Projekt UHU #054 – Eine Woche voller Golf zu zweit

Unsere Tochter ist auf ihrer ersten einwöchigen Klassenfahrt und meine Heidegolferin und ich hatten damit das erste Mal seit zehn Jahren ein paar Tage Urlaub für uns ganz alleine. Was macht man mit all der leeren Zeit? Richtig: man spielt Golf zu zweit. Und ich habe dabei tatsächlich ein-zwei Sachen gelernt.

Wintergrüns Anfang Juni?

Nachdem der Reisebus mit unserer Tochter um acht Uhr morgens das Schulgelände verlassen hatte, sind wir nach Hause marschiert und haben uns – zugegeben ein bisschen bedrückt – ein zweites Frühstück gegönnt. Anschließend wurden die Golf Sachen gepackt und wir haben uns auf den Weg nach Hedwigsburg bei Wolfenbüttel gemacht.

Der Golfclub Rittergut Hedwigsburg gehört zum „Golfverbund Harz & Heide“ und damit zahlen wir als Mitglieder im Golfclub Celle ein vergünstigtes Greenfee. Ich hatte uns schon Tage vorher eine Startzeit für 11.30 Uhr gebucht, da wir beide den Platz noch nicht kannten. Nach gut 75 Minuten Fahrt kamen wir am Parkplatz an.

Auf dem Weg zum Clubsekretariat fiel mir an der großen Übersichtstafel der Hinweis „Wintergrüns“ auf. Also habe ich nachgefragt und die Sekretärin hat uns bestätigt: „Ja, heute nur Wintergrüns. Die richtigen Grüns werden heute aerifiziert.“ Damit war für mich klar, dass wir die Startzeit stornieren lassen – das muss ich im Juni wirklich nicht haben.

Dann halt auf in den Harz

Eine knappe halbe Stunde entfernt von Hedwigsburg liegt der Golf Club Harz, der ebenfalls Neuland für uns beide war. Also haben wir spontan entschieden, dorthin zu fahren. Im Sekretariat wurden wir freudig empfangen und haben Greenfee, Cart und Logoball bezahlt. Ein kurzer Besuch auf der Range und ab ging es auf 18 ziemlich abwechslungsreiche Löcher.

Dass es sinnvoll war, ein Cart zu buchen, hatten wir bereits nach zwei Loch festgestellt: es geht ordentlich rauf und runter. Dazu sind die Wege zwischen einigen Löchern recht lang – man überquert mehrfach öffentliche Wege und Straßen. Ich werde den Platz in einem eigenen „Golfplatz-Check“ ausführlich beschreiben, aber soviel sei gesagt: Spaß macht er.

Ganz gegen ihre Gewohnheit hat meine Heidegolferin sogar gleich mehrere Bälle verloren. Im Gegenzug habe ich einen Birdieputt von 60 Zentimetern nicht gelocht – aber irgendwas ist ja immer. Für den Einstieg in die Woche war der Golf Club Harz genau richtig.

Mit meiner gespielten 108 bin ich nicht ganz zufrieden. Es sind gleich mehrere Strafschläge wegen verzogener Drives dabei, das passt leider spielerisch. Trotzdem ärgert mich der ausgelippte Birdieputt viel mehr als der Gesamtscore – aber ganz ehrlich: es ist nur Golf. Und ein weiterer Ausflug war für den Folgetag bereits geplant.

Zwei Plätze Schleswig-Holstein mit lieben Golffreunden

Schon seit einiger Zeit hatten wir verabredet, Corinna und Thorsten (auf Instagram besser bekannt als die Küstengolferin und der Küstengolfer) zu besuchen. Aus unserer Zeit als Golf zu zweit sollte Golf zu viert werden. Also ging es für uns am Dienstag zum Heimatplatz der beiden in den Golf Park Sülfeld (auch zu diesem Platz folgt ein separater Bericht).

Nach über zwei Stunden Fahrt tat der Kaffee in der Gastro richtig gut. Als wir danach unsere beiden Gastgeber begrüßt und unsere Sachen ausgepackt haben, hat sich leider wieder einmal bewiesen, wie dämlich ich sein kann. Ich hatte zwar den Akku von meinem Touch Hybrid eTrolley von Flat Cat mitgenommen – aber vorher gar nicht aufgeladen. Also war doch Schieben angesagt.

Das hat mich natürlich ein bisschen gehandicapt, aber spielerisch lief es trotzdem weitestgehend ok bis gut. Als ich zum Ende der Runde hin müder geworden bin, wurde meine Drivestreuung spürbar breiter, aber trotzdem habe ich mehrere Pars spielen können und nach 18 Loch eine 99 auf der Scorekarte gehabt. Der UHU war gespielt und das fühlte sich gut an.

Die Runde mit Corinna und Thorsten hat aber auch unabhängig vom Score unheimlich Spaß gemacht. Der Golfplatz ist herrlich schön und wir haben uns ausgiebig unterhalten. Der Nachmittag ging viel zu schnell vorbei und auch als wir am Abend bei den beiden auf der Terrasse zusammensaßen verging die Zeit wie im Flug. Ich finde es immer wieder toll, was aus virtuellen Instagram-Bekanntschaften werden kann.

Wieder Golf zu zweit auf der Schwesteranlage

Vom gleichen Betreiber wie beim Golf Park Sülfeld wird auch der Golfplatz Siek/Ahrensburg betrieben. Da Thorsten und Corinna leider kurzfristig verhindert waren sind Nina und ich erneut alleine unterwegs gewesen. Die Anlage in Siek ist etwas anders als Sülfeld, flacher und meist auch offener.

Wir haben die „lange“ Kombination gespielt, der A/C-Kurs summiert sich auf über 6000 Meter von den gelben Tees. Vor allem wechseln sich sehr kurze und sehr lange Bahnen ab. Eine Besonderheit ist natürlich das einzige Par 6 Loch in Norddeutschland: Loch C2 ist von den gelben Abschlägen 622 Meter lang. Aber auch diesen Platz werde ich demnächst auf dem Blog ausführlich vorstellen.

Wenn der Körper nicht mitspielen will

Ansonsten war meine Golfrunde leider alles andere als gut. Wir hatten in einem eher günstigen Hotel übernachtet und ich hatte die Nacht kaum geschlafen. Unsere Matratze war knüppelhart und infolge dessen war ich so verspannt, dass sich mein Schwung keine Sekunde lang richtig rund angefühlt hat.

In so einem Zustand kann ich kein brauchbares Golf spielen, das habe ich schmerzhaft feststellen müssen. Ich habe gefühlt zehn Bälle verloren. Also: Bevor es auf eine Golfrunde geht, ist ein erholsamer Schlaf wirklich wichtig. Die Muskulatur muss locker sein, sonst wird es nichts mit geraden Drives und Co. Dass es am Ende eine 115 geworden ist, führe ich vor allem darauf zurück – wie soll man scoren, wenn der Körper nicht mitspielt?

Göhrde Golf und Turniervorbereitungen

Einen Tag bevor wir unsere Tochter wieder in die Arme schließen konnten sind wir noch einmal in den Golfclub an der Göhrde gefahren, um dort eine Runde zu spielen. Nina hatte noch nie 18 Loch in Göhrde gespielt und das musste natürlich geändert werden. So nebenbei konnte ich eine glatte 100 spielen – kein UHU, aber trotzdem mein bisher bester Score auf diesem Platz.

Vor allem aber wollten wir uns mit Club und Gastro unterhalten. Im Sommer wird meine Heidegolferin dort ihr erstes eigenes Turnier für einen guten Zweck veranstalten und im Vorfeld war natürlich noch einiges zu klären. Mit der Gastronomie konnten wir uns länger zusammensetzen und haben unsere Vorstellungen und Ideen für die Bewirtung beim Turnier ausgetauscht.

Auch mit Clubsekretär Jan haben wir noch einige Dinge abgesprochen und damit ist der Weg frei für die Detailplanung. Schon jetzt sind wir sehr happy wie toll der ganze Club uns unterstützt und auch dass einige Preissponsoren bereits großzügige Zusagen gemacht haben. Wir hoffen auf einen tollen Golftag mit vielen lieben Menschen von nah und fern.

Kurzer Videodreh zum Wochenabschluss

Am Freitagmorgen sind wir dann noch relativ spontan zu uns nach Celle auf die Anlage gefahren. Eine schnelle 9-Loch-Runde auf unseren Frontnine war zum Aufstehen genau die richtige Entscheidung. Ich habe die Ruhe genutzt, um noch Aufnahmen für meine Video-Serie „Heidegolfer vs Golf“ auf Youtube zu machen.

Zu meiner Überraschung lief es gar nicht mal so schlecht. Bis auf zwei unnötige Dreiputts war das Spiel recht zuverlässig. Meinen finalen Score nach den neun Loch verrate ich noch nicht, aber freut euch auf das Video demnächst auf meinem Youtube-Kanal.

Zum Ende hin ließ die Konzentration bei mir etwas nach, aber da war ich gedanklich schon langsam dabei, unsere Tochter wieder in die Arme zu nehmen. Immerhin ging es eine Stunde später zurück zur Schule, wo sie von ihrer Klassenfahrt zurückkommen sollte.

Wir haben uns nach einer Woche mit viel Golf zu zweit und zu viert sehr darauf gefreut, unsere Kurze wieder bei uns zu haben. Das bedeutet zwar auch, dass in den nächsten Tagen weniger Golf gespielt wird, aber Familie ist dann doch noch das eine, was wichtiger ist. Zumindest für uns.

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