Einer der älteren Golfplätze in Nordrhein-Westfalen ist der Westfälische Golf-Club Gütersloh. Im Sommer 2025 haben meine Nina und ich ein paar Tage im Westfälischen verbracht und unter anderem eben auch diesen Golfplatz ins Auge gefasst. Das Wetter war schön, die Menschen sehr nett und wir haben die vollen 18 Loch spielen können.
Netter Empfang
Schon die Begrüßung im Westfälischen Golf-Club Gütersloh war ausgesprochen nett. Unsere Startzeit war über unser Hotel gebucht worden, so dass wir hier keine Herausforderung hatten. Zum Empfang gehört ein kleiner, aber gut sortierter Proshop mit einer schönen Auswahl an Equipment und praktischen Accessoires für die Runde.
Die Übungsanlagen sind absolut ausreichend. Es gibt eine schmale aber schöne Driving Range, großzügige Abschlagbereiche und gepflegte Kurzspiel- und Puttingbereiche, sodass sich vor einer Runde noch einmal besonders gut der Approach und das Putttempo checken lassen. Das Puttinggrün neben dem ersten Abschlag hatte es mir besonders angetan – nicht riesig, aber mit ordentlichen Breaks und ein guter erster Eindruck, was auf der Runde wartet.

Der Platz selbst präsentiert sich als klassischer Parkland-Course: flaches Gelände, alte Eichen und Buchen, enge Fairways und punktuell eingesetzte Wasserhindernisse und Bunker. Schon die Anordnung der Bäume zwingt zur Präzision statt zur rohen Länge.
Die ersten neun Loch im Golf-Club Gütersloh
Die Frontnine beginnen mit einem einladenden, aber nicht einfachen Auftaktloch: Ein mittleres Par 4, bei dem der Tee-Shot möglichst die linke Fairwayseite finden sollte, um eine gute Anspielmöglichkeit zum Grün zu haben. Bahn 2 setzt den Ton mit einem etwas längeren Par 4 fort, das für kurze Spieler eine breite, für lange Spieler aber eine sehr enge Landezone bietet. Drei Fairwaybunker zur rechten und einer etwa 50 Meter vor dem Grün zur linken wollen umschifft werden, um sich das Leben nicht unnötig zu erschweren.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir das erste Par 5 Loch drei mit zweimal Wasser im Gepäck. Der erste Teich frontal vor den Abschlägen sollte eigentlich nicht ins Spiel kommen, droht aber trotzdem optisch. Kurz vor dem Grün wartet ein zweiter Teich, der auf jeden Fall überspielt werden muss – hier stellt sich je nach Entfernung für den zweiten oder dritten Schlag die Frage: „vorlegen oder drüber?“.

Zwei Springbrunnen auf den ersten neun Loch
Nach einem kurzen und einem schmalen Par 4 folgt dann ein weiteres optisch sehr schönes Loch: Ein mittleres Par 3 erneut mit Wasser (inklusive Springbrunnen) vor dem Grün. Es gibt einen trockenen Weg rechts am Wasser vorbei, dann aber ist ein tiefer Bunker zu überspielen – auch nicht unbedingt das, was man zu einem Grün mit Buckel und Wasser dahinter machen möchte.
Die Frontnine im Westfälischen Golf-Club Gütersloh enden mit einem längeren Par 4, einem übertrieben langen Par 3 (ich mag 200 Meter Par 3 Löcher nicht) und einem eher kurzen Par 5. Das Schlussloch hat etwa 200 Meter vor dem Grün einen Schalter rechts neben dem Fairway, den man betätigt, wenn man 18 Loch spielen will. Damit wird eine Ampel an Loch 10 auf „rot“ gestellt, damit dort niemand startet. Die Idee finde ich gut, zum Beispiel in Peine gibt es so eine Einrichtung auch. Das neunte Grün liegt in Sichtweite der Clubhausterrasse und muss über einen Teich angespielt werden, in dem es wieder einen Springbrunnen gibt.
Die Backnine im Westfälischen Golf-Club Gütersloh
Die Backnine nehmen die Linie der Frontnine auf und steigern an einigen Stellen die taktische Komponente. Gleich das 10. Loch beginnt mit einem kniffligen Par 3, das nicht unterschätzt werden sollte: Das Grün ist über 160 Meter entfernt und von drei Bunkern geschützt – einer davon vorgelagert.

Ein mit über 530 Metern sehr langes Par 5 mit einem langgezogenen Dogleg rechts muss einfach nur durchgehalten werden – aber immerhin hat der links verlaufende Teich zwei Springbrunnen zu bieten. Anschließend folgt das kürzeste Loch des Platzes: ein 112 Meter kurzes Par 3 mit einem kleinen Teich vor dem Grün. Wir waren leicht irritiert, dass es hier gar keinen Springbunnen gab.
Meine beiden Favoriten auf den Backnine
Das anschließende Par 4 ist einfach nur lang und schmal, bevor man zu den für mich schönsten zwei Löchern der Backnine kommt. Loch 14 ist ein normal langes Par 4 dessen Landezone zunächst breit anfängt und immer schmaler wird, je länger der Abschlag ist. Links lauert Wasser, an beiden Seiten ein großer Baum und auf dem Weg zum Grün muss ein weiteres Wasserhindernis überwunden werden.
Direkt danach kommt das kürzeste Par 4 des Platzes, das seinen besonderen Reiz dadurch bezieht, dass das Anspiel ans Grün sehr schmal ist. Links hohe Bäume, rechts ebenfalls Bäume und zwei Bunker rund ums kleine Grün, das auch noch nach hinten abfällt. Die bessere Seite für den Abschlag ist rechts, wo natürlich aber der Fairwaybunker wartet. Ein kurzes Loch muss nicht leicht sein.

Zwei normale Par 4 später gelangt man auf Loch 18 zum Finale. Genau wie auf den Frontnine enden auch die zweiten neun Loch mit einem mittleren Par 5. Das hat anders als die anderen Löcher zwei etwa hundert Meter voneinander entfernt platzierte große Bunker mittig im Fairway und kein Wasser vor dem Grün. Dafür aber weiteres Sandhindernisse, die das Anspiel aufs ziemlich große Grün je nach Fahnenposition ordentlich erschweren können.
Heidegolfer-Fazit zum Westfälischen Golf-Club Gütersloh
Der Platz versprüht eine spezielle Atmosphäre. Man merkt als Gast schon, dass man hier stolz darauf ist, zu den älteren Clubs in Nordrhein-Westfalen zu gehören. Die Parkanlage ist schön gestaltet und es gibt einige abwechslungsreiche Löcher. Vor allem die Grüns finde ich gut, sie sind schnell und durchaus onduliert – wobei mir das auf den Frontnine mehr aufgefallen ist.
Die Fairways sind oft enger geschnitten und durch den alten Baumbestand ist Präzision deutlich wichtiger als Länge. Es sind einige Wasserhindernisse im Spiel, aber für meinen Geschmack hat man es mit den Springbrunnen leicht übertrieben – ist aber natürlich Ansichtssache. Der Pflegezustand der Grüns und Spielbahnen waren bei unserem Besuch sehr gut.

Gastronomie und Clubhaus haben mir ebenfalls gut gefallen. Man kann im Sommer sehr schön draußen sitzen und den Anblick auf das 9. und das 18. Grün genießen. In Kombination mit den Übungsanlagen und dem Parkland-Platz ist der Westfälische Golf-Club aus meiner Sicht durchaus einen Besuch wert.
Kontakt
Westfälischer Golf-Club Gütersloh e.V.
Gütersloher Str. 127
33397 Rietberg
05244 2340
info@golf-gt.de
www.golf-gt.de
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Übrigens
Ich habe den Platz zusammen mit meiner Nina am 19. Juni 2025 gespielt. Ein Greenfee haben wir dank eines Gewinnspiel-Gewinns (Hotel-Arrangement mit Golf) nicht zahlen müssen, unseren Logoball und anderes haben wir natürlich regulär bezahlt. Der Bericht spiegelt meine individuelle Meinung wider und wurde weder bezahlt noch anderweitig vergütet.
