Ich spiele gerne Turniere, weil ich gerne vorgabewirksam spiele. Soll heißen, dass ich es gut finde, wenn mein Spiel Konsequenzen hat. Genau deshalb hoffe ich, dass ich bald in die nächst niedrigere Handicap-Klasse rutsche. Nicht, weil ich die kleinere Zahl toll finde, sondern weil ich dann nach einem schlechten Spiel auch „bestraft“ werde und das Handicap wieder ein Stückchen raufgeht. Aber gut, das ist ein anderes Thema – hier geht es um die Turniervorbereitung.
Allzu viele Turnier sind es in den letzten zwei Jahren leider gar nicht gewesen (das werden ab diesem Jahr hoffentlich etwas mehr), aber trotzdem habe ich mir eine gewisse Routine angewöhnt. Dazu gehört schon, dass ich einen Tag vorher mein Bag einräume und alles wichtige zusammensuche und bereitlege. Das fängt bei den Klamotten an und hört bei Getränken und Snacks für die Runde auf. Außerdem lade ich meinen GameGolf-Tracker und die Golf-Uhr über Nacht nochmal vollständig auf. Sicher ist sicher. 😉
Jeder hat seine eigene Turnierroutine
Zum Turnier versuche ich dann gut eine Stunde vor der Startzeit am Club zu sein. Da melde ich mich an, zahle meine Teilnahmegebühren und bekomme meine Scorecard. Um es am Abschlag nicht zu vergessen verstaue ich jetzt meistens schon ein paar Tees, meine Pitchgabel und einen Ballmarker in der rechten Hosentasche und es geht zum Übungsgelände.
Mich zieht es zuerst immer zum Puttinggrün, wo ich mit Chippen anfange. Danach wird etwas geputtet, wobei ich die Entfernungen ständig wechsle, um ein Gefühl für das Grün und die Geschwindigkeit zu bekommen. Puttlinie oder Treffen spielt eine eher untergeordnete Rolle, Hauptsache ich gewöhne mir die richtige Dosierung an – gerade bei längeren Putts fällt mir das immer noch ziemlich schwer.
Danach geht es auf die Range, wo ich im Grunde auch immer das gleiche mache:
Zuerst dehne ich und wärme mich auf. Das will ich diese Saison strukturierter und intensiver machen als letztes Jahr, da muss ich einfach konsequenter sein. Hierfür finde ich eine Routine ziemlich klasse, die Markus Pabst vor Jahren mal aufgenommen hat (damals gab es seinen absolut empfehlenswerten Youtube-Kanal „Athletiktraining für Golfer“ noch gar nicht, deshalb hier noch vom „Sportpabst“ – abonniert ihn auf jeden Fall auch!).
Da mir mein früherer Pro Marco Bußmann auch einige Übungen gezeigt hatte, mache ich jetzt meistens eine Mischung aus beidem und fahre ganz gut damit (auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass ich dabei aussehe wie Hein-Horst beim Regentanz).
Einschlagen auf der Range: von kurz nach lang
Anschließend schlage ich mich ein, wobei die Reihenfolge immer sehr gleich ist.
- Ich fange mit dem Sandwedge an, um das Gefühl für den Schwung zu bekommen (in der Regel mindestens zehn Bälle)
- Anschließend schlage ich ein paar Bälle mit einem kurzen/mittleren Eisen (9er oder 8er),
- danach ein längeres Eisen (6er oder 5er),
- ein paar Bälle mit dem Hybrid vom Boden,
- danach schlage ich mit dem Holz 5 zuerst drei-vier Bälle vom Boden, anschließend noch ein paar aufgeteete.
- Kurz vor Ende folgen dann fünf-sechs Abschläge mit dem Driver (und ich höre immer nach einem guten Schlag auf; wenn der „letzte“ misslingt, dann schlage ich halt noch einen)
- Und für das gute Gefühl schlage ich die letzten zwei-drei Bälle bewusst locker geschwungen mit dem Pitching Wedge weg.
Das klingt jetzt sehr sortiert und gesteuert, aber ich zähle nicht mit oder so. Die Reihenfolge hat sich irgendwie von selbst ergeben und ich habe sie beibehalten – Routinen sollen ja gut und hilfreich sein.
Wenn noch etwas Zeit bis zum Abschlag ist, besuche ich noch einmal das Puttinggrün und spiele kurze und mittlere Putts. Etwa zehn Minuten vor der Startzeit geht es zum ersten Start-Tee, die Flightpartner begrüßen, Scorecards austauschen, Bälle vergleichen und ab geht die wilde Fahrt. Schönes Spiel.