Ein Jahr hat es gedauert, bis ich endlich auch den zweiten Platz im Golf Club Hardenberg spielen konnte. Diesmal war also der Göttingen Kurs dran – und ich hatte mich wieder mit Ralph verabredet, der mir seinen Heimatplatz zeigen sollte.
Der „Göttingen“ ist der deutlich ältere der beiden Golfplätze im Golf Resort Hardenberg. Davon wiederum sind die heutigen Backnine nochmals älter als die ersten neun Loch. Ich war gespannt, denn schon der zweite Platz, der Niedersachsen Kurs, hatte mir im Vorjahr richtig gut gefallen.
Ralph kam praktisch zeitgleich mit mir an und wir haben unsere Sachen ausgepackt. Er trägt immer, also habe ich auch mein Tragebag geschultert – das wird schon gehen. Der Platz an sich ist ziemlich sportlich und es geht ständig bergauf und bergab.
Die Frontnine
Neben dem Clubhaus liegt der erste Abschlag und noch einmal ein kleines Puttinggrün, auf dem wir uns fünf Minuten lang warm gespielt hatten. So hatte der Vorderflight ausreichend Zeit, sich auf den Weg zu machen und wir konnten anschließend gemütlich losdriven.
Natürlich habe ich gleich meinen Tages-Mulligan genutzt und den zweiten Drive herrlich an den rechten Fairwayrand platziert. Die linke Seite wäre die bessere gewesen, denn Bahn 1 ist mit 522 Metern nicht nur die längste des Platzes, sondern eben auch ein Dogleg rechts. Bei meiner Drivelänge komme ich mit dem ersten nicht bis zum Knick. Mein Start war also eher so mittel.
Schön dagegen war, dass ich auf meiner rechten Seite jede Menge Verpflegung einsammeln konnte. Neben dem Fairway stehen nämlich etliche Apfelbäume, die wirklich leckere und saftige Früchte getragen haben. Also habe ich die Gelegenheit genutzt und mir einige Vitamine gesichert.
Es geht ständig bergauf und bergab
Nach dem langen Einstieg leicht bergauf folgen ein mittleres und ein kurzes Par 4, die schön für den Start sind und ebenfalls runter und wieder rauf gehen. Gerade die dritte Bahn spielt sich trotz nur 290 Metern deutlich länger, weil man einige Höhenmeter erklimmen muss bis zum Grün.
Es folgen ein schönes Par 3 über eine Senke und ein erneut langes Par 5, das seitlich an einem Hang liegt. Zum kleinen, buckeligen Grün geht es auf den letzten 100 Metern links ab und etwas aufwärts.
Wie sollte es anders sein spielt man anschließend ein Par 4 wieder bergab, wobei die Annäherung über einen Teich auf das flache Grün nicht ohne ist. Ein weiteres Par 4 und ein eher unspektakuläres Par 3 später steht man am neunten Abschlag.
Die Schlussbahn der Frontnine hat mir mit am besten gefallen. Es geht deutlich bergab mit dem Drive, rechts ein dichtes Wäldchen, das sich zum Ende hin nur leicht auflockert – die Bahn ist ein Dogleg rechts. Im Knick unten angekommen schaut man wieder locker 20 Meter rauf zum Grün in Richtung Clubhaus, das Anspiel zur Fahne ist praktisch immer blind.
Die Backnine
Man startet die zweiten neun Loch mit einem Bergab-Drive in den Knick eines weiteren sanften Dogleg rechts. Das mittlere Par 5 spielt sich deshalb leider trotzdem nicht kürzer, weil es zum kleinen Grün hin schon wieder leicht aufwärts geht.
Es folgen jeweils ein mittleres Par 4 und Par 3 den Hang entlang, die beide ihre Schwierigkeit mit sich bringen. Anschließend geht es auf das mit über 400 Metern längste Par 4, das sich eher wie ein Par 5 spielt. Das liegt nicht nur an der Länge, sondern vor allem an dem nach links hängenden Fairway zum und am Grün, dass ein Anspiel des kleinen Grüns zusätzlich erschwert.
Auch die nächsten Par 4 Bahnen verlaufen am Hang entlang, teilweise geht es ganz ordentlich bergauf. An ein-zwei Stellen kann man – wenn man denn die richtigen Stellen trifft – den Hang nutzen und zusätzlich Meter herausholen.
Am letzten und gleichzeitig längsten Par 3 des Platzes geht es merklich bergab zum Grün (mein einziges Green in Regulation an dem Tag, glaube ich). Vor allem links warten etliche Bäume darauf, einen auch nur leicht zu weit gezogenen Fade aufzufangen.
Das große und lange Finale
Der letzte Abschlag auf dem Göttingen Kurs ist dann erneut spektakulär. Das Schlussloch ist ein 500 Meter lange Par 5 und geht zunächst 200 Meter lang deutlich bergab. Unten angekommen wartet bei etwa 300 Metern ein Teich, bevor es dann wieder knapp 200 Meter lang zurück nach oben geht.
Zum letzten Grün hin erklimmt man gefühlt noch einmal – sozusagen zum Abschied – die Südtribüne des BVB, nur halt aus Rasen. Oben angekommen wartet ein zweistufiges Grün, das zu allem Überfluss für jeden zu kurzen oder ungenauen Ball einen vorgezogenen und zwei seitliche Bunker als Verteidigung hat.
Alleine optisch ist die Schlussbahn noch einmal ein richtiger Genuss, spielerisch ist sie das sowieso. Die zweiten neun enden wie die ersten: mit einem blinden Schlag zum Grün nach einem steilen Anstieg. Und wieder ist man in Sichtweite zum Restaurant und freut sich auf das verdiente Kaltgetränk.
Heidegolfer-Fazit zum Göttingen Kurs
Ich kann ehrlich gesagt nicht sagen, welcher der beide Kurse – NIedersachsen oder Göttingen – mir besser gefällt. Der spektakulärere von beiden ist sicherlich der Niedersachsen Kurs, aber Göttingen bietet auch unheimlich viele reizvolle Momente.
Die Bahnen sind fantastisch gestaltet und in die vorhandene Topographie eingepasst, Bunker und Wasser sind taktisch spannend platziert. Die Grüns des Göttingen Kurs sind auffallend klein und liegen nicht selten leicht erhöht. Mit über 6.000 Metern ist der Platz nicht gerade kurz und mit Slope 139 sogar etwas schwieriger geratet als der Niedersachsen.
Trotz der Wetterverhältnisse (es war herbstlich nasskalt auf unserer Runde) war der Platz gut in Schuss, auch wenn man an manchen Stellen die Spuren des heißen Sommers noch sehen konnte. Aber dort, wo es drauf ankommt – auf den Grüns – war alles top in Ordnung.
Im Grunde sollte man sich nicht zwischen den beiden Plätzen entscheiden, sondern einfach beide Plätze im Golf Resort Hardenberg spielen. 😉 Immerhin ist auch das Restaurant sehr gut, so dass man zwischen Platz eins und zwei etwas Leckeres zu sich nehmen kann.
Mehr Eindrücke gibt es wie immer am Ende des Berichts.
Kontakt
GOLF RESORT HARDENBERG
Gut Levershausen 1
D- 37154 Northeim
Tel.: 05551 / 90838 0
www.gchardenberg.de
Übrigens
Ich habe den Platz am 15. November gespielt. Dieser Bericht spiegelt ganz alleine meine persönliche Meinung wider. Ich bin vom Golf Club Hardenberg zum Greenfee eingeladen worden, weil bekannt war, dass ich einen Bericht schreiben werde. Irgendwelche Wünsche oder Erwartungen zum Bericht wurden nicht an mich gerichtet (hätte aber auch nichts gebracht). Mein anschließendes Essen im Restaurant habe ich natürlich ordnungsgemäß selbst bezahlt.