Ich bin ja eher der gemütliche Typ. Ja, ok, manche würden auch bequem sagen. Böse Zungen nennen es schlicht faul. Und ehrlich gesagt haben alle irgendwie recht. Jetzt habe ich meinem inneren Schweinehund aber den Kampf angesagt: Ohne gute Kondition ist das mit dem guten Golf ganz schön schwierig.
Mehr Sport ist doch so gesund
Ich habe in den letzten Jahren eine recht regelmäßige Erfahrung machen müssen. Meine Kondition langt nicht immer für 18 Loch und lässt zu früh nach, meistens irgendwann so um Loch 13-14 herum. Damit verliere ich auch die Konzentration und zerschieße mir eine bis dahin okayene Runde durch eher einfach Fehler – nur wegen mangelnder Fitness.
Also muss ich endlich mal etwas machen, um meine Kondition wieder zu verbessern. Früher war das kein Problem, als ich noch viele verschiedene Sportarten gemacht habe. Seit einigen Jahren bin ich mehr der Passivsportler und das macht sich nun übel bemerkbar. Naja, also wird jetzt gegengesteuert.
Ja, wo laufen Sie denn hin?
Meine Heidegolferin und ich haben deshalb angefangen, regelmäßig Joggen zu gehen. Sie macht das schon seit dem Jahreswechsel, ich bin Ende Januar mit eingestiegen. Wir laufen also zwei-dreimal die Woche motiviert los und kommen fertig aber glücklich zurück. Spannend dabei ist, dass wir natürlich vorsichtig angefangen haben, aber sich so allmählich eine Verbesserung einstellt.
Haben wir mit gerade mal zwei Kilometern und einer Pace von 11 Minuten pro km angefangen, so sind wir inzwischen bei knapp fünf Kilometern und einer Pace zwischen 7 und 9 Minuten pro Kilometer angekommen.
Mir ist klar, dass diese Zahlen erfahrenen Läufern nur ein müdes Lächeln entlocken. Aber ganz ehrlich: Für zwei untrainierte Couch-Potatos ist das schon ziemlich okay.
Ich hatte bisher immer gesagt, dass ich meinen Führerschein nicht gemacht habe, um jetzt wieder zu laufen. Aber so schlimm ist es gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich fand Joggen früher einfach nur langweilig, aber seit ich Podcasts höre, macht es mir Spaß.
Immerhin gibt es auch einige spannende Golf-Podcasts. Und wie gesagt: Es ist gut für die Kondition, auch beim Golf.
Ran an den Speck
Gleichzeitig will und muss ich mein Leergewicht reduzieren. Wobei das bei meinem Umfang nicht wirklich „Leer“-gewicht ist. Aber grundsätzlich nennt man das wohl so bei großen Schlitten. Also: Da muss Gewicht weg. Ein Schritt dazu ist schon das relativ regelmäßige Konditionstraining aka Laufen gehen.
Der vermutlich wichtigere Schritt aber ist eine bessere Ernährung, also eine Umstellung von „alles was da und lecker ist“ hin zum deutlich bewussteren Ernähren. Hier habe ich zum Glück Ina Boldt kennengelernt, die mir angeboten hat, mir zu helfen.
Ina ist ganzheitliche Ernährungsberaterin und bietet Onlinecoachings für eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lifestyle an. Übrigens auch speziell für Golfer, denn sie ist selbst begeisterte Golferin und kennt mit Handicap 7 die Herausforderungen einer Golfrunde sehr gut. Wenn Ihr auch Interesse habt: meldet euch zum kostenlosen Erstgespräch an.
In meinem Erstgespräch haben wir uns unterhalten, was ich mir vorstelle, welche Ziele ich für mich habe und wo ich aktuell stehe. Und ich habe zugeben müssen, dass ich mich mit dem Thema Ernährung bislang überhaupt nicht auseinandergesetzt habe. Ähnlich wie mit dem Thema Kondition und Golf.
Also ist es ein Ziel für mich, überhaupt erstmal zu verstehen, was gut und was vielleicht nicht ganz so optimal ist (und ja, ich weiß natürlich, dass Nutella nicht die perfekte Nahrung ist). Und dann geht es mir um eine nachhaltige Umstellung meiner Ernährung – bewusster zu essen, nachhaltiger und gesünder.
Erstmal den Status Quo ermitteln und auswerten
Dazu mussten wir (also wirklich wir beide, Ina und ich) zum Start herausbekommen, wie es aktuell ausschaut. Was nehme ich so alles zu mir, wann und in welchen Mengen.
Deshalb habe ich zehn Tage lang ein Ernährungstagebuch geführt und wirklich haarklein aufgeschrieben, was so alles in Mund und Magen wandert. Ich fand es spannend festzustellen, dass alleine das Aufschreiben schon dazu geführt hat, dass ich über den einen oder anderen Happen zweimal nachgedacht habe.
Neben den Ess- und Trinkgewohnheiten listet man außerdem auf, in welcher Form man sich bewegt hat – also Sport und ähnliches.
Der Erfassungsbogen dazu stammt übrigens von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und ist kein Hexenwerk. Der schwierigere Part ist die Auswertung – und genau das macht dann Ina für mich. Die Ergebnisse sprechen wir im zweiten Termin durch – das geht übrigens virtuell via Zoom, ganz klar.
Die Ergebnisse als Basis für Veränderungen
Tja, wie zu erwarten war, gibt es einige Punkte in meiner Ernährung, die ich verbessern kann. Die Kombination mit Sport ist schon gut, das sollte ich im Idealfall noch verstärken. Und was mein Essverhalten angeht: da geht bestimmt so einiges. Ich hoffe aber, dass ich wenigstens ab und zu noch einen „cheat-day“ einlegen darf.
Aber natürlich geht es bei diesem Blog eigentlich um Golf – und keine Angst, das bleibt auch weiterhin so. Ich bin trotzdem sehr gespannt, inwieweit sich eine bewusstere, bessere Ernährung und mehr Sport positiv auf meine Kondition für mein Golf Spiel auswirken. Immerhin wird diese Saison ja MEINE Saison. Zumindest ist das der Plan.
Ich halte euch auf dem Laufenden. Und nur soviel: In Sachen Gewicht lautet das Projekt natürlich nicht „UHU“, sondern „UNE“ (also unter Neunzig). Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann gilt das zum Ende der Saison vielleicht ja sogar für mein Golf.
Übrigens
Mehr Infos zu Ina Boldt findet ihr aktuell auf Ihrer Homepage und über ihren Instagram-Account. Ina hatte mir angeboten, die eigentlich kostenpflichtige Beratung kostenlos zu machen als Gegenleistung dafür, dass ich ausführlich darüber berichte. Eine andere Vergütung darüber hinaus bekomme ich nicht (natürlich auch keine Provision, falls ihr auch etwas bucht).
Hallo Olaf,
eine gute, vor allem aber umfassende Zusammenfassung von Tipps und Informationen.
Es stimmt, Golf verlangt eine gute Kondition. Bei jedem Schwung werden fast die Hälfte aller Muskeln eines menschlichen Körpers in Bewegung versetzt.
Das ist aber nur der Anfang: die Koordination dieser Bewegungsabläufe muss über den Kopf gesteuert werden.
Wer intensiver Sport getrieben hat, der weiß, wie groß die Verletzungsgefahren wegen Koordinierungsproblemen sein können.
Grade ältere Golfer sollten ein Auge darauf haben.
Zu viel Ehrgeiz gepaart mit körperlicher Überforderung fordern meist in der schönsten Golfzeit ihren Tribut.
Laufen ist eine sehr gute Trainingsergänzung.
Allerdings sollten daneben Rücken-, Schulter-, Nacken-, Bauch- und die seitliche Rumpfmuskulatur regelmäßig in die Pflicht genommen werden.
Gezielter Muskelaufbau – ohne zu Hilfenahme von Gewichten oder Geräten – hilft vielen Verletzungen vorzubeugen und die körperliche Fitness zu steigern.
Ehemalige Fußballer haben es leichter: den Ball im Garten, auf einem Trainingsplatz oder einer Grünfläche bis zu 30-mal-Kontakten in der Luft zu halten und das ganze 10-mal hintereinander fordert die gesamte Körpermuskulatur.
Mit einem französischen Golfer habe ich mal über Fitness gesprochen. Er meinte, „Spiel mal einen Nachmittag ernsthaft Boule, dann spürst Du jede Faser in Deinem Körper und deine Konzentration wird dabei ebenfalls trainiert.“
Deine Zusammenfassung und diese beiden Beispiele zeigen die Vielfalt der Möglichkeiten.
Klaus, Dir baldige Besserung nach der Knie-Op. Nutze einen Home-Trainer, stelle diesen auf „Leicht“ und radle gemütlich einige Kilometer. Deine Oberschenkelmuskulatur wird es Dir danken.
Ein guter Pro wird Dir sicher einig Kniffs zur Schwungänderung geben können, damit die Kniee entlastet werden.
Euch allen eine schöne, erfolgreiche, aber vor allem gesunde Saison mit angenehmen Mitspielern.
Hallo Olaf
Da bist Du ja auf dem richtigen Weg, und unsere Vorgehensweise auf die Vorbereitung ist dabei ziemlich identisch. Leider kann ich nicht Joggen, da mein Knochenapparat mit den Knien das nicht zulässt. In etwa 4 Wochen bekomme ich das nächste neue Knie mit Teilprothese. Dann hoffe ich geht es auch mit Golf auf- bzw. abwärts.
Mache immer einen Tag komplett Pause, sonst sagt Dir Dein Körper – jetzt reichts Alter und tut Dir weh. Ernährungsumstellung ist ebenfalls sehr wichtig dabei, denn nur die Kombination Sport und Ernährung führt zum Gewichtsverlust. Mir hilft dabei Intervallfasten, so dass ich teilweise bis zu 10 kg in einem Monat abnehme, ohne zu hungern. Später geht es natürlich langsamer. Mal schauen ob ich in diesem Jahr das UHU Ziel erreiche.
Gruß Klaus
Hallo Klaus,
vielen Dank. Den einen oder anderen Tag Pause mache ich natürlich, jeden Tag laufen schaffe ich schon zeitlich gar nicht (und auch von der Motivation her).
Für die neue Knie wünsche ich dir alles Gute, auf dass die OP gut läuft und du nachher wieder richtig loslegen kannst…
VG Olaf