Golfclub Verden im Golfplatz-Check

Wohl dem, der einen Greenfee-Gutschein für zwei gewonnen hat. Das Glück hatte ich nämlich beim Golfclub Verden, der zu seinem 30-jährigen Bestehen ein Facebook-Gewinnspiel veranstaltet hatte. Die Glücksfee hat einen von drei Gutscheinen mir zugedacht (danke, liebe Glücksfee) – jetzt war es an der Zeit, ihn einzulösen.

Also habe ich mich für einen Samstag im Herbst mit Golf-Buddy Marcus verabredet, um den Golfclub Verden unsicher zu machen. Zur Feier des Tages hatten wir uns ein Cart reserviert, da wir geplant hatten, die vollen 27 Loch kennen zu lernen. Die Anlage in Verden umfasst nämlich drei 9-Loch-Schleifen, die sich alle in der Art unterscheiden.

27 Loch für mehr Abwechslung

Der A-Kurs, also die ersten neun, sind als klassischer Parklandkurs angelegt. Man spielt also auf relativ großzügigen Fairways zwischen einem schönen alten Baumbestand. Die Grüns sind durchschnittlich groß und auf sechs der neun Bahnen kommt Wasser ins Spiel.

Wald, Feld und Wiesen

Der B-Kurs, die zweiten neun Loch, sind linksartig angelegt. Die Fairways sind hart und schnell und der Wind kommt immer wieder ins Spiel. Die riesigen Grüns sind ordentlich onduliert und verlangen nicht nur ein gutes Händchen beim Putt, sondern im Idealfall auch vorher schon ein schlaues Anspiel. Auf vier Bahnen ist Wasser im Spiel und der eine oder andere Bunker ist durchaus tief und schwierig.

Der C-Kurs schließlich als ein typischer Waldplatz. Die eher schmalen Fairways verlangen deutlich mehr nach Präzision als nach Länge vom Tee. Umrahmt werden die Bahnen von alten Kiefern und Eichen und enden meist auf eher kleinen Grüns.

Trainingsareal und 5-Loch-Public-Kurs

Die Trainingsanlagen sind recht großzügig angelegt. Die Driving Range im Golfclub Verden beherbergt einige überdachte Abschläge und dazu jede Menge freie Plätze mit Matten.

Die Driving Range und das Puttinggrün davor

Die Pro-Box ist entsprechend umfangreich ausgestattet und bietet Lernbegierigen viele Möglichkeiten.

Die Putting- und Pitchinggrüns sind ebenfalls recht großzügig angelegt und ergänzen so die Übungsanlagen. Das Puttinggrün ist direkt neben/vor der Range, so dass man die ganz kurzen und ganz langen Schläge üben kann. 😉

Zusätzlich gibt es im Golfclub Verden einen 5-Loch-Kurs, der als Pay’n’Play-Platz öffentlich zugänglich ist. Hier können also auch Neu- und Nichtgolfer einmal ihr Glück versuchen und die ersten Schritte in den Golfsport machen. Schläger können im Sekretariat geliehen werden und los geht die wilde Fahrt.

Erfahrene Golfer können den Par-3-Platz als zusätzliches Übungsareal nutzen, um Ihr Eisenspiel und die Wedges zu trainieren – ergänzend zur eigentlichen 27-Loch-Anlage, für die zumindest die Platzreife bzw. ein Mitgliedsausweis in einem Golfclub vorhanden sein muss.

18 Loch Parkland-Wald-Kombination

Als Marcus und ich den Golfclub Verden gespielt haben, waren der A- und der C-Kurs zum 18-Loch-Kurs kombiniert. Wir haben also zunächst Parkland und Waldplatz gespielt.

Im Dogleg von Bahn 3

Der Start an Tee A1 liegt direkt neben der Driving Range und bietet gleich ein Grün, das von einem Wasserhindernis davor verteidigt wird.

Die Einstiegsbahn ist schön anzusehen und gut zu spielen. Von dort aus geht es weiter mit einem längeren Par 5, das auf etwa halber Strecke recht eng wird, und einem wirklich schönen Par-4 Dogleg links.

Mein persönlicher Favorit auf dem A-Kurs ist aber das fünfte Loch. Das mittlere Par 4 Doppel-Dogleg rechts-links lockt mit einem großzügigen Wasserhindernis auf etwa halber Strecke. Wer abkürzen möchte, braucht sichere 180 Meter Carry-Länge.

Gleichzeitig sollte der Ball aber nicht zu weit rollen, da man sich ansonsten in einem der zwei Fairwaybunker wiederfindet, die in Richtung Grün eine fiese hohe Kante haben. So stelle ich mir ein tolles risk-and-reward-Loch vor.

Es gibt insgesamt drei Par 3 Löcher, die allesamt eher kurz sind. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass man – dank des Wassers auf zwei dieser drei Löcher – durchaus auch seine Schwierigkeiten bekommen kann, hier einen guten Score zu erzielen.

Und mit dem Abschlussloch A9 hat man noch einmal ein schönes Par 4 Dogleg links. Optisch ist die Bahn etwas offener, im Knick wartet aber erneut ein Teich, der jedem zu kurzen Abkürzungsversuch ein feuchtes Ende bereitet.

Vom A- zum C-Kurs

Viele Bäume rechts und links

Direkt hinter dem Clubhaus geht es dann zum ersten Abschlag des C-Kurses, also der Bahn C1. Hatte man auf dem A-Kurs oft noch einiges an Platz zu den Seiten, so werden die Fairways nun tatsächlich schmaler.

Rechts und links schränken deutlich mehr Bäume die Spiellinie ein. Die Grüns auf dem C-Kurs sind oft nicht mehr als 20 Meter breit oder tief – je kleiner ein Ziel ist, desto seltener trifft man es.

Besonders gut gefallen hat mir das Loch C3, ein kürzeres Par 4 Dogleg links. Hier sollte der Abschlag möglichst weit rechts – und damit nah an der Ausgrenze – platziert sein.

Für den zweiten Schlag zum Grün hat man nur von rechts freie Bahn. Das liegt nämlich hinter einer engen Baumschneise und ist damit noch schwerer anzuspielen als durch die geringe Größe ohnehin schon.

Auf dem erhöhten Abschlag von C5

Aber auch C5 ist ein schönes Loch, ein längeres Par 5. Von einem erhöhten Abschlag bietet es auf etwa 150 Metern eine sehr enge Schneise, die mit dem Drive passiert oder überwunden werden muss.

Anschließend geht es vergleichsweise großzügig weiter bis zu einem kleineren Grün, das von zwei Bunkern und einem Teich rechts daneben gut bewacht wird.

Mit drei Par 5 Bahnen und zwei längeren Par 3 ist der C-Kurs insgesamt deutlich länger als der A-Kurs, von gelb sind über 400 Meter mehr. Die Grüns sind wie schon erwähnt kleiner und meistens eher breit als besonders tief – Längenkontrolle ist hier also das oberste Gebot.

Durch die teilweise recht engen Linien schadet es auch nicht, vorausschauend und damit „auf Position“ zu spielen, um einen guten nächsten Schlag zu haben.

Links zum Dessert

Im Anschluss an unsere 18-Loch Parkland-Wald-Runde wollten Marcus und ich dann auch noch den B-Kurs kennen lernen. Dabei handelt es sich um die jüngsten neun Loch im Golfclub Verden, die linksartig gestaltet sind.

Freies Gelände und Bäume erst am Horizont

Puristen und Links-Freunde werden jetzt natürlich aufschreien, dass es sich beim B-Kurs in Verden keineswegs um einen „echten Linkskurs“ handelt. Sachlich haben sie damit bestimmt auch recht. Für Otto-Normalgolfer wie Marcus und mich aber ist der Platz trotzdem „anders“ und macht jede Menge Spaß.

Mit rund 2.800 Metern Länge liegt dieser „unechte Linkskurs“ ziemlich genau in der Mitte zwischen dem A-Kurs (knapp über 2.600 Meter) und dem C-Kurs (über 3.000 Meter).

Bis auf die umliegenden Bäume am Rand des Geländes (und damit auch ein paar Bahnen) ist der Bewuchs eher spärlich – der Wind kann also ordentlich pusten.

Flaches Gelände und ondulierte Grüns

Das erste Loch gibt schon einen Vorgeschmack auf das, was kommt. Man hat einen fantastischen Weitblick über fast das ganze Gelände und freut sich am Abschlag schon auf das große ondulierte Grün am Ende.

Große Grüns und viel Sand

Auf der B1 habe ich den vermutlich besten Bunkerschlag meines Lebens fabriziert: aus dem Grünbunker rechts vorne habe ich den Ball knapp 35 Meter weit über das komplette Grün bis auf eineinhalb Meter an die hinten links gesteckte Fahne gespielt. Den Par-Putt habe ich nervenstark versenkt und in dem Moment beschlossen, dass mir linksartige Plätze gefallen.

Am dritten Loch kommt dann wieder Wasser ins Spiel, das lange Par 5 bietet optisch jede Menge. Ich habe von Fairwaybunker über Wasser bis zum Grünbunker alles getestet und die Bahn trotzdem sehr genossen. Danach folgt ein schönes Par 3, das dank Wasser und Wind deutlich schwerer zu spielen ist als es ausschaut.

Die Bahnen fünf und sechs passen dann zwar nicht ganz in die Links-Anmutung, da sie teilweise doch von Bäumen gesäumt sind, trotzdem, fand ich gerade Loch sechs sehr schön. Das sehr kurze Par 4 Dogleg rechts verführt Longhitter förmlich, das direkte Anspiel aufs Grün zu riskieren.

Wiese, Sand und Meer – naja, Teich

Knapp über 200 Meter carry sind nötig, um den Ball trocken auf das Grün zu bekommen. Als Shorthitter habe ich natürlich vorgelegt und dank einer guten Annäherung das Par gespielt.

Die letzten drei Bahnen sind dann wieder auf gänzlich offenem Gelände zuhause und spielen sich dementsprechend schön.

Das vorletzte Loch, ein mittleres Par 3, wartet dabei auch mit tiefen Grünbunkern mit einer hohen Kante auf. Die Abschlussbahn ist ein längeres Par 5, das auf den letzten 100 Meter vor dem Grün noch einmal viel Wasser im Gepäck hat.

Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Verden

Der Platz ist – natürlich auch dank der drei unterschiedlichen 9-Loch-Kurse – sehr abwechslungsreich und bietet viel Variationsmöglichkeiten. Im Prinzip kann man immer wieder eine andere Golfrunde spielen. Die Bahnen werden jeweils in einen 18-Loch-Kurs und einen 9-Loch-Kurs aufgeteilt und die Kombination wird wöchentlich gewechselt.

Ausblick auf der Terrasse

Selbst wenn ein 18-Loch-Turnier gespielt wird, kann man also noch auf den „freien“ dritten neun Loch eine schöne Golfrunde spielen. Oder eben man macht es so wie wir und gibt sich einmal 27 Loch an einem Tag im Matchplay. Das habe ich übrigens am letzten Loch durch zu viel Übermut verloren.

Kurz gesagt macht die Anlage des Golfclub Verden Spaß. Genauer gesagt macht der ganze Club Spaß. Die Leute sind extrem freundlich, die ganze Ausstrahlung ist modern und überhaupt sehr positiv. Der Empfang, das Clubhaus, das Restaurant und das gesamte Drumherum sind aus meiner Sicht vorbildlich.

Sehr guter Zustand trotz Hitze-Sommer

Nebenbei ist uns aufgefallen, dass der Platz zwar auch unter dem langen und heißen Sommer gelitten haben muss, aber trotzdem in einem insgesamt sehr guten Zustand war. Wir haben auf unserer Runde bis auf Hagel und Schnee so ziemlich jedes Wetter erlebt. Einige kräftige Regenschauer zwischendurch hat der Platz locker weggeschlürft – da ist also Qualität „verbaut“.

Dass der Himmel zum Schluss doch noch strahlend blau wurde und die Sonne unsere nassen Sachen gleich getrocknet hat, verbuche ich mal als Bonus. Aber so sitzt es sich auf der Terrasse natürlich noch etwas schöner.

Preis-Leistung stimmt

Das Greenfee finde ich mit 55 Euro montags bis donnerstags, 60 Euro am Freitag und 65 Euro an Samstagen, Sonn- und Feiertagen absolut in Ordnung – vor allem weil es als Tagesgreenfee für die gesamten 27 Loch gilt. Ein Cart schlägt einmalig mit 30 Euro zu Buche und liegt damit auch im üblichen Rahmen.

Als Besitzer des Golfkalenders vom Verlag PAR kann man noch zusätzlich sparen, denn in diesem Jahr gibt es einen 30-Prozent-Gutschein für den Golfclub Verden im Kalender. Wer den also noch nicht hat: schnell bestellen.

Für mich ist der Golfclub Verden in Summe eine klare Empfehlung, auch weil er für verschiedene Geschmäcker etwas zu bieten hat. Wer sich meine Chaos-Runde mal anschauen will, findet sie hier bei GameGolf. Noch mehr optische Eindrücke gibt es wie immer in der Bildergalerie am Ende des Berichts.

Kontakt

Golfclub Verden e.V.
Holtumer Straße 24
27283 Verden/Walle
+49 4230-1470
golf@gc-verden.de
www.gc-verden.de

Übrigens

Ich habe den Platz am 3. Oktober 2018 gespielt. Dieser Bericht spiegelt ganz alleine meine persönliche Meinung wider und wurde weder beauftragt noch verlangt. Wie schon erwähnt hatte ich unser Greenfee für den Tag gewonnen, so dass wir kostenfrei spielen konnten. Das Cart haben wir regulär bezahlt (30 Euro) und die obligatorischen Logobälle natürlich auch. Anderweitige Vergünstigungen oder Vorteile sind mir für diesen Bericht weder angeboten noch in Aussicht gestellt worden.

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