Testbericht: Straighter Putter

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Ich habe über mehrere Wochen den Straighter Putter von Marcus Schraufstetter testen dürfen. In meinem Fall handelte es sich um das Model ST-16, also die Malletform.

Der Straighter Putter unterscheidet sich von seinen Geschwistern vor allem durch zwei Dinge, die jedem sofort auffallen, der ihn in der Hand hält: Gewicht und Kopfgröße. Und die wiederum sorgen für besondere Eigenschaften.

Das Gewicht

Der Straighter Putter ist schwer – und zwar richtig. Über 850 Gramm hält man in den Händen, wenn man mit ihm puttet. Zum Vergleich: mein Odyssey-Putter, den ich sonst spiele, wiegt keine 600 Gramm. Das ist ein Unterschied, den man sofort spürt. Aber das Gewicht ist nicht als Alleinstellungsmerkmal gedacht, sondern hat einen tieferen Sinn.

Stellt man sich mit dem Straighter Putter über den Ball, so hält man ein großes Pendel in der Hand. Und genau da liegt das Geheimnis: Stabilität. Bei so einem schweren Kopf (der natürlich der schwerste Teil ist) kommt ein seitliches „Verreißen“ beim Putten praktisch nicht mehr vor. Wenn ich sonst bei längeren Ausholbewegungen auch einmal seitliche Abweichungen hatte, so schließt sich das mit dem Straighter Putter aus.

Auch die Tempo-Dosierung lässt sich gut über das Gewicht beziehungsweise die Pendeleigenschaft steuern. Anstatt aktiv zu schlagen holt man tatsächlich kürzer oder weiter aus und lässt den Putter in Richtung Ball pendeln – je weiter der Rückschwung, desto weiter rollt der Ball. Das erfordert zunächst ein bisschen Übung, ging bei mir aber recht fix.

Ich selbst putte übrigens normalerweise mit einer leichten Bogenbewegung, für den Straighter Putter ist eine gerade Puttbewegung vermutlich etwas günstiger. Aber auch diese Umgewöhnung ging vergleichsweise schnell.

Die Kopfform

Straighter PutterDer Schlägerkopf des Straighter Putter ist deutlich größer als der eines „normalen“ Putters. Gut 50 Prozent breiter kommt die Schlagfläche gegenüber meinem Odyssey daher. Die breite Schlagfläche in Kombination mit dem hohen Gewicht des Schlagkopfes führt dazu, dass auch bei nicht mittig getroffenen Bällen die Schlagrichtung gleich bleibt.

Straighter Putter von oben

Ein Verkanten des Schlages ist praktisch ausgeschlossen und der Ball rollt immer in die Richtung, die er soll … sofern ich das Grün richtig gelesen habe, versteht sich. Die Schlagfläche selbst ist nicht glatt, sondern hat ein senkrechtes Rillenmuster („milled“). Das gibt den Treffern zusätzlich Richtungsstabilität.

Dank der Malletform des Kopfes hat man beim Blick von oben eine sehr gut sichtbare und relativ lange Ziellinie, die man für die Ausrichtung sehr gut nutzen kann. In Zusammenarbeit mit der Ziellinie des Balles habe ich für mich einen echten Vorteil festgestellt.

Generelle Infos

Der Straighter Putter schlägt mit 289 Euro zu Buche.

Neben der von mir getesteten Malletform gibt es ihn auch noch als klassischen Blade-Putter. Beide Modelle sind mit einer Schaftlänge von 30 bis 36 Inch verfügbar. Mein getestetes Modell ST-16 gibt es zudem auch für Linkshänder.

Straighter Putter Griff

Als Griffe stehen ebenfalls zwei Varianten zur Auswahl, nämlich die Jumbo-Griffe in der Stärke 2.0 und 3.0.

Die Putterhaube wird mit zwei relativ starken Magneten verschlossen und ist natürlich im Lieferumfang enthalten. Im Verlustfall kann man sie aber auch einzeln nachbestellen.

Heidegolfer-Fazit zum Straighter Putter

Der Straighter Putter ist ungewöhnlich, aber gut. Man sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen, ihn auf dem Puttinggrün „kennenzulernen“. Aber wenn man sich an die besonderen Eigenschaften gewöhnt hat, dann kommen die praktischen Vorteile schnell zur Geltung und können sicher den einen oder anderen Putt einsparen helfen.

Ich persönlich mag den Griff nicht, aber das ist eher ein individuelles Problem – die Mehrheit der Golfer, die ich so sehe, nutzt inzwischen den dicken Jumbo-Griff am Putter. Von daher ist das Angebot für die meisten sicher sehr gut und richtig.

In Sachen Optik ist es wie bei jedem anderen Schläger auch: Geschmackssache. Mir ist es mehr als einmal passiert, dass ich auf den Straighter Putter angesprochen worden bin – eben weil er anders ausschaut. Das fand ich eher amüsant, zumal mir das Aussehen erst einmal ziemlich egal ist, solange der Schläger das macht, was er soll. Und genau da ist der Straighter Putter sehr gut. Dass man durch ihn während und nach der Runde auch noch ein Gesprächsthema hat, verbuche ich mal als Bonus. 😉

Von daher also: Wer sich an der ungewöhnlichen Optik nicht stört (oder drüber steht), der sollte den Straighter Putter auf jeden Fall einmal selbst ausprobieren. Ich halte ihn für eine sehr gute Alternative zu den gängigen Modellen, die einen genaueren Blick wert ist – aber natürlich ist ein Putter mehr als jeder andere Schläger eine individuelle Gefühlssache.

Übrigens

Bei diesem Testergebnis handelt es sich um meine freie persönliche Meinung, die unabhängig von irgendwelchen Herstellerwünschen ist. Den Test habe ich vollkommen unentgeltlich gemacht, bekomme also nichts dafür (nicht einmal einen Nachlass auf den Kaufpreis).

Da hätte ich womöglich mal verhandeln sollen, wenn ich das so im Nachhinein betrachte… 😉

3 Kommentare

  1. Diesen Putter besitze ich in Linkshand bereits seit ca. drei Jahren (gekauft auf der Rheingolfmesse) und wurde nie benutzt: Grund war, dass ich im Treffmoment nicht gespürt habe, wie hart der Ball getroffen wurde. Geschwindigkeit nach vorne ist gefühlt annähernd null.
    Für mich bedeutete das: auf schnellen Grüns ist der Putter sicherlich sehr gut, aber nicht bei normalen Turnieren.
    Leider habe ich in der letzten Zeit mit meinem Rossa die unangenehme Angewohnheit, bei kurzen Putts den Putter zu verdrehen (Schlägerblatt schließt sich und fühlt sich wie Yips an), so dass ich dem SP bei unseren Clubmeisterschaften eine Chance gab: bei diesem Turnier sind die Grüns immer schnell!?
    Der Geradeauslauf ist extrem gut und egal wie man den Putter schwingt, wird die Linie getroffen, läuft der Ball auch dahin und ein Verziehen ist auf Grund des Gewichtes bei mir nicht möglich.
    In der ersten Runde habe ich mein Handicap (7.0) gespielt und in der zweiten habe ich mir sogar unterspielt, was ohne den Putter nicht möglich gewesen wäre.
    In Runde 2 habe ich alle(!) Putts unterhalb von 4 Metern gelocht! Das war schon unheimlich …
    Leider gibt es meines Erachtens trotzdem Wermutstropfen:
    1. Der Putter hat den Nachteil, dass man Druck auf den Ball im ersten Moment geben muss, denn sonst geht der Ball nicht vom Kopf weg: hat man einen kurzen Putt (unterhalb 1 Meter) mit Break, kann es sein, dass man den Ball am Loch vorbei spielt, weil die Rückmeldung für so einen kurzen Putt nicht vorhanden ist; läßt man den Putter nur kurz auspendeln, dann geht der Ball gar nicht weg und der Break setzt zu stark ein, weswegen der Ball läuft unterhalb vorbei. Ist mir gestern passiert. Dumm ist halt, wenn ich den Ball zu stopfen versuche und der Ball ist nicht im Loch, hat man wahrscheinlich einen Rückputt von 4-5 Metern. Und das will sicher keiner. Die Dosierung mit meinem Rossa wäre da kein Problem gewesen.
    2. Die Rückmeldung ist gleich, ob ich einen 5 oder einen 20 Meter Putt spiele, womit die Dosierung nicht über Gefühl geht, sondern Schwungamplitude: 30 cm 5 Meter Putt, 60 cm 20 Meter Putt.
    3. Liegt ich im Vorgrün, selbst bei 20 cm, muss ich chippen, denn durch das höhere Gras drückt man den Ball in das Gras und der Ball springt unkontrolliert weg, wodurch ein korrektes Längenspiel nicht möglich ist, wenn der Ball nicht auf dem Grün liegt. Auch gestern passiert?!

    Fazit:
    – Vorteile
    Der Putter besitzt auf Grund seines Gewichtes einen sehr guten Geradeauslauf, wodurch man die Linie, auf der der Ball rollen soll, sehr gut trifft.
    Auch ein Verdrehen ist faktisch nicht möglich auf Grund des hohen Gewichtes.
    Bei schnellen Grüns ist der Putter eine gute Wahl, wie auch bei Problemen mit Yips.
    Ein positiver angenehmer Nebeneffekt ist, das man nach ca. 20 Putts mit dem schweren Putter, auf den leichten Putter wechselnd, ein fast unglaubliches Puttgefühl mit dem leichteren Putter bekommt, wenn da nur nicht das Verdrehen wäre.
    – Nachteile
    Mit ein wenig Übung bekommt man die Längen ganz gut hin, aber bei langsamen Grüns ist die Dosierung, auf Grund des fehlenden Feedbacks, schwierig.
    Auch um überhaupt eine Rückmeldung zu bekommen, muss der Putt etwas schneller gespielt werden, allerdings ist das nicht so problematisch wie es klingt, weil der Ball nur langsam vom Blatt wegspringt. Gerade deswegen ist ein langer Putt so schwer zu dosieren.
    Löcher angreifen, um diese zu stopfen, ist faktisch nicht möglich, da man m.E. dafür die Rückmeldung des Putters benötigt, die beim SP quasi nicht vorhanden ist, bzw. mir zu diffus ist.

    1. Hi Thomas,
      danke für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. Ich teile Deine Einschätzung grundsätzlich. Gerade die Unterstützung für einen höheren Handicaper finde ich die Unterstützung durch die Pendelwirkung wirklich gut.
      Trotzdem habe ich ihn auch nicht ins Bag genommen, weil ich mit einem anderen Putter insgesamt besser klar komme und auch das Feedback besser finde.
      Ein Freund allerdings spielt ihn jetzt seit einem Jahr und bleibt dabei – bisher.
      Schöne Grüße Olaf

  2. Danke für den ausführlichen Bericht, da ich mir diese Saison einen anderen Putter wünsche oder spielen möchte. Ich werde mir mal den SP zur Vorführung besorgen, da ich schwere Köpfe von Haus aus bevorzuge.

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