Golfclub de Koepel im Golfplatz-Check

Nicht allzu weit hinter der deutsch-niederländischen Grenze findet man den Golfclub de Koepel in Wierden. Ich habe ihn zusammen mit meiner Heidegolferin im letzten Familienurlaub gespielt. Golfplätzen in Holland eilt ein guter Ruf voraus und wir waren entsprechend gespannt.

Typisch holländische Freundlichkeit

Unsere niederländischen Nachbarn sind nicht ganz so ernst und grummelig wie wir Deutschen, sondern meistens recht locker und eigentlich auch überwiegend gut gelaunt. Alleine schon deshalb fühle ich mich in Holland immer ziemlich wohl. Und auch im Golfclub de Koepel hat sich dieses Gefühl schon beim Empfang eingestellt.

Die Toreinfahrt wirkt noch ein wenig mondän und elitär, aber spätestens beim Betreten des Clubhauses merkt man, dass hier ganz normale, fröhliche Golfer auf andere Golfer treffen. Wir wurden ausgesprochen herzlich begrüßt und haben unser Greenfee und das gebucht Cart bezahlt. Zu dem wurden wir höchstpersönlich begleitet und dann konnten wir loslegen.

Die Driving Range liegt fast direkt neben dem Parkplatz, der durch einen größeren Zaun und eine Reihe Bäume vor Querschlägern geschützt wird. Sie ist ausreichend groß und es gibt Fahnen, Zielkreise, verschiedenfarbige Pfosten und sogar ein Footballtor als Ziele. Es gibt eine Reihe von Mattenabschlägen und einige überdachte Plätze für das Training bei schlechter Witterung.

Unmittelbar dahinter schließt sich ein Chippinggrün an, das mehrere Fahnen und unterschiedlich hohe Flächen rundherum bietet. Dazu kommt ein Übungsbunker mit einer höheren Kante. Das Puttinggrün schließlich befindet sich zwischen der Clubhausterrasse und dem ersten Abschlag und hat mehrere Stufen und Breaks zum Üben.

Die Frontnine im Golfclub de Koepel

Gleich das Startloch stellt eine schöne Anforderung an den Spieler. Wer beim kurzen Par 4 mit dem zweiten Schlag das Grün anspielen möchte, muss den Drive möglichst weit links im Fairway platzieren. Links neben der Landezone liegt allerdings eine größere Heidefläche, in die man nicht geraten möchte. Das Grün selbst liegt leicht erhöht und wird von einem Bunker links bewacht. Kein leichter, aber ein schöner Einstieg in die Runde.

Es folgen das längste und das kürzeste Loch des Platzes, ein mittleres Par 5 mit einem welligen Fairway und ein schönes Par 3 mit einem schwierigen gewölbten Grün. Anschließend geht es ein zweites Mal über eine Par 4 – Par 5 – Par 3 Kombination weiter, bis zwei engere Par 4 und ein drittes Par 3 die Hinrunde in Sichtweite zur Clubhausterrasse abschließen.

Schöne Golflöcher mit viel Abwechslung

Mein Favoriten auf den Frontnine sind die zwei aufeinander folgenden Löcher vier und fünf. Die vier ist ein eher kurzes Par 4 auf ein nicht allzu breites Fairway, das in der Drivezone eine leichte Senke hat – direkt rechts neben dem Fairwaybunker. Zum Grün geht es über ein kleines Wasser, das seitlich auch einen trockenen Durchgang bietet – der ist aber bestenfalls als schmal zu bezeichnen.

Das anschließende Loch fünf ist ein schönes Par 5 mit einem Abschlag über eine der vielen Dünengras-Zonen. Anschließend geht es ein leicht welliges Fairway entlang bis zum seitlich nach rechts liegenden Grün hinter einem Wasserhindernis. Das Anspiel ist spannend, weil das Grün stufig angelegt ist und man aufgrund des Grases davor nicht richtig einsehen kann.

Loch neun als Finalloch ist auch noch nett anzuschauen. Ein mittellanges Par 3 mit Wasser links und einem ebenfalls schön ondulierten Grün. Da die Clubhausterrasse nicht allzu weit entfernt ist und die Holländer als geselliges Volk dort gerne und lange sitzen, hat man hier eigentlich immer Publikum fürs Anspiel und die Putts.

Die Backnine im Golfclub de Koepel

Die zweiten neun Loch beginnen mit einem kurzen Par 5, das dennoch das längste Loch der Backnine ist. Das letzte Par 5 des Platzes ist mit Score-Index 5 geratet und spielt sich also trotz der nur 433 Meter von gelb ganz und gar nicht leicht. Das liegt unter anderem an einer Baumgruppe mitten auf dem Fairway und einer langgezogenen Penalty Area zur linken Seite.

Anschließend geht es ein kurzes Stück zum nächsten Loch, einem kürzeren Par 3 über eine Heidefläche. Eine besondere Schwierigkeit bilden drei Bäume, die seitlich vor dem Grün ein bisschen im Weg stehen, vor allem wenn die Fahne links hinter dem kleinen Grünbunker gesteckt ist.

Den weiteren Löchern sieht man an, dass sie zum ältesten Teil des Platzes gehören, die Natur ist hier spürbar eingewachsener als auf den vorherigen Löchern. Insgesamt gefallen mir die zweiten neun deshalb sogar noch etwas besser als die ersten. Das grundsätzliche Prinzip des Platzes aber bleibt einheitlich: nicht allzu breite Fairways und schön ondulierte Grüns, umringt von Bäumen, Sträuchern und immer wieder kleineren Heidelandflächen.

Die schönsten Löcher des Platzes

Mein Lieblingsloch im Golfclub de Koepel ist mit Loch 12 das längste Par 4 und gleichzeitig das schwerste Loch des Platzes. Mit 399 Metern ist für mich das Grün mit zwei Schlägen nicht erreichbar, aber trotzdem fand ich es herrlich zu spielen. Nach etwa 250 Metern geht es plötzlich eine Senke hinab, zu deren rechter Seite ein See als zusätzliches Hindernis wartet. Anschließend geht es wieder leicht aufwärts zum schräg liegenden, ondulierten Grün. Wunderschön anzusehen und spannend zu spielen.

Auch Loch 14 mit einer größeren Heidefläche vom Abschlag aus, die seitlich das Fairway noch ein gutes Stück begleitet hat mir gut gefallen. Das Loch kommt ohne Wasser oder Bunker aus. Eine Senke unmittelbar vor dem Grün verlangt allerdings eine gute Längenkontrolle beim finalen Approach, zumal das Grün eher breiter als tief ist.

Das Schlussloch 18 dann ist noch einmal ein schönes Par 3 mit Wasser vor dem Grün. Schön anzusehen ist es allemal, aber auch spielerisch nicht ohne, da es zum Grün an sich ein Stückaufwärts geht. Hier lohnt es sich, einen Schläger länger zu wählen, zumal natürlich auch hier – unmittelbar vor dem Puttinggrün und dem ersten Abschlag – einige Zuschauer nicht ganz ungewöhnlich sind.

Heidegolfer-Fazit zum Golfclub de Koepel

Ich fand den Platz vom Golfclub de Koepel richtig gut. Mit nur knapp 5600 Metern von gelb ist der Platz relativ kurz, aber dafür ist es auch nur ein Par 70 Kurs. Die Löcher sind sehr abwechslungsreich, es gibt viele unterschiedliche Herausforderungen und der Pflegezustand war bei unserem Besuch vorbildlich.

Vor allem die Grüns waren in einem sehr guten Zustand und haben richtig Spaß gemacht. Es gibt stellenweise ordentliche Ondulierungen und dank des guten Tempos nimmt der Ball die Breaks auch prima an. Insgesamt sind die Grüns nicht allzu groß und meistens auch noch gut bewacht.

Die jetzigen Löcher zwei bis zehn wurden später errichtet, gestartet war die Anlage als 9 Loch Platz auf den jetzigen Löchern eins und elf bis 18. Das merkt man hier und da an der unterschiedlich eingewachsenen Natur, aber insgesamt wirken die Löcher auf mich trotzdem recht ausgewogen.

Tolles Gesamtpaket

Vermutlich auch aufgrund der zeitlich unterschiedlichen Erstellung gibt es mehrfach recht lange Wege zwischen den einzelnen Löchern. Das ist zwar schade, aber wir hatten hier den Vorteil, mit einem Cart etwas Zeit auf die schnelle Gruppe vor uns aufholen zu können.

Die Gastfreundschaft war fantastisch, wie gesagt finde ich unsere holländischen Nachbarn beim Thema Freundlichkeit ohnehin ganz weit vorne. Und auch in der Gastro haben wir uns nett mit zwei „Locals“ unterhalten, während wir bei einem Grolsch die Sonne auf der Terrasse genossen haben.

Für mich ist der Platz eine deutliche Empfehlung, eventuell lohnt sich aus Bequemlichkeit tatsächlich das Cart. Preislich lagen wir bei 63 Euro Greenfee pro Person plus 25 Euro für den fahrbaren Untersatz. In Hinblick auf das Gebotene finde ich die Preise völlig in Ordnung. Also, wer in der Region unterwegs ist: Plant den Platz mit ein.

Kontakt

Golfclub de Koepel
Rijssensestraat 142a
7642 NN Wierden

Rezeption: 0546 – 57 40 70
Catering: 0546 – 57 61 50

E-Mail: info@golfclubdekoepel.nl
Website: www.golfclubdekoepel.nl

Bildergalerie

Übrigens

Dieser Bericht spiegelt meine ganz individuelle, persönliche Meinung wider und wurde weder verlangt noch vergütet. Unser Greenfee und das Cart haben wir ganz normal bezahlt. Alle Bilder sind von meiner Heidegolferin und mir.

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