Haxterhöhe Links im Golfplatz-Check

Bei einem Inland-Linkskurs bekommen manche Puristen schnell Schnappatmung. Und auf der Haxterhöhe gibt es optisch genau das – Links-Charakter: wellige breite Fairways und immer wieder Buckel und Bunker, die das Auge beschäftigen. Ich habe auf Anhieb gesagt: klasse, hier will ich unbedingt mal spielen. Und im Sommer war es dann endlich soweit. Wir waren mit Matthias verabredet und am späten Vormittag ging es los.

Teil des Universitäts-Golfclub Paderborn

Die Anlage im Haxterpark verbindet ein offenes, luftiges Layout mit einer übersichtlichen, modernen Golfakademie. Allerdings sind das Clubhaus direkt am Golfplatz und die Driving Range so weit von einander entfernt, dass viele Spieler lieber das Auto nehmen. Dafür stehen ihnen neben der Range mit offenen und überdachten Plätzen noch ein kleines Übungsgrün und drei Golflehrer zur Verfügung. Außerdem gibt es einen 9 Loch Kurzplatz, der auch ohne Platzreife bespielt werden darf – Leihschläger sind in allen Größen vorhanden.

Unmittelbar am Golfplatz Haxterhöhe Links gibt es weitere zwei Übungsgrüns und einen großen Kurzspielbereich mit drei Bunkern. Für ein kurzes Aufwärmen der Muskeln und Gelenke stehen außerdem sechs Abschlagnetze zur Verfügung, in die einige Bälle geschlagen werden können – das erinnert schon an die britische Insel, wo längst nicht jeder Golfplatz eine eigene Driving Range anzubieten hat.

Die Frontnine im Haxterhöhe Links — taktische Entscheidungen

Die Frontnine starten eher verhalten, mit Löchern, die dich vom Tee her fordern und gleichzeitig taktische Feinheiten verlangen. Bahn 1 ist ein schönes Einstiegs-Par 5: nicht zu lang und breit genug, um kein Muntermacher-Double zu provozieren. Der Schlag ins Grün muss aber präzise gespielt werden, weil der Grünbereich leicht erhöht und durch Bunker geschützt ist. Das erste Loch ist gut dafür, die Lesart des Platzes zu lernen — lange Schläge werden hier belohnt, aber ein falsch platzierter Drive kann dich schnell in raues Heidegras oder in einen Kalksteinbereich abdrängen.

Ein anderes schönes Beispiel ist das erste der Par-3s: Loch 3 ist kurz genug, um verführerisch zu wirken, aber mit einem welligen Grün und umliegenden Bunkern, die ein präzises Kurzspiel erzwingen. Die Grüns sind zwar nicht ultraschnell, aber trotzdem flott genug, um ordentliches Lesen zu verlangen. Anspielwinkel und Spin entscheiden hier über Birdie-Chancen oder frustrierende Zwei- bis Dreiputt-Routinen.

Linksgefühl kommt auf

Mittig auf den Frontnine folgen mehrere Bahnen, die das Links-Gefühl intensivieren: breite, oft eingebettete Bunkerfelder, Kalkscherbenflächen und die typische Dünentopographie stellen die Wahl des Schlägers und die Strategie in den Mittelpunkt.

Mein Favorit ist das Abschlussloch 9 mit dem freundlichen Hinweis, dass es das schwerste Loch des Haxterhöhe Links Platzes. Dazu kommt rund um das Grün auch das einzige Wasserhindernis der Anlage ins Spiel. Dass es leicht bergab gespielt wird, erschwert die Einschätzung am Abschlag für die richtige Schlägerwahl.

Allgemein wirkt die Frontnine länger, als die Scorekarte es vielleicht vermuten lässt — das Gelände frisst Meter und verlangt Kopfarbeit. Das liegt daran, dass es Anfangs stetig aufwärts geht und ab der Hälfte etwa wieder „zurück“ nach unten – Loch 9 endet nahe des Clubhauses. Das gleiche gilt übrigens dann ein zweites Mal für die Backnine, die wieder aufwärts beginnt und „unten“ am Clubhaus ihr Finale findet.

Die Backnine — Spannung bis zum Schluss

Die Backnine drehen die Schraube noch ein Stück: hier liegen einige der signifikantesten Löcher des Platzes. Die Bahn 10 eröffnet oft mit einem langen Par-5 und dem zweitschwersten Loch. Eigentlich ist für den Tee-Shot ausreichend Platz und auch der zweite Schlag über das wellige Gelände hat genug Raum, um das Fairway zu treffen. Enger wird es erst auf dem Weg zum Grün, das Nierenförmig angelegt ist.

Das folgende Par 4 verlängert den Anstieg und gehört zu meinen optischen Highlights. Das Grünanspiel erfolgt gefühlt über eine Schlucht, hier sind vor allem Präzision und Längenkontrolle gefragt. Da das Loch unter 300 Meter lang ist, liest es sich im Birdiebook vermeintlich einfach, ist aber mit Index 4 offensichtlich nicht zu unterschätzen.

Drei tolle Löcher zum Abschluss

Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir die finalen drei Löcher: die Anlage selbst beschreibt sie als „einladend für einen guten Abschluss“ — und das trifft es. Ein kurzes, trickreiches Par-3 mit einem Grün in mehrere Ebenen spielt wieder mit der Optik. Sieht leicht aus, aber man kann ganz schnell in einem der drei Bunker landen oder an der False Front hängenbleiben. Je nach Fahnenposition folgt dann ein unangenehmer Versuch zum Up-and-Down.

Das letzte Par-5 Loch 17 bietet Varianten vom sicheren Layup bis zum riskanten Grünangriff über Bunker und Kalkflächen. Es geht bergab und die Optik täuscht gewaltig, wenn man am Abschlag steht. Das Doppeldogleg ist eigentlich sogar kurz genug, dass ich mit zwei sehr guten Treffern das Grün in zwei erreichen könnte – vielleicht mit etwas Rückenwind-Unterstützung. Dazu muss aber wirklich alles passen und der Ball braucht den einen oder anderen glücklichen Bounce.

Das Schlussloch in Richtung Clubhaus und der neugierigen Blicke von der Terrasse ist zwar mit 299 Metern ziemlich kurz, aber hat sage und schreibe zwölf Bunker zu bieten. Die Hälfte davon befinden sich mitten in der Drivezone in der Fairwaymitte. Das letzte Grün ist dann mit einer Breite von über 50 Metern das größte auf dem Haxterhöhe Links und erlaubt spannende Fahnenpositionen.

Heidegolfer-Fazit zum Haxterhöhe Links

Natürlich ist Haxterhöhe Links kein „richtiger“ Links-Platz, ich finde die Diskussion an sich aber auch sehr überflüssig. Denn mitten in NRW gibt es mit ihm eine 18 Loch Anlage, die klassische schottische Designideen mit nachhaltigem Platzmanagement verbindet. Die beiden größten Gegner für den Spieler sind Wind und Sand.

Der Platz ist nicht übertrieben lang (PAR71, verschiedene Abschläge bis ca. 5.650 m), aber die Topographie, die 121 Bunker und die cleveren Grüns machen ihn taktisch anspruchsvoll. Jeder Golfer, der gerne nachdenkt, statt nur zu „prügeln“, sollte hier auf seine Kosten kommen. Ob Einsteiger mit Ehrgeiz oder erfahrener Spieler, der sein Kursspiel testen will: Haxterhöhe belohnt kluges Golf.

Für mich persönlich ist die Frontnine eine Stunden-Schule in Bunkermanagement: zahlreiche, oft tief modellierte Sandhindernisse zwingen zu sauberen Schlägen, und das kurze Spiel entscheidet hier über die Laune nach neun Löchern. Die Aussicht über die Hochebene von manchen Abschlägen ist ein hübscher Bonus und erinnert daran, dass man mitten in einer schönen Landschaft spielt.

Vor allem aber auf den Backnine merkt man, wie sehr die Architekten mit Wind, Sichtachsen und Topographie gespielt haben. Wer hier den Schläger klug wählt, wird belohnt — wer übermotiviert ist, verliert Zähler. Die Backnine sind übrigens auch der Bereich, in dem das GEO-Zertifikat und das ökologische Management sichtbar werden: viele Bereiche sind bewusst nicht überpflegt, es gibt natürliche Pufferzonen und standorttypische Bepflanzung. Das Ergebnis ist ein Platz, der sich sehr „echt“ anfühlt und den ich sehr gerne weiterempfehle.

Kontakt

Kurs Haxterhöhe Links
Haxterhöhe 2
33100 Paderborn

Telefon: 05251 – 7098919
Mail: info@haxterpark.de
www.haxterpark.de

Bildergalerie

Übrigens

Ich habe den Platz zusammen mit meiner Frau und Matthias Mitte Juni 2025 gespielt. Dank der Amore-Golfkarte haben Nina und ich das halbe Greenfee gespart, das wir aber natürlich trotzdem ganz normal bezahlt haben. Der Bericht spiegelt meine persönliche Meinung wider und wurde weder bezahlt noch anderweitig vergütet.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert