Der Driver und ich … sagen wir es einmal so: wir arbeiten noch an unserer Beziehung. Ich habe zwar das Gefühl, dass ich wesentlich mehr dafür mache als er, aber ich bin als Betroffener nicht ganz objektiv.
Manche Drives sind ziemlich genau so, wie ich sie mir vorstelle und wünsche. Hoher Ballflug, lang in der Luft, schnurgeradeaus und einfach schön anzusehen. Die hören sich gut an, die liegen am Ende mitten auf dem Fairway – Golferherz, was willst Du mehr. Ich bin zwar nicht sonderlich lang, aber das stört mich bei guter Präzision eher weniger.
Die anderen, nicht so schönen Drives
Aber dann gibt es halt auch die anderen Drives, die sich vor allem für die Flora und Fauna zu interessieren scheinen. Die biegen gerne mal nach rechts ab, wenn sie etwas spannendes neben dem Fairway entdeckt haben. Oder sie jagen in das Waldstück links neben dem Fairway, wo sie neue Abenteuer erleben wollen. Die dritte Variante ist der Drive mit Höhenangst, der mehr oder weniger geduckt das Tee verlässt und unter Umständen ein grandioser Bowling-Wurf geworden wäre.
Auf der einen Seite hilft natürlich der Gang zum Pro, ich wollte dem Driver aber auch außerhalb der Trainings die Gelegenheit geben, an sich zu arbeiten. Und da in den ersten beiden Monaten des Jahres an Golf spielen nicht zu denken war, habe ich mir für die Driving Range etwas überlegt: Ich wollte wissen, wie gut (oder schlecht) meine Treffer überhaupt sind.
Um das festzustellen, musste ich also das Trefferbild erkennen können. Dazu gibt es in Golfforen und -Blogs etliche Tipps, von Fußspray bis zu Kreidestiften kann man im Grunde fast alles verwenden. Ich habe mich trotzdem für die klassische Variante entschieden und mir Facetapes für den Driver gekauft – die gibt’s zum Beispiel bei Amazon, aber natürlich auch im einschlägigen Golfhandel für kleines Geld. Und dann bin ich auf die Range, habe Bälle gezogen und in die Wildnis geschossen.
Es funktioniert tatsächlich sehr gut
In Sachen Facetapes kann ich schon nach dem ersten Einsatz eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Wie gesagt kosten die nicht viel, sind leicht aufzukleben und liefern ein gutes Bild der Treffer. Man kann mindestens fünf-sechs Schläge machen und erkennt jeden einzelnen Treffer noch sehr gut, bei großer Streuung sogar mehr… 😉
Wie man hier sieht, streue ich ganz schön – und definitiv mehr als ich gehofft hatte (das war leider fast zu erwarten). Vornehmlich verteilen sich meine Treffer aber diagonal von Spitze oben zur Hacke unten. Daran kann ich jetzt immerhin gezielt arbeiten, auch mit dem Pro, dem ich das Trefferbild in der nächsten Trainingsstunde dann natürlich auch gezeigt habe.
Mit einem vermeintlichen Nachteil der Tapes, von dem ich gelesen hatte („lassen sich schwer wieder entfernen“), muss ich hier aber nochmal aufräumen: Das Ablösen der Facetapes vom Driverblatt fällt nur jemandem schwer, der zwei linke Hände und alles Daumen hat. Anders ausgedrückt: wer daran scheitert, der trägt vermutlich nur Schuhe mit Klettverschluss und dreht bei Tetris auch das Quadrat.