Für mich persönlich ist die Teilnahme an der Clubmeisterschaft im Grunde Pflicht, auch wenn ich nicht ansatzweise Chancen auf nur ein einzelnes Lorbeerblatt habe. Mindestens schon aus Respekt gegenüber den stärksten Spielern sollte man als Clubmitglied einfach mitspielen, finde ich.
Abgesehen davon ist es eben doch eine ganz andere Herausforderung, drei Runden Zählspiel an einem Wochenende hinter sich zu bringen. Es lässt sich nicht vergleichen mit einem „normalen“ 9- oder 18-Loch-Turnier und schon gar nicht mit privaten Feierabendrunden um das Getränk am 19. Loch.
Das Minimalziel ist eine Steigerung
Zweimal habe ich bisher an unserer Clubmeisterschaft teilnehmen können. Sowohl bei meinem ersten Mal vor drei Jahren als auch beim zweiten Auftritt im letzten Jahr hatte ich den letzten Platz für mich reserviert – und das Ergebnis bereits in einem Blogbeitrag „verarbeitet“.
In diesem Jahr aber sollte es nun vorbei sein mit der roten Laterne. Es muss doch zu schaffen sein, endlich einmal zumindest in die Nähe einer 100er-Runde zu kommen. Besser als letztes Jahr spielen und abschneiden war das erklärte Ziel.
Insgeheim hatte ich natürlich auch ein bisschen davon geträumt, vielleicht zumindest eine Runde unter hundert nach Hause zu bringen – aber das vorweg: Nö.
Der letzte Flight am Samstag
Wie vermutlich überall starten bei uns bei der Clubmeisterschaft samstags die besten Spieler vorneweg, um in Ruhe spielen zu können. Danach geht es nach Handicap aufsteigend weiter.
Ich konnte also erwartungsgemäß ausschlafen. Meine Teetime war für 9.50 Uhr angesetzt und zusammen mit drei anderen bildete ich den Abschlussflight des Samstags. Auch ein gutes Gefühl zu wissen, dass von hinten niemand drängeln kann, egal wie es läuft.
Mit meinen Mitspielern hatte ich Glück – obwohl ich ehrlich gesagt bis auf ein einziges Mal noch nie wirklich Pech hatte. Für zwei von uns war es die erste Clubmeisterschaft und es sollten unterhaltsame zwei Runden werden.
Fronten klären und Spaß haben bei der Clubmeisterschaft
Dass ich nach vier richtig guten Bogeys zum Start ausgerechnet an einem meiner Lieblingslöcher komplett den Faden verloren habe, kam extrem überraschend.
Ansonsten waren die Frontnine aber ok, zumal auch meine Mitspieler ihre positiven und negativen Highlights hatten. Spätestens nachdem jeder von uns zumindest einmal ein zweistelliges Ergebnis für ein Loch eingetütet hatte, war die Anspannung gelöst und wir hatten jede Menge Spaß.
Dazu hatte ich mich im Laufe des ersten Durchgangs erbarmt und eine “Lady” beigesteuert – auch die Getränkefrage für die Mittagspause war also geklärt und die Stimmung am Siedepunkt.
Nach einem wirklich leckeren Mittagessen (Nudeln satt) ging es auf die zweite Runde – und die Sonne brannte vom Himmel.
Die Hitze und die Trägheit des vollen Magens müssen mir offensichtlich in den Kopf gestiegen sein, denn entgegen meinem Plan habe ich angefangen, den Driver am Abschlag zu zücken.
Drivelust und Driverfrust
Das fiese an dem Dicken ist ja, dass er anfangs gut funktioniert. Und dann kippt die Stimmung und er kostet mich Schläge, weil ich den Ball nach Nordlappland hooke oder slice. Nicht einmal einen verlässlichen Fehlschlag bekomme ich mit ihm zustande – und brauche viel zu lange, um ihn endgültig ins Bag zu verbannen.
Immerhin haben mich zwei meiner Mitspieler moralisch unterstützt und jeweils eine Lady beigesteuert, so dass auch die Flüssigkeitsversorgung für den Abend sichergestellt war. Das tat besonders gut, denn die dauerhaften über 30 Grad an dem Tag waren schon eine eigene Herausforderung.
Nicht im Startflight am Sonntag
Abends auf der Terrasse gingen dann irgendwann die Ergebnisse der ersten zwei Runden herum und ich habe ein erstes Highlight erlebt: Da stehen ja noch zwei Spieler hinter mir beim Bruttoscore. Ein völlig neues Gefühl. Na hoffentlich hebe ich nicht ab.
Die Einteilung für den Sonntag ist genau umgekehrt zum Samstag: Es wird nach Ergebnissen absteigend gespielt. Die fleißigsten Spieler des Vortages (also die mit den meisten Schlägen nach zwei Durchgängen) starten also zuerst.
Weil man natürlich keinen 4-Mann-Flight am Anfang haben möchte, der alle dahinter aufhält, wurden zwei 2er-Flights angesetzt – und ich war erst im zweiten dran. Mit meinem Spielpartner Albert hatte ich schon am Samstag und auch bei mehreren Turnieren davor gespielt.
Guter, konzentrierter Sonntag
Wie am Samstag habe ich gut angefangen, diesmal aber nicht nach vier Löchern die Konzentration verloren. Nur auf unserer neun habe ich einmal komplett den Faden verloren und konnte mit einer 9 gerade noch so ein zweistelliges Ergebnis vermeiden.
Ansonsten hat die Konzentration meist gehalten und die Fehlschläge waren (bis auf einen erneuten Grmpf-Wasserball an Loch 13) ok und spielbar. Mit einer abschließenden 104 habe ich meine beste Clubmeisterschafts-Runde ever gespielt.
Heureka! Ziel erreicht!
Ich hatte mir vorgenommen, die rote Laterne der beiden ersten Auftritte abzugeben. Und das habe ich geschafft. Genau genommen habe ich mit meinem 21. Platz in der Bruttowertung sogar vier Spieler hinter mir lassen können, von denen zwei ein deutlich besseres Handicap als ich haben.
Ich bin extrem zufrieden damit. Natürlich ist die erträumte Uhu-Runde ausgeblieben, aber das ist zweitrangig. Die Richtung stimmt und das zählt für mich. Der Rest kommt irgendwann von allein.
Wer sich meine drei Runden der Clubmeisterschaft einmal anschauen will, der findet sie hier bei GameGolf:
Klasse Olaf. Wie man so schön sagt „you saved the best for last“. Schade von die 4 Penaltys sonst wäre es schon genau 100 gewesen.
Danke Ben. Ja, die Strafschläge haben den besseren Score gekostet – aber auch die eine oder andere Fehlentscheidung meinerseits bei der Schlägerwahl.
Aber was soll’s, das Leben geht weiter…