Wie kann man beim Golf gegeneinander zocken?

Bei einer Golfrunde mit Freunden zockt man manchmal auch schon um das Kaltgetränk im Anschluss. Wer nicht immer nur Match Play oder Zählspiel spielen möchte, der sucht nach anderen Varianten, um beim Golf zu zocken.

Eins vorweg: Es sollte natürlich immer im Rahmen bleiben und nicht in Glücksspiel ausarten. Der Golfverband behandelt das Thema tatsächlich in den Golfregeln im Anhang an das Amateurstatut. Die Merkmale für zulässige Wetten sind dort wie folgt definiert:

  • die Spieler kennen sich im Allgemeinen;
  • die Teilnahme an der Wette oder dem Glücksspiel ist freiwillig und auf die Spieler beschränkt;
  • die einzige Quelle des von den Spielern zu gewinnenden Geldes sind die Spieler; und
  • der zur Verfügung stehende Geldbetrag wird im Allgemeinen nicht als übermäßig angesehen.

Das klingt ja eigentlich selbstverständlich und sollte einzuhalten sein. Hier also vier Ideen, wie Ihr die nächste Runde ein bisschen aufpeppen könntet:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden.

Inhalt laden

1) Nassau – mehr Wertungen, mehr Chancen

Ein relativ einfacher Zock, der die normale Golfrunde etwas aufpeppt, ist der Nassau. Dabei wird die Gesamtrunde in drei Einzelwertungen aufgeteilt. Alle drei Wertungen haben den gleich Einsatz oder werden individuell vereinbart.

In der Aufteilung werden die Ergebnisse der ersten neun, der zweiten neun und der gesamten Runde jeweils einzeln betrachtet. Abgerechnet wird zum Schluss. Am einfachsten – und damit unter Berücksichtigung unterschiedlicher Handicaps – sind die Wertungen der Nettopunkte.

Praktisch an dieser Variante ist auch, dass man eine Privatrunde zu dritt oder viert spielen kann, wenn die Nettopunkte oder Bruttopunkte für bessere Spieler) verglichen werden.

Als Alternative bietet sich zum Beispiel auch an, die Aufteilung nach den Pars der Löcher vorzunehmen: also Par 3, Par 4 und Par 5 separat zu werten oder die 18-Loch-Runde in drei Abschnitte von jeweils sechs Löchern aufzuteilen. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

2) Skins Game – für Nervenstarke

Eine sehr beliebte Spielform neben dem normalen Matchplay ist das Skins Game. Geeignet ist diese Variante für zwei bis vier Spieler, die in einer abgewandelten Form des Lochspiels gegeneinander antreten.

Jedes Loch hat den gleichen Wert (zum Beispiel 1 Euro), die Parteien können aber natürlich auch eine sukzessive aufsteigende andere Wertigkeit vereinbaren. Vor dem Loch zahl jeder Spieler den entsprechenden Wert in einen „Topf“ ein, um den dann gespielt wird.

Um ein Loch (und damit den Topf) zu gewinnen, muss ein Spieler einen besseren Score als alle anderen erzielen. Spielen zwei oder mehr Spieler den besten Score, dann bleibt der Topf bestehen und wird auf das nächste Loch mitgenommen – wo alle wieder den entsprechenden Einsatz zusätzlich in den Topf zahlen.

Gerade wenn man zu dritt oder viert spielt kommt es öfter vor, dass ein Loch geteilt wird und so der Topf – gerade zum Ende der Runde hin – ordentlich anwächst. Beim Skins Game ist also vor allem Nervenstärke gefragt.

3) Bingo Bango Bongo – Taktik gefragt

Die Spielidee bei Bingo Bango Bongo ist anders als die meisten anderen beim Golf Zocken. An jedem Loch der Golfrunde sind drei Punkte zu vergeben:

  • den ersten Punkt (Bingo) erhält der Spieler, dessen Ball zuerst auf dem Grün liegt,
  • den zweiten Punkt (Bango) erhält der Spieler, dessen Ball am dichtesten an der Fahne liegt, sobald alle Bälle auf dem Grün liegen und
  • den dritten Punkt (Bongo) erhält derjenige, der seinen Ball zuerst eingelocht hat.

Zwei Besonderheiten gibt es noch zu berücksichtigen:

  • Schafft es ein Spieler, seinen Ball von außerhalb des Grüns einzulochen, dann bekommt er automatisch alle drei Punkte für dieses Loch gutgeschrieben.
  • Auf Par 3 Löchern wird der Bingo (also der erste Punkt) nicht vergeben, hier gibt es also nur zwei Punkte zu erzielen.

Die Variante Bingo Bango Bongo eignet sich prima, bei unterschiedlicher Spielstärke trotzdem einen schönen Zock gegeneinander zu machen. Zwar ist der stärkere Spieler mutmaßlich eher auf dem Grün, der schwächere hat dafür aber in der Regel einen kürzeren Ball ins Grün und so größere Chancen, dichter an die Fahne zu spielen und damit den zweiten Punkt (Bango) einzuheimsen.

Auf jeden Fall macht diese Variante Spaß und bringt ganz neue taktische Gedankengänge ins Spiel. Also: ausprobieren.

4) Schlag den Raab – ideal für Spätstarter

Die Grundidee von Schlag den Raab lässt sich bequem auf eine Golfrunde über 9 oder 18 Loch übertragen. Im Lochspiel spielt man gegeneinander (das geht einer gegen einen oder auch zu viert in Zweierteams – da in allen Varianten eines Vierers oder als Scramble).

Im Unterschied zum „normalen“ Match Play steigt die Wertigkeit der Löcher immer weiter an. Das erste Loch ist einen Punkt wert, Loch zwei ist zwei Punkte wert und so weiter. Wird ein Loch geteilt, dann erhält keiner die Punkte.

Wer die ersten Löcher verliert, muss also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. „Hinten ist die Ente fett“, sagt man nicht umsonst. Einen schwachen Start kann ich mit einem starken Finish locker ausgleichen – und das macht diese Spielvariante so reizvoll.

Auf einer 18-Loch-Runde sind insgesamt maximal 171 Punkte möglich. Wer als erstes 86 Punkte oder mehr hat, der gewinnt also das Match. Das ist rein rechnerisch frühestens auf Loch 13 möglich, vorausgesetzt man hat bis dahin alle Löcher für sich entscheiden können.

Bei einer 9-Loch-Runde sind insgesamt 45 Punkte zu vergeben, der Sieger braucht also 23 Punkte. Vor Loch sieben kann diese Grenze nicht erreicht werden und so bleibt die Spannung lange erhalten. Bei großen Handicap-Unterschieden lohnt es sich, das Spiel als Nettovergleich zu machen – also die Vorgaben zu berücksichtigen.

Abonniere den Heidegolfer

Wenn Du zukünftig keine neuen Blogartikel mehr verpassen möchtest, dann trage hier Deine Mailadresse ein. Ich informiere Dich per kurzer Mail, sobald ein neuer Artikel online geht – noch vor allen anderen. Natürlich datengeschützt und spamfrei.

3 Kommentare

  1. Skins und „Bingo, Bango, Bongo“ haben wir auch schon oft gespielt. 👍
    Kennst Du auch Las Vegas? (auch als Chicago bekannt)

    Danke für den tipp mit Nassau, das fehlt mir noch in meiner Sammlung.

    1. Hi Hape,
      Chicago hatte ich bisher nur von gelesen; es klingt im ersten Moment komplizierter als es vermutlich tatsächlich ist. Scheint aber teuer werden zu können… 😉
      Mal schauen, ob ich das auch mal ausprobiere. Ich spiele so selten zu viert – aber das kriege ich bestimmt mal unter. Danke für den Hinweis.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert