Das Masters und seine Rekorde

Für mich persönlich ist das Masters im Augusta National, einem der exklusivsten Golfclubs der westlichen Welt, das größte Golfturnier des Jahres – gemeinsam mit der Open. 😉 Weil aber am Wochenende erst einmal an der Magnolia Lange gespielt wird, habe ich einmal ein paar Infos rund ums Masters für euch zusammengesammelt.

Der Golfplatz hat es schon in sich

Dass es sich beim Augusta National GC um einen ausgesprochen exklusiven Golfclub handelt ist hinlänglich bekannt. Entsprechend ist der Pflegezustand und -aufwand, der betrieben wird, um den Platz zum Masters hin perfekt zu präsentieren.

Allerdings ist der Platz gefühlt die Hälfte des Jahres gar nicht bespielbar, auch nicht für die Mitglieder des erlesenen Clubs. Für das Turnier wird das gesamte Gelände dann mit einer unglaublichen Detailliebe hergerichtet, wie es – laut Augenzeugenberichten – nirgendwo anders der Fall ist.

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Alle Löcher haben eigene Namen und wurden im Laufe der Jahre immer wieder einmal erweitert, verändert oder umgebaut. Zuletzt war es Loch 13, Azalea, das für das 2023er Masters noch einmal um rund 30 Meter verlängert wurde. Das liegt vielleicht daran, dass Azalea bisher das vermeintlich leichteste Loch des Platzes war.

Rein statistisch die leichtesten Löcher beim Masters sind allesamt Par 5 Löcher

13. Loch – 0,23 unter Par im Schnitt
15. Loch – 0,23 unter Par im Schnitt
2. Loch – 0,22 unter Par im Schnitt
8. Loch – 0,08 unter Par im Schnitt

Wobei es bei diesem Turnier nicht wirklich leichte Löcher gibt. Das liegt am Layout und natürlich der Länge der Löcher, vor allem aber an den spiegelglatten Grüns. Dennoch gibt es ein paar „Scoring“-Löcher – siehe oben – und ein paar, die man am liebsten schnell hinter sich bringt.

Rein statistisch die schwersten Löcher beim Masters sind

10. Loch (Par 4) – 0,30 über Par im Schnitt
11. Loch (Par 4) – 0,30 über Par im Schnitt
4. Loch (Par 3) – 0,28 über Par im Schnitt
12. Loch (Par 3) – 0,27 über Par im Schnitt

Hole in Ones sind eher selten und ungleich verteilt

Vier Par 3 Löcher gibt es im Augusta National und die zwei hinteren kennt so gut wie jeder. Trotz der besten Spieler der Welt und den – für Tourplätze – nicht übertrieben langen Par 3 des Platzes fallen vergleichsweise wenige Hole in Ones. Insgesamt nur 28 Mal haben die Spieler am Tee gefeiert und abgeklatscht.

Zwei Drittel der Feierlichkeiten fanden auf Loch 16 statt. Ganze 19 Hole in Ones hat alleine dieses Loch gesehen. Die wenigsten Asse, nämlich nur ein einziges durch Jeff Sluman 1992, fiel auf dem schweren (und einzig wirklich langem) Par 3 Loch 4, . Immerhin dreimal geling der Kunstschuss auf dem ikonischen Loch 12 und fünfmal war es die „1“ auf Loch 6, die auf die Scorekarte wanderte.

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Das Turnier „The Masters“ ragt heraus

Auch das Turnier an sich, also das Masters Invitational Tournament, geizt nicht mit Besonderheiten. Es ist das einzige der vier Majors, das immer auf dem gleichen Platz stattfindet. Außerdem ist es offiziell ein Einladungsturnier, theoretisch könnte der Club also auch einfach einladen, wen er möchte.

Gespielt wird das Masters seit 1934. Während des zweiten Weltkriegs wurde von 1943 bis 1945 ausgesetzt. Traditionell findet es immer in der ersten kompletten Aprilwoche statt, wenn der Platz am farbenprächtigsten ist. Einzig die Ausgabe 2020 wurde pandemiebedingt auf November verschoben.

Da man zu diesem Zeitpunkt die Grüns nicht so schnell machen konnte wie es im April der Fall ist, gab es bei dieser Ausgabe auch den tiefsten Score eines Siegers beim Masters:

  • Dustin Johnson gewann mit einem Finalscore von 20 unter Par.
  • Jordan Spieth (2015) und Tiger Woods (1997) mit 18 unter Par
  • Raymond Floyd (1976) und Jack Nicklaus (1965) mit 17 unter Par.
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Beim höchsten Score eines Sieger liegen gleich drei Spieler „vorne“: Zack Johnson (2007), Jack Burke (1956) und Sam Snead (1954) haben das Green Jacket mit einem Finalscore von 1 über Par (!) gewinnen können, Jack Nicklaus hat 1966 ein Ergebnis von Even Par nach 72 Löchern zum Sieg gereicht.

Niedrigster Runden-Durchschnitt beim Masters über die gesamte Karriere:

  • mehr als 100 Runden gespielt: Phil Mickelson (71,35)
  • 75-99 Runden gespielt: Tiger Woods (71,05)
  • 50-74 Runden gespielt: Rory McIlroy (71,38)
  • 25-49 Runden gespielt: Jordan Spieth (70,71)

Die Sieger des Masters sind Legenden

Die meisten Masters-Siege hat nach wie vor Jack Nicklaus auf dem Konto: insgesamt sechsmal wurde ihm das Green Jacket übergestreift (1963, ’65, ’66, ’72, ’75 und ’86). Ihm dicht auf den Fersen ist Tiger Woods mit fünf Siegen (1997, 2001, ’02, ’05 und 2019). Auf Platz drei liegt Arnold Palmer, der viermal siegreich war (1958, ’60, ’62, ’64).

Eine Titelverteidigung hat es übrigens bisher nur dreimal gegeben. Neben Jack Nicklaus und Tiger Woods, die 1966 beziehungsweise 2002 ihren jeweiligen Vorjahressieg wiederholen konnten, ist das nur noch Sir Nick Faldo gelungen, der als amtierender Masterschampion aus dem Jahr 1989 im Folgejahr 1990 erneut gewann.

Der jüngste Masterssieger war (natürlich) Tiger Woods 1997 im Alter von 21 Jahre, drei Monaten und 14 Tagen. Ältester Sieger (bisher) war Jack Nicklaus 1986 mit stolzen 46 Jahren, zwei Monaten und 23 Tagen. Jack Nicklaus hat übrigens mit 15 auch die meisten Top-5-Platzierungen erreicht. Tiger Woods hat 12 davon geschafft und Phil Mickelson 11 – bis jetzt.

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Den größten Abstand vom Sieger zum Verfolger gab es 1997, als Tiger Woods am Ende zwölf Schläge Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Tim Kite hatte. Den Rekord für die meisten zweiten Plätze halten gleich drei Spieler: Ben Hogan, Jack Nicklaus und Tom Weiskopf mussten sich jeweils viermal nur dem Sieger geschlagen geben mussten.

Das Teilnehmerfeld ist klein und erlesen

Das Masters hat das kleinste Teilnehmerfeld aller Majorturniere, im Schnitt sind nur etwa 90 Spieler am Anfang dabei. Der Cut wird wie üblich nach 36 Loch gezogen. Anders als bei den übrigens Majors, wo die besten 60 Spieler (und Schlaggleiche) weiterspielen, sind es beim Masters nur die besten 50 Spieler (und Schlaggleiche).

Und auch hier gibt es einige Rekorde:

Die meisten Cuts insgesamt beim Masters geschafft hat:
–> Jack Nicklaus – 37 über seine Karriere hinweg

Die meisten Cuts in Folge geschafft hat:
–> Gary Player – 23 Mal

Jüngster Spieler, der je den Cut geschafft hat:
–> Tianlang Guan, 2013, war 14 Jahre, fünf Monate und 18 Tage alt

Ältester Spieler, der je den Cut geschafft hat:
–> Legende Bernhard Langer mit 63 Jahren im Jahr 2020

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Das Green Jacket ist jede Menge Dollar wert

Alles wird teurer, also müssen auch die tief in die Tasche greifen, die den Sieger bezahlen. Scottie Scheffler hat im letzten Jahr 2,7 Millionen Dollar als Sieger bekommen, Rory McIlroy als Zweitplatzierter immerhin noch stolze 1,62 Millionen Dollar. In diesem Jahr soll es beim gleichen Preisgeld bleiben.

Den ersten Siegerscheck, der die 1 Millionen Dollar überschritt, hat Tiger Woods 2001 mit nach Hause genommen. Bernhard Langer hatte bei seinem ersten Sieg 1985 „nur“ 126.000 US-Dollar bekommen. Sein zweiter Sieg 1993 brachte ihm immerhin bereits einen Scheck von 306.000 Dollar ein.

Zum Vergleich: Jack Nicklaus hat sein erster Sieg 1963 gerade einmal 20.000 Dollar eingebracht und Arnold Palmers erstes Green Jacket 1958 hat sein Konto um 11.250 Dollar vergrößert. Die ersten Sieger von 1934 bis 1942 sind mit jeweils 1.500 Dollar nach Hause gegangen.

Aber wenn wir ehrlich sind: Ich würde den Platz auch ohne Aussicht auf ein Preisgeld gerne einmal spielen. Bisher konnte ich das nur auf dem Simulator (Videos dazu findet du hier und hier). Und vermutlich wird es auch dabei bleiben, denn ich kenne leider niemanden, der dort Mitglied ist. Vielleicht sollte ich einfach bei LinkedIn etwas aktiver werden. Wer weiß.

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