Tag zwei meines ersten Golf-Wochenendes führte mich Mitte September zum Platz des Golfclub Schloss Auel. Meine Adminkollegin Bianca von Wir lieben Golf und ich hatten uns mit Thorsten und Christoph, zwei WLG-Mitglieder, verabredet. Thorsten ist Mitglied in Auel und Christoph kennt den Platz auch aus dem „eff-eff“ (schreibt man das so?) – eine lustige Runde war also garantiert.
Sehr schickes Ambiente im Golfclub Schloss Auel
Als wir wie verabredet vormittags ankamen, hat mich erst einmal das ganze Gehöft beeindruckt. Der Golfclub Schloss Auel residiert in einer wirklich tollen Anlage mit einem sehr eleganten Herrenhaus als zentralem Punkt.
Dazu gehören weitere schicke Gebäude, es gibt ein feines Kiesbett auf dem Parkplätzen und natürlich die obligatorisch ordentlich gestutzten Hecken. Hier legt man Wert auf einen guten Eindruck. Einzig die Unterbringung des Sekretariat ganz hinten in einem kleineren „Häuschen“ passte für mich irgendwie nicht ins Gesamtbild.
Dafür war die junge Dame im Sekretariat umso netter und strahlte eine herrlich erfrischende Fröhlichkeit aus. Bianca hatte uns vorab angemeldet und wir haben das Paket-Angebot „2x Greenfee plus Cart“ gebucht. Damit fährt man zu zweit tatsächlich sehr günstig, eine klare Empfehlung.
Die Übungsanlagen
Thorsten und Christoph waren schon auf der Driving Range zugange. Nach einer kurzen Begrüßung habe ich erst einmal das wirklich coole Wir-lieben-Golf-Bag von Christoph in Augenschein genommen. Das hatte er zwei Jahre zuvor bei der Jahreswertung der WLG-Turniere gewonnen – ich hoffe, die kommen im nächsten Jahr wieder.
Das Übungsgelände ist ausreichend groß und macht einen grundsätzlich guten Eindruck. Die Range bietet viele Abschlagplätze, allerdings alle mit Matten ausgestattet. Einige Plätze wären auch überdacht verfügbar.
Es gibt außerdem zwei Puttinggrüns, die zwar nicht allzu groß, aber eben ausreichend sind. Dazu steht ein Pitchinggrün zur Verfügung, das auch zwei Bunker bereithält. Man hat etwa 40-50 Meter als Platz zur Verfügung, das reicht im Grunde auch aus.
Die Frontnine
Nach dem Aufwärmen sind wir los zum ersten Abschlag. Man startet mit einem kurzen Par 5 Dogleg links. Da die Bahn aber an einem Hang liegt, spielt sie sich alles andere als leicht. Das Fairway hängt stark zur Seite und nach dem Knick geht es stark aufwärts zum deutlich erhöht liegenden Grün.
Zur zwei gelangt man dann entweder in Serpentinen mit dem Cart oder als Fußgänger über ein Förderband. Das ist in Deutschland einzigartig, soweit ich weiß – und witzig anzusehen.
Bahn zwei ist dann als kurzes Par 4 zwar weniger spektakulär, aber trotzdem ganz nett, um ins Spiel zu kommen. Das gleiche gilt für das dritte Loch, ein mittleres Par 3, dessen Grün nicht leicht zu putten ist.
Schräge Fairways und schwierige Hanglagen
Mit Bahn vier setzen sich dann aber wieder die Hanglagen vom Start fort. Das sehr lange Par 4 Dogleg rechts ermöglicht ein tollen Blick über die Gegend und spielt sich gerade zum Grün hin sauschwer. Links vom Grün kommt irgendwann die Ausgrenze und rechts geht es ziemlich steil nach unten. Die Annäherung aus 30-40 Metern fällt deutlich schwerer, wenn sie auch 10 Meter nach oben gespielt werden muss.
Es folgen weitere Bahnen, bei denen das Fairway nur teilweise eben verläuft und ansonsten stark in eine Richtung hängt. Über oder unter dem Ball zu stehen kann man hier hervorragend trainieren. Das sollte man am besten vorher auch, denn sonst bekommt man auf diesem Platz echte Probleme.
Die ganzen Frontnine verlaufen über einen Hügel, so dass es bis auf die zwei und die drei keine wirklich ebenen Bahnen gibt.
Mein optisches Highlight
Das Highlight der ersten Neun im Golfclub Schloss Auel ist für mich Loch 9, ein mittleres Par 4 Dogleg links. Vom Abschlag bis zum Grün geht es insgesamt 50 Höhenmeter nach unten – auf knapp 340 Metern Länge wohlgemerkt. Gefühlt klettert man einen Steilhang hinab. Noch 100 Meter vor dem Grün ist man locker 30 Meter höher als das Grün selbst.
Optisch ist die Bahn der Hammer, aber wer sie nicht schon ein paar Mal gespielt hat, der bekommt Probleme. Alleine den richtigen Schläger zu wählen, stellt sich schon als Herausforderung dar – denn hinter dem Grün ist nicht allzu viel Platz für Fehler. Dass im Abhang vor dem Grün noch ein frontales Wasserhindernis wartet, erschwert die ganze Situation zusätzlich.
Die Backnine
Nachdem man Loch neun hinter sich gebracht hat und damit wieder „unten angekommen“ ist, geht es mit Bahn 10 gleich wieder nach oben. Der Drive an diesem kurzen Par 4 wird hangaufwärts gespielt und macht die Bahn somit deutlich länger.
Die beiden folgenden Par 5 verlaufen über eine Kuppe und einen der höchsten Punkte des Platzes. Bahn 11 beschreibt den Hinweg und Bahn 12 kommt ihr dann daneben entgegen. Beide Grüns sind von Bunkern bewacht, das zwölfte Loch bietet zusätzlich einen kleinen Teich vor dem Grün.
Seitenwechsel
Nun überquert man eine Straße und spielt auf der anderen Seite weiter. Die dort folgenden drei Löcher passten für mich irgendwie nicht ganz in das Gesamtbild des Platzes. Trotzdem ist zumindest das 13. Loch, ein kürzeres Par 4 mit einem Biotop auf dem Weg zum Grün, noch recht hübsch anzuschauen.
Die beiden anschließenden Par 4 Dogleg (erst links, dann rechts) fühlen sich allerdings so an, als ob sie nicht richtig dazugehören zum Platz. Beide sind grundsätzlich ganz nett zu spielen, haben aber einen anderen Charakter als der Rest des Platzes.
Noch einmal rauf und gleich wieder runter
Mit den drei letzten Bahnen kommt man aber dann wieder in gewohntes Terrain zurück. Gleich die 16, ein mittleres Par 4 Dogleg rechts, geht 25 Höhenmeter bergauf auf ein gut bewachtes Grün. Anschließend schlägt man auf der vermeintlich leichtesten Bahn, einem mittleren Par 3, den Ball wieder zurück nach unten.
Das 17. Grün ist dabei von Bunkern und Wasser umrandet und bietet wenig Spielraum für zu lange Bälle. Nach einem erneuten Wechsel der Straßenseite geht es schließlich einigermaßen eben zurück in Richtung Clubhaus.
Die Abschlussbahn liegt seitlich an einen Hang gekuschelt. Wer zum Hook neigt, dem hilft der Hang links ein wenig. Das Anspiel zum eher schmalen Grün muss in der Regel über das Wasserhindernis gespielt werden und ist damit nicht ohne. Ein tolles Schlussloch nach einer interessanten Runde.
Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Schloss Auel
Mir hat der Golfplatz sehr gut gefallen. Es gibt einige Bahnen, die mir noch nach Wochen im Gedächtnis sind als hätte ich sie erst gestern gespielt. Ich hätte auf jeden Fall Lust, den Platz noch einmal zu spielen.
Wie schon erwähnt fallen drei-vier Bahnen etwas ab, aber insgesamt hinterlässt der Platz auf mich einen ziemlich stimmigen Eindruck. Der „fliegende Teppich“, wie das Laufband genannt wird, ist ein netter Gag,, aber letztlich auch nicht mehr.
Da beeindrucken mich die teilweise sehr starken Hanglagen dann doch eher. Der Platzzustand war sehr gut, das Semirough war freundlich kurz und die Grüns eher klein aber oho. Durch die vielen blinden Schläge ist es besser, wenn man jemanden mit Platzkenntnis dabei hat. Ansonsten würde es schwieriger werden, die richtige Spiellinie zu finden.
Spezialangebot als Preis-Leistungs-Schnäppchen
Wie schon erwähnt hatten Bianca und ich das Angebot „2x Greenfee inkl. Cart“ gewählt. Das liegt bei 89 Euro, gilt montags bis samstags und ist damit ein echtes Schnäppchen. Das reguläre Greenfee läge bei 65 Euro am Wochenende, das ist schon wieder recht stolz. Selbst in Begleitung eines Mitglieds spart man dann nur 5 Euro ein.
Wenn ich dann noch das ganze Ambiente, das Drumherum und die wirklich freundlichen Angestellten und Mitglieder berücksichtige, dann kann ich den Platz einem Otto-Normalgolfer empfehlen. Ein Tipp lautet aber: Nehmt Euch jemanden mit, der ihn schon kennt – das hilft enorm. Der zweite Tipp wäre: übt Hanglagen – das ist notwendig. 😉
Mehr Eindrücke vom Golfclub Schloss Auel gibt es wie immer in der Galerie. Wer neugierig ist, wie meine Runde war, der findet sie hier bei GameGolf (ohne Bahn 14, die habe ich nicht zu Ende gespielt – ansonsten war die Runde weitestgehend ok bis gut). Gespielt habe ich den Platz übrigens am 15. September 2018.
Kontakt
Golfclub Schloss Auel
Haus Auel
53797 Lohmar
Tel.: 02206 / 90 90 56
Fax.: 02206 / 90 90 57
Mail: info[at]gc-schloss-auel.de
Mein Mann und ich haben in 2017 diesen Platz gespielt. Wir haben das Angebot: 2 Greenfee mit einer Übernachtung gebucht und sind den Platz gelaufen. Da unser Heimatclub auch sehr bergig ist, hat uns das mit unseren E- Trolleys nicht viel ausgemacht.
Auch wir fanden den Platz sehr schön und die Mitarbeiter waren sehr freundlich.
Gerne würden wir diesen Platz wieder einmal spielen. Er ist wirklich sehr empfehlenswert und abwechslungsreich.
Vielen Dank für den schönen und ehrlichen Bericht! Wir freuen uns auf einen weiteren Besuch bei uns im Golfclub Schloss Auel!
Schwungvolle Grüße
„die wirklich freundlichen Angestellten“ 🙂
Sehr gerne doch, ich habe mich bei Euch gut aufgehoben und wohl gefühlt. Ihr habt ein tolles Gesamtpaket.
Sportliche Grüße aus der Südheide
der Heidegolfer