Die Insel Fehmarn ist ein beliebtes Urlaubsziel vieler deutscher und dänischer Urlauber. Für Golfer gibt es auf der Insel immerhin eine Möglichkeit, dem besten Sport der Welt nachzugehen: den Platz des Golf Club Fehmarn im Süden. Da Fehmarn eine Insel ist, bietet der Golfplatz sogar stellenweise den Blick aufs Wasser – schöne Aussichten sind also inklusive.
Camping- und Golfplatz in Sichtweite zum Meer
Am südlichen Rand von Fehmarn, nur rund zwei Kilometer Luftlinie zur Fehmarnsundbrücke, befindet sich die kleine Ortschaft Wulfen. Dort liegen ein großer Campingplatz und in direkter Nachbarschaft ein 18 Loch Golfplatz – der einzige auf der Insel.
Es gibt ein niedliches kleines Clubhaus im Ferienhausstil, an das auch die Gastronomie angrenzt. Davor wartet ein kleines Puttinggrün und der Weg zur Driving Range ist ebenfalls nur kurz. Die Range selbst ist nicht übertrieben groß, aber ausreichend, um den Körper in Schwung zu bekommen. Wer als Rechtshänder zum Hook neigt, sollte eher die rechte Seite als Abschlagort nutzen, weil direkt links neben der Range Loch zehn verläuft.
Zum ersten Abschlag ist es auch nur einen kurzen Fußweg in Richtung des Ferienparks, neben dem noch ein 9 Loch Kurzplatz liegt und zum Wedges- und Kurzspieltraining einlädt. Das neue große Hauptgebäude des Ferienparks wird Mitte 2025 fertiggestellt und macht schon einen schicken Eindruck.
Die Frontnine im Golf Club Fehmarn
Wir sind sehr früh gestartet und hatten am ersten Abschlag noch dichten Nebel. Im Grunde war das Fairway zu erahnen, aber Loch eins ist ein relativ gerades Par 4 und vor uns war niemand unterwegs. Also haben wir abgeschlagen und sind nach Gehör zu den Bällen gegangen. Zum Start ist das Loch sehr angenehm und führt gleich in Richtung Meer.

Das folgende Par 3 quer über eine kleine Senke – halb in Richtung Wasser – fand ich richtig schön und interessant zu spielen. Durch die Diagonale Ausrichtung wird der Schlag gefühlt schwieriger als er tatsächlich ist, aber aus dem Augenwinkel hat man halt auch schon das Wasser im Sichtfeld.
Parallel zum Fehmarnsund verläuft dann das dritte Loch, ein mittleres Par 5 mit einem kleinen Rechtsknick am Ende. Während der Abschlag gefühlt fast neben dem Strand ist verläuft zwischen Fairway und Meer dann doch noch ein breiterer Streifen Land – trotzdem sind der Blick und die Geräusche vom Meer her schon toll. Das Grün wird meistens um die Kurve angespielt und hat eine große Stufe.
Das Highlight der Frontnine – und eigentlich des ganzen Platzes – ist dann Loch vier, ein längeres Par 3 Loch. Der Abschlag geht gerade in Richtung der Fehmarnsundbrücke und dieser Anblick ist schon geil. Abgesehen davon ist das Grün auch sehr interessant, mit einer hohen Stufe und einem relativ hohen Bunker links davor. Hier ein Par zu spielen ist ein Bonus.

Es geht in den Innenteil
Nach einem längeren Fußweg geht es mit einem eher einfachen Par 3 weiter, um anschließend mit einer Par 5, Par 4, Par 5 Kombination weiterzuspielen. Die Löcher sind jeweils Doglegs, einmal rechts und zweimal links, und spielen sich ganz nett. Das sechste Grün ist hübsch anzusehen, weil man im Hintergrund auf den Burger Binnensee blickt.
Zum Abschluss der Frontnine spielt man ein mittleres Par 3 Loch. Dessen Inselgrün ist von der Form her den Umrissen der Insel Fehmarn nachempfunden, selbst die hübsche Holzbrücke ist dort angesetzt, wo auch in „echt“ die Fehmarnsundbrücke steht. Optisch ist das wirklich sehr schön.

Für meinen Geschmack allerdings ist das Loch für den Durchschnittgolfer (dank der Inselform und -ausrichtung) zu schmal. Die größere Streuung haben die meisten Amateure eher zu den Seiten, da ist allerdings bei diesem Loch kaum Spielraum für Fehler. Das Grün ist zwar 30 Meter tief, aber eben nur vielleicht 12-15 Meter breit – und seitlich gibt es jede Menge Buschwerk und Co.
Die Backnine im Golf Club Fehmarn
Der Weg vom neunten Grün zum zehnten Abschlag führt zwischen dem Fairway der Bahn 10 und dem Rand der Driving Range entlang. Ehrlich gesagt fand ich das schon etwas befremdlich und habe die ganze Zeit auf die Abschlagenden auf der Range geachtet, dass sich ja kein Hook in unsere Richtung verirrt – einen Fangzaun oder ähnliches gibt es nämlich nicht.
Das zehnte Loch ist gleich ein sehr langes Par 5, dessen Drivezone dann auch noch schmal angelegt ist. Rechts aus, links Wasser, zentral ein Bunker am Rande eines dicht bewachsenen Hügels und dahinter das Wasser vom INselgrün des 9. Loches – das ist mehr als schwer für den durchschnittlichen Golfer. Danach geht es dann nur noch 300 Meter geradeaus, bis kurz vor dem Grün ein zweiter See wartet.
Anschließend geht es vom zehnten Grün wieder über 200 Meter zurück zum elften Abschlag, um von da aus wieder in die ursprüngliche Richtung zu spielen. Auch Loch elf ist gerade, eher unspektakulär und hauptsächlich lang. Lustiger fand ich dann Loch 12, das durch die nur 260 Meter ein eigenen Reiz hat. Longhitter werden versuchen, das Grün direkt anzuspielen; hier wird also auch das Ego herausgefordert, um ein gutes Ergebnis einzufahren.

Wirklich nett wurde es dann wieder zum Abschluss. Das kurze Par 3 Loch 15 gefiel mir gut, weil hier das Grün für uns Mittelklassespieler schön ist: eher groß, breiter als lang (Stichwort Streuung) und dank einiger Bewegung auch interessant zu putten. Dazu kommt ein feiner Blick über das Gelände und bis zur Ostsee.
Zum Abschluss wartet das zweite kurze Par 4, das jetzt sogar noch bergab verläuft. Ähnlich wie Loch 12 liegt der Reiz hier in den verschiedenen Möglichkeiten, das Loch anzugehen, und damit dem Kampf zwischen Ego und Sicherheit. Zum Finale wartet dann ein weiteres kurzes Par 3 und ein kurzes Par 5 zurück zum Clubhaus mit einem Teich in Layup-Distanz sowie einem zweiten unmittelbar hinter dem Grün.
Heidegolfer-Fazit zum Golf Club Fehmarn
Für den Urlaub ist der Platz genau richtig, es gibt ein paar wirklich schöne Löcher. Der Höhepunkt dabei ist leider schon Loch vier, wenn man in Richtung Fehmarnsundbrücke abschlägt. Der Blick hat was und das Feeling ist schon speziell. Der Pflegezustand war prima, auch die Grüns sind ziemlich gut gewesen bei unserem Besuch.

Allerdings gibt es es auch zwei-drei Dinge, die mich etwas gestört haben. Das Routing finde ich stellenweise fragwürdig. Von Loch vier zur fünf ist man eine Weile unterwegs – ok, das ist dem Platz geschuldet. Aber auch sonst hat man teilweise lange Wege und läuft vor allem zwischen zwei Bahnen entlang. Spätestens das finde ich mehr als schwierig, gerade wenn der Platz gut gefüllt ist sehe ich hier ein größeres Risiko.
Schade ist auch, dass gerade die schönsten Löcher direkt am Anfang kommen. Zum Schluss gelangt man noch einmal in die Nähe des Wassers, aber das optische Highlight sind für mich eben doch die Löcher zwei bis vier. Bekäme man die weiter nach hinten oder sogar an das Ende der Runde, dann bliebe dieser Eindruck auf dem Weg zur Clubterrasse; ich denke, psychologisch wäre das sinnvoller.
Tipp: „Earlybird“- oder „After Work“-Tarif nutzen
Dass man als einziger Platz auf Fehmarn dann ein Greenfee von 75 Euro unter der Woche aufruft (Wochenende 80 Euro), kann ich kaufmännisch grundsätzlich nachvollziehen. Trotzdem war ich ganz froh, dass Nina und ich den Earlybird-Tarif genutzt haben. Wer vor 8.30 Uhr startet, der zahlt nämlich nur 50 Euro für die Runde (am Wochenende 55 Euro). Das gleich gibt es nochmal als After Work für Starter nach 15 Uhr – das finde ich fair.
Also: für den Urlaub ein schöner Platz – insgesamt nicht zu leicht und nicht zu schwer. Wenn man sowieso auf der Insel Urlaub macht, dann kann man hier bedenkenlos einkehren und eine Runde spielen. Die Gastro und die Terrasse machen auch einen guten Eindruck und wir hatten grundsätzlich unseren Spaß. Früh oder spät starten macht aber Sinn.
Kontakt
Golf Club Fehmarn e.V.
Wulfen
Am Golfplatz
23769 Fehmarn
Tel. 04371-69 69
info@golfclub-fehmarn.de
www.golfclub-fehmarn.de
Bildergalerie




















Übrigens
Der Bericht spiegelt meine sehr individuelle Meinung wider und ist natürlich subjektiv. Wir haben den Platz im Herbsturlaub Anfang Oktober 2025 gespielt. Das (earlybird-)Greenfee haben wir regulär bezahlt und auch sonst keine Vergünstigungen bekommen.