau besteht aus acht Par 3 und einem sehr kurzen Par 4. Solch eine Zusammenstellung kannte ich schon vom Kompaktplatz in Wittenbeck und habe mich deshalb gefreut, jetzt einmal vergleichen zu können.
Der Platz in Wittenbeck ist sehr abwechslungsreich und hat mir richtig Spaß gemacht. Deshalb war ich gespannt, was mich in Soltau erwartete. Um es vorweg zu nehmen: den direkten Vergleich gewinnt die Wiese an der Ostsee mehr als deutlich.
Aber fangen wir von vorne an. Ich bin also mit meinen Bag zum ersten Tee des Kurzplatzes und fand den Einstieg ok. Mit 130 Metern hat das erste Loch eine gute Länge und der Abschlag sah auch gut aus.
Links steht ein einzelner Baum, der aber nicht wirklich stört, dahinter verläuft die Ausgrenze. Rechts ist die Bahn ebenfalls von einigen Bäumen gesäumt. Das Grün selbst ist extrem klein, hat eine leichte Buckelform und war in gutem Zustand.
Das kenne ich doch schon…?
Das zweite Loch ist zehn Meter kürzer, auf halber Strecke steht links ein Baum, weiter links verläuft eine Ausgrenze und rechts ist die Bahn von Bäumen gesäumt. Das Grün ist extrem klein und ich habe kurz innegehalten und gedacht „Moment, das kenne ich irgendwo her…“
Dreimal darf geraten werden, wie das dritte Loch gestaltet ist: Vom dritten Tee sind es 140 Meter zum extrem kleinen Grün, links steht auf halber Strecke eine kleine Baumgruppe (zur Abwechslung) und rechts ist die Bahn von Bäumen gesäumt.
Der Platzzustand wird leider schlechter
Ab der dritten Bahn sieht man dem Platz allerdings auch mehr und mehr an, dass er in den trockenen Sommermonaten wohl sehr gelitten haben muss.
Ich hatte schon von mehreren Seiten erzählt bekommen, dass es Soltau – vor allem den großen Platz – schlimm getroffen habe und die Fairways über Wochen kaum vernünftig bespielbar gewesen sein sollen.
Der Eindruck bestätigte sich nun leider zusehends. Die Abschläge wirkten ramponierter und waren teilweise schon seitlich versetzt (und sahen trotzdem nicht gut aus). Auch die Kahlstellen zu den Grüns und um die Grüns herum wurden nun mehr und größer.
Es geht weiter wie gewohnt
In Sachen Gestaltung ging mein Déjà-vu an Loch vier weiter: die Bahn ist diesmal 125 Meter lang, links steht etwa auf halber Strecke ein kleine Baumgruppe, dahinter wartet die Ausgrenze und rechts ist die Bahn von Bäumen gesäumt. Das Grün an sich ist … es darf gewettet werden … extrem klein und ein leichter Buckel.
Übrigens hat mir Loch 4 trotzdem viel besser gefallen als die ersten drei – hier habe ich nämlich ein Birdie gespielt. 😉
Aber das Prinzip des Platzes hatte jetzt selbst ich durchschaut und von nun an ging es mir eher darum, weitere Gemeinsamkeiten pro Bahn zu finden. Als Golfer wünscht man sich ja eine gewisse Konstanz.
Es gibt tatsächlich etwas Abwechslung
Loch fünf überraschte dementsprechend gleich, denn der obligatorische Baum steht diesmal auf der rechten Seite. Außerdem gibt es keine Ausgrenze rechts oder links. Halleluja! Dafür ist die Original-Teebox leider so zerfurcht, dass die Abschlagmarkierungen rechts daneben gesteckt sind, wo allerdings inzwischen auch kaum noch Gras zu finden ist. Das extrem kleine Grün ist … wie immer.
Die sechste Bahn ist dann erstens ein bisschen versteckter und zweitens mit 100 Metern die kürzeste des Platzes. Auf dieser Sprintstrecke war vermutlich kein Platz für den seitlichen Baum, denn der fehlt diesmal komplett.
Dafür ist das Grün leider nicht besonders gut in Schuss und hat einige Kahlstellen. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass dieses Grün der negative Ausreißer war, die anderen waren zumindest besser.
Dennoch bestätigte sich immer mehr der Eindruck, dass der Platz insgesamt noch einige Zeit brauchen wird, um sich vom trockenen Sommer zu erholen.
In wie weit die Pflege sich auf den großen Platz konzentrieren wird oder wie viel davon der Kurzplatz Soltau abbekommt, wird sich vermutlich im nächsten Jahr erst zeigen.
Es bleibt beim alten Schema
Loch Nummer sieben ist mit 150 Metern das längste Par 3 auf dem Kurzplatz Soltau. Auch hier ist der Abschlag neben den eigentlichen Bereich verlegt worden, der nicht mehr allzu gut ausschaut. Der Pflichtbaum ist dieses Mal relativ nah am Abschlag, aber er ist da. Das Grün ist leicht erhöht (als Buckel, versteht sich) und fällt nach vorne ab.
Mit dem vorletzten Loch kommt nun das einzige Par 4, ein 235 Meter kurzes Dogleg links. Vermutlich könnte sogar ich über die Bäume (und die Ausgrenze) abkürzen – ausprobieren würde ich es gerne mal.
Da aber die Grüns auf dem Kurzplatz Soltau alle kaum 10 Meter Durchmesser haben, wähle ich den offiziellen Weg. Ein mittleres Eisen geradeaus sorgt dafür, dass man mit dem zweiten Schlag knapp 100 Meter zum Grün hat. Das ist diesmal ziemlich eben,
Zum Abschluss spielt man ein 120 Meter kurzes Par 3 und erneut musste der Abschlag seitlich versetzt, weil die eigentliche Teebox kaum noch als solche zu erkennen ist. Dadurch steht der obligatorische Baum diesmal tatsächlich etwas im Weg und ich muss eine leichte Kurve zum Grün spielen. Das ist – wie sollte es anders sein – sehr klein und ein leichter Buckel.
Heidegolfer-Fazit zum Kurzplatz Soltau
Ich muss gestehen, ich war eher enttäuscht. Einerseits kommen die Löcher genauso eintönig daher wie es hier vermutlich klingt.
Auf der anderen Seite ist der Platzzustand stellenweise erschreckend schlimm. Ich habe eine Teebox fotografiert, die – bis auf die Form – nicht mehr als solche zu erkennen ist.
Trotzdem hat mich die fehlende Abwechslung mehr gestört.
Sicherlich war meine Erwartungshaltung aufgrund der Erfahrung mit Wittenbeck entsprechend hoch. Dass der Boden der Tatsachen allerdings so weit unten zu finden ist, hat mich dann doch überrascht.
Gut für Einsteiger
Andererseits kann der Platz ja nichts dafür, dass ich zuviel erwartet habe. Denn positiv am Kurzplatz Soltau ist auf jeden Fall, dass es ein Platz ist, den man auch ohne Platzreife spielen darf. Und genau das ist sein Hauptzweck: Neu-Golfern und Neugierigen den Weg in unseren schönen Sport zu ermöglichen.
Da ist es nur logisch, dass der Platz an sich entsprechend einfach gestaltet ist und vielleicht auch die eine oder andere „Macke“ hat. Im Volksmund wird hier nicht umsonst der wenig eloquente Begriff „Hackerwiese“ verwendet.
Ich komme noch einmal wieder
Da ich den großen 18-Loch-Platz vom Golf Park Soltau auch noch einmal spielen möchte (eine Kollegin ist hier Mitglied), komme ich spätestens im nächsten Jahr wieder. Und dann werde ich natürlich auch noch einmal den einen oder anderen Blick auf den Kurzplatz Soltau werfen – vielleicht schaut er dann ja schon wieder besser aus.
Einige Impressionen liefert wie immer die Bildergalerie (wobei es mein Handy wirklich gut gemeint und die Aufnahmen farblich verbessert hat). Gespielt habe ich den Platz übrigens am 5. November 2018.
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