Südlich von Hamburg – also für mich „vor“ Hamburg – findet man den Golf- und Countryclub am Hockenberg. Ich hatte noch einen 2-für-1-Gutschein im Golfkalender und kenne eine gute Golf Freundin, die in Hamburg lebt. Also haben wir zwei uns in der zweiten Oktoberhälfte getroffen und den „Horrorberg“ gespielt – wie sie ihn spaßeshalber nennt.
Ziemlich hügelig im Seevetal
Rund um Hamburg gibt es viele, viele Golfplätze. Allerdings erwartet man als regional unkundiger Besucher hier in der Region eher Flachland – immerhin sind wir im Norden. Nun liegt der Golf- und Country Club Am HockenBERG aber in SeeveTAL und die Wortkombination „Berg“ und „Tal“ verrät es im Grunde schon.
Es ist richtig hügelig. Das merkt man schon bei der Anfahrt und spätestens wenn man vom Parkplatz nach „oben“ zum Clubhaus muss. Anschließend geht es zum Einschlagen „runter“ zur Driving Range, um anschließend wieder „hoch“ zum ersten Tee zu gehen.
Die Frontnine
Der erste Abschlag ist gleich eine Herausforderung und ein optisches Schmankerl. Durch eine kleine Schneise geht es auf ein eher großzügiges Fairway, das etwa 15 Meter unterhalb liegt.
Die Bahn ist zwar relativ gerade, spielt sich aber wegen eines Fairwaybunkers und einem Baum links 100 Meter vor dem Grün eher wie ein leichtes Dogleg. Zum Grün hin wird es etwas enger.
Zwei echte Doglegs folgen dann mit der zweiten und der dritten Bahn, vor allem aber geht es ständig rauf und runter. Gerade Loch drei, das erste Par 5, ist ein dauerndes Auf und Ab.
Das bedeutet auch immer wieder blinde Schläge, bei denen man sich auf das Birdiebook oder einen ortskundigen Mitspieler verlassen muss.
Spannende Par 3
Genau zwei Löcher kommen ohne Höhenunterschiede aus, nämlich die Löcher vier (mittleres Par 4) und fünf (kurzes Par 3 über einen See). Letzteres besteht im Prinzip nur aus dem Abschlag, dem Grün in 135 Meter Entfernung und einem großen See dazwischen. Der Blick am Abschlag ist schon beeindruckend.
Die weiteren Löcher ziehen sich weiter durchs hügelige Gelände und man hat immer wieder die Situation, dass man in Hanglage über oder unter dem Ball steht. Es ist stellenweise recht eng und „baumig“, an anderen Stellen kann man seiner Streuung fast freien Lauf lassen.
Zum Abschluss der ersten Neun wartet ein mittleres Par 3 über eine tiefe Senke auf ein eher schmales Grün. Das liegt an einem Hang, so dass man es auf keinen Fall rechts verfehlen sollte – entweder landet der Ball dann in einem der drei Bunker oder aber er rollt 15-20 Meter ins Tal. Klasse.
Die Backnine
Zum zehnten Tee läuft man ein Stückchen durch den Wald, um dann den Blick vom erhöhten Abschlag auf eine Buckelpiste zu haben. Es geht runter – rauf – runter – rauf zum eher schmalen Grün, das zu allem Überfluss auch noch relativ eng von Bäumen flankiert wird.
Es folgt eine der wenigen flachen Bahnen des Platzes, die sich dank einer Schneise am Abschlag trotzdem schön spielt. Anschließend geht es weiter im Stil der bisherigen Löcher, erhöhte Abschläge und Hanglagen sind Trumpf.
Dabei kommt der Platz insgesamt mit eher wenigen Bunkern aus, denn das Gelände an sich ist die beste Verteidigung. Trotzdem sind die vorhandenen Sandhindernisse nicht zu unterschätzen – sie sind groß und taktisch klug platziert.
Baum im Weg und fiese Abhänge
Zum Ende der Runde wird es dann noch etwas länger und schräger. Drei Par 5 auf den letzten fünf Löchern sorgen noch einmal für hohen Konzentrationsbedarf. Zwei davon sind zwar nicht allzu lang, durch die Gestaltung aber trotzdem schön schwer.
Loch 14 fängt herrlich mit einem erhöhten Abschlag über einen kleinen See an. Anschließend geht es relativ eben weiter, bis etwa 140 Meter vor dem Grün ein riesiger Baum auf einem kleinen Hügel den Weg versperrt. Ein toller Anblick und taktisch spannend zu spielen.
Das für mich coolste und gleichzeitig irgendwie schwierigste Loch ist die 18, ein nur 440 Meter kurzes Par 5 zurück in Richtung Clubhaus. Es geht aus einer Schneise auf ein Fairway, das nach etwa 180-200 Metern stark aufwärts geht. Anschließend wird es eng und schräg, das schmale Fairway hängt massiv nach links. Das erhöhte Grün hat zudem noch drei Stufen und puttet sich richtig schwer.
Heidegolfer-Fazit zum Golf- und Country Club Am Hockenberg
Ein richtig toller Golfplatz, hier will ich unbedingt nochmal spielen. Durch die vielen unterschiedlichen Löcher und die Topographie ist er sehr abwechslungsreich und macht richtig Laune.
Mit über 6.000 Metern von gelb ist der Platz eher lang, was seine Schwierigkeit für einen Shorthitter wie mich noch erhöht. Ich habe schon überlegt, ob ich ihn beim nächsten Mal nicht einfach mal von blau spiele.
Meine Golf Freundin Kirsten nennt den Platz liebevoll „Horrorberg“ und seit unserer Runde weiß ich, wie es gemeint ist. Rauf und runter, da muss man ständig durch. Ich fand es herrlich, zumal dem Spieler dadurch auch wirklich tolle Aussichten geboten werden.
Der Platzzustand war hervorragend, zwischen den Bahnen war das Rough eher freundlich kurz. Die Grüns sind mittelgroß und stellenweise stark onduliert, dank der recht hohen Luftfeuchtigkeit an dem Tag waren sie nicht so schnell, wie es vermutlich im Sommer der Fall gewesen wäre.
Der Besuch lohnt sich
Aus meiner Sicht lohnt sich ein Besuch im Golf- und Country Club Am Hockenberg auf jeden Fall, selbst wenn man dafür auch einmal etwas länger als eine Stunde Autofahrt auf sich nehmen muss. Nur gut zu Fuß sollte man halt sein – oder man gönnt sich ein Cart.
Das Sekretariat und die Gastro fand ich sehr freundlich, vor allem im modern eingerichteten Restaurant sitzt man wirklich nett. Unser kleines Essen nach der Runde ging ziemlich fix, war sehr lecker und gefiel mir auch preislich sehr gut.
Natürlich habe ich die Runde wieder bei GameGolf getrackt – für alle, die neugierig sind, wie schlimm es war (ich hatte leider einen ziemlich bipolaren Tag – Hop und Top)… 😉 Ansonsten gibt es diverse Bilder wie üblich am Ende des Berichts.
Kontakt
Golf und Country Club Am Hockenberg
Am Hockenberg 100
21218 Seevetal
Telefon: +49 04105-52245
Fax: +49 04105-52080
E-Mail: info@amhockenberg.de
Internet: www.amhockenberg.de
Übrigens
Gespielt habe ich den Platz am 17. Oktober 2019. Der Bericht spiegelt meine ganz persönliche individuelle Meinung wider und wurde weder beauftragt noch verlangt oder beeinflusst. Mein Greenfee und den obligatorischen Logoball habe ich regulär bezahlt (wie gesagt per 2-für-1-Gutschein konnten Kirsten und ich etwas sparen).
Schön zu lesender Beitrag. Ich bin seit dieser Woche Mitglied am Hockenberg und habe bislang nur die 1 bis 3 sowie 10 bis 18 gespielt. Nächste Woche möchte ich dann nochmal die vollständigen Front Nine, mit dem Wasserhindernis an der 5, angreifen.
Dein Blog wird gleich mal abonniert. 🙂
Weiter so!
Grüße @Golf_im_Norden
Hi, danke Dir. Freut mich, dass Dir der Blog gefällt.
Ich mag deinen neuen Heimatplatz. Eine richtig tolle Wiese, für mich einer der schönsten Plätze, die ich bisher gespielt habe.
Hallo Olaf,
wie immer ein guter Bericht. Das mit auf und ab und Schräglage kenn ich von meinem Club auch sehr gut. Das macht es spannend zu spielen..
Du hast einen Link zu Gamegolf gesetzt. Womit erfasst Du denn Deine Schläge(r)?
Ich bin am überlegen, ob ich mir das System von Arccos holen soll.
Wie sind Deine Erfahrungen mit Deinem Equipment?
Wenn Du mal nach Heidelberg zum Spielen kommen willst – ich hätte noch einen Gutschein für den Hohenhardter Hof 😉
LG Philipp
Hallo Philip,
freut mich sehr, dass dir der Bericht gefällt. Ich spiele ja sonst eher flache Plätze, von daher sind die Schräglagen schon spannend.
GameGolf ist vom Prinzip vergleichbar mit Arccos, GG ist nur etwas älter. Ich nutze es seit gut drei Jahren und bin immer noch sehr zufrieden – ich habe noch die erste „Version“, die aus meiner Sicht absolut ausreicht. Statistiken sind sehr umfangreich und das Handling nahezu idiotensicher. Von mir eine klare Empfehlung – wenn Arccos das gleiche bietet, warum nicht (preislich fehlt mir der Vergleich).
Heidelberg ist leider schon eine ganze Ecke weg. Mal schauen, ob sich das irgendwann mal ergibt…
Schöne Grüße aus der Südheide
Olaf
aka Heidegolfer