Wer bei Harz an Berge und Hanglagen denkt, der liegt genau richtig: auch eine Runde auf dem Platz des Golf Club Harz hat ordentliche Höhenmeter im Gepäck. Andererseits wird man mit schönen Ausblicken belohnt – und eine Rennbahn gibt es auch noch zu bewundern. Aber von vorne: Anfang Juni habe ich mit meiner Heidegolferin sehr spontan den Golf Club Harz besucht.
Der Golf Club Harz beginnt mitten im Ort
Die Zufahrt zum Club verläuft einmal quer durch Bad Harzburg. Bereits die Fahrt geht schön auf und ab und man bekommt eine Vorahnung, was genau auf dem Gelände zu erwarten ist. Aber wir sind schließlich im Harz. Der Empfang im Clubsekretariat war besonders herzlich und wir hatten Glück, dass es bei unserem Besuch recht leer war.
Im Golf Club Harz gibt es keine Startzeiten, man legt also los, wenn der erste Abschlag frei ist. Auf dem Weg dorthin kommt man an einem kleinen Puttinggrün und der Driving Range vorbei. Die Übungsanlagen sind nicht riesig, aber absolut ausreichend. Auf der Range gibt es sowohl überdachte als auch freie Abschlagplätze sowie einen kleinen Übungsbunker seitlich.
Die Frontnine
Direkt hinter der Driving Range beginnt die Runde mit einem kurzen Par 4. Das Fairway verläuft parallel zum Hang und so ziemlich alle Bälle rollen nach rechts – da ist nämlich unten. Es wäre also grundsätzlich ratsam, den Drive eher links zu platzieren, da allerdings kommt irgendwann höheres Rough und ein Baum links vor dem Grün erschwert das Anspiel.

Loch zwei ist gleich ein Knaller. Das mittlere Par 3 spielt sich bergauf und der gesamte Weg zum Grün hängt massiv lach links. Jeder nur ein bisschen zu kurze Abschlag rollt – je nach Härte und Trockenheit des Bodens immer weiter. Um den Stresslevel zu erhöhen wird das Loch zum Grün hin auch noch optisch recht eng, das nenne ich mal ein schweres Par 3.
Die Runde setzt sich fort mit zwei schön angelegten Par 4, die beide leicht abwärts gespielt werden, bevor es in den hinteren Teil der Anlage geht. Ursprünglich verfügte der Golf Club Harz nämlich nur über eine 9 Loch Anlage, die heutigen Löcher 1 bis 4 und 14 bis 18. Seit 2007 stehen 18 Löcher zur Verfügung.
Auf geht’s zur Pferderennbahn
Die neueren Löcher erreicht man über einen kleinen Weg über eine öffentliche Straße. Das Gelände hier ist offener, wobei trotzdem weiterhin Hanglagen vorherrschen. Ganz besonders wird es bei den Löchern 7 bis 10, über deren Fairways die Laufstrecke der nahen Pferderennbahn. Vom neunten Abschlag hat man den besten Blick auf die Renntribüne – ein ganz ulkiger Blick.

Der Bad Harzburger Rennverein besteht bereits seit 1880 und die Rennbahn hat auch schon fast 140 Jahre auf dem Buckel. Hier herrscht also eine lange Tradition – länger als Golf in Deutschland – und von daher ist dieser Teil des Platzes auch während der „Rennwoche“ im Juli längerfristig nicht zugänglich. Aber dann stehen den Golfern ja immer noch die „alten“ 9 Loch des Golf Club Harz zur Verfügung.
Die Backnine
Wie erwähnt liegt Loch 10 noch auf dem Rennbahngelände, mit dem Wechsel auf Loch 11 verlässt man zumindest diesen Bereich wieder. Das mittlere Par 3 gilt als das leichteste Loch – kann stimmen, immerhin hatte sogar ich hier einen Birdieputt. Über die Kombination 12 und 13 wird man wieder zurück in Richtung der „alten“ Löcher geführt.
Gerade das letztere hat mir als längeres Par 5 gut gefallen. Erst geht es recht lang geradeaus – durch Hecken links und Rough rechts allerdings mit einer Portion Problemen im Gepäck. Ab etwa 160 Meter vor dem Grün kann man über ein Abkürzen nachdenken – das Grün liegt nämlich seitlich rechts versetzt. Drei gefräßige Bunker allerdings freuen sich darauf, Fehlschläge einzusammeln.

Zum Finale wieder mehr Bewegung
Nach den insgesamt flacheren neuen Löchern geht es ab Loch 14 wieder im „alten“ Teil des Platzes vor allem darum, mit Hanglagen klarzukommen. Es geht deutlich stärker auf und ab und im Grunde steht man bei jedem zweiten Schlag über oder unter dem Ball. Dazu kommen auch wieder mehr Bäume, das ganze Gelände ändert sich.
Das eigentlich eher kurze Par 4 Loch 14 spielt sich dank des Anstiegs zum Grün deutlich länger, dafür könnte man als langer Spieler das Grün der Par 5 Loch 15 vergleichsweise leicht mit dem zweiten Schlag erreichen. Präzision ist allerdings gefordert, weil gerade die Drivezone dafür einerseits seitlich abfällt und andererseits einige Bäume bietet. Für das Grün gilt: lieber zu kurz als zu lang, denn direkt dahinter wird es schwierig.
Mein persönlicher Favorit ist Loch 17, ein eher kürzeres Par 4 mit einer Senke und einem Teich vor dem dann wieder leicht erhöhten Grün. Ein guter Abschlag wird mit ordentlich Roll belohnt und dann bleibt nur noch ein mittleres Eisen für die Annäherung. Treffen sollte man das Grün allerdings trotzdem, weil es in alle Richtungen abfällt.

Heidegolfer-Fazit zum Golf Club Harz
Der Platz macht Spaß. Er hat einige richtig schöne Löcher, die im Gedächtnis bleiben, und durch die Situation mit der Pferderennbahn natürlich auch eine Besonderheit, die ihn vermutlich recht einzigartig macht. Die dominierenden Hanglagen sind für Flachländer wie uns besonders spannend.
Die Grüns haben mir von der Gestaltung her auch gefallen, das Tempo allerdings fand ich ich ehrlich gesagt deutlich zu langsam. Ansonsten war der Platzzustand aus unserer Sicht sehr gut, die stellenweise gesandeten Abschläge haben uns nicht wirklich gestört. Abgesehen davon muss sowas irgendwann mal sein – wir hatten halt zufällig so einen Zeitpunkt erwischt.
In Summe ist der Platz für mich einen Besuch wert. Wir waren allerdings ziemlich froh, dass wir uns für ein Cart entschieden hatten – es geht wie erwähnt gut rauf und runter. Abgesehen davon ist der Weg zwischen dem alten und den neuen Teil etwas länger. Wenn wir noch einmal in der Gegend sind, kehren wir hier sicher noch ein zweites Mal ein.
Kontakt
Golf-Club Harz e.V.
Am Breitenberg 107
38667 Bad Harzburg
Telefon 05322 6737
Galerie

























Übrigens
Den Platz vom Golf Club Harz haben wir am 3. Juni 2024 gespielt. Als Mitglieder des Golfclub Herzogstadt Celle haben wir ein leicht vergünstigtes Greenfee bezahlt, das Cart haben wir zum normalen Preis dazugebucht. Der Bericht spiegelt meine (unsere) ganz indivuelle Meinung wider und wurde weder beauftragt noch beeinflusst oder vergütet.