Im Test: Der Rios Putter

Das ist mal etwas ganz anderes. Zumindest hatte ich bis dato noch keinen vergleichbaren Schläger wie den Rios Putter gesehen. Aber der Reihe nach.

Über einen kurzen Bericht von Christophe von golfstun.de bin ich auf die kleine aber feine Putterschmiede Rios-Golf aufmerksam geworden. Rios ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und hat mit dem Rios Vida einen ganz einzigartigen Mallet-Putter entwickelt, wie zumindest ich ihn noch nie gesehen habe: das gute Stück ist durchsichtig.

Das Material

Man sieht es auf den ersten Blick: der Schlägerkopf besteht aus Acrylglas. Zwei integrierte Gewichte sorgen für die nötige Stabilität im Schwung, so dass auch Treffer jenseits der Mitte noch relativ sicher geradeaus laufen.

Vor allem aber sorgt das gewählte Material für ein ausgesprochen weiches Schlaggefühl im Treffmoment – selbst bei einem eher harten Ball.

Anders herum fühlen sich weichere Bälle (ich habe parallel dazu den neuen Titleist DT TruSoft testen dürfen, der weichste Titleist-Ball auf dem Markt) noch angenehmer beim Schlag an. Ich persönlich bevorzuge dieses weiche Treffergefühl allerdings auch, wer es lieber „etwas härter mag“, der wird hier enttäuscht sein… 😉

Idee für mehr Konstanz

Schlägerkopf nach links unten gekippt

Neben der Optik und dem Gefühl bringt der durchsichtige Schlägerkopf aber noch ein weiteres Plus mit: Die von Rios erdachte „2-Cross Technology“.

Auf und unter dem Putterkopf sind zwei Kreuze angebracht (wie auf den Bildern zu sehen ist: oben gibt es ein Kreuz in weiß mit einem weißen Kreis in der Mitte und unten eines in rot mit einem roten Punkt).

 

Schlägerkopf nach rechts gekippt

Diese beiden Kreuze sollten während der gesamten Puttbewegung immer übereinander liegen. So steht, schwingt und zielt man jedes Mal gleich und kann diese „Fehlerquelle“ komplett ausschließen.

Jetzt liegt ein seitlicher Fehlputt damit ziemlich sicher nicht mehr an der Puttbewegung, sondern am Lesen des Grüns.

 

Kreuze exakt übereinander

Ich bekomme also sofort eine optische Rückmeldung zu meinem Stand, Blickwinkel und meiner Ausrichtung bzw. Körperbalance – und putte immer gleich. Das gibt Selbstvertrauen, wenn es konsequent gemacht wird.

Nach einer nur kurzen Eingewöhnung hatte ich das System verinnerlicht und es klappt tatsächlich recht einfach.

 

Übrigens ist der Klang beim Putten mit dem Rios Vida auch angenehm, wobei dies für mich persönlich eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt.

Heidegolfer-Testfazit

Ginge es rein nach der Optik, wäre der Rios Vida sofort in mein Bag gewandert – ich finde den durchsichtigen Schlägerkopf absolut genial.

Das optische Feedback über die Ausrichtung bietet zudem eine echte Hilfestellung, gerade wenn das Putten zu den Baustellen im eigenen Spiel gehören. Von daher gefällt mir dieser Aspekt auch gut.

Aber natürlich gibt es auch ein „aber“: Wenn ich den Putter so halten will, dass die Kreuze übereinander liegen, dann muss ich gegen den natürlichen Schwerpunkt des Putters „arbeiten“. Die Balance passt also nicht zu meiner Körperhaltung. Das mag an meinem individuellen Putt-Stil liegen, stört mich aber tatsächlich genug, um hier ein Minus zu vergeben.

Die Ausstattung

Wiederum positiv finde ich, dass es den Putter sowohl in unterschiedlichen Längen (33-35 Inch) als auch mit drei unterschiedliche Griffstärken (Standard, Midsize und Jumbo) gibt. Zusätzlich lässt sich zwischen drei unterschiedlichen Kopfgewichten wählen (365g, 375g und 385g). Ich kann den Putter also sehr individuell an meine persönlichen Bedürfnisse anpassen.

Mit einem aufgerufenen Preis zwischen 289,00 und 419,00 Euro (je nach Ausführung) liegt der Rios Vida im höheren Preissegment – Stand 1. Dezember 2017 gibt es allerdings teilweise recht attraktive Preisnachlässe.

Testangebot

Für alle, die sich selbst ein Bild machen möchten, bietet Rios übrigens einen besonderen Service: Interessierte Golfer können sich über den Link www.rios-golf.com/schlaeger-testen ein Modell für 10 Tage kostenfrei zusenden lassen. Und sollte man den Testputter anschließend behalten wollen, gibt es einen Preisnachlass auf das getestete Modell.

Also im Zweifel einfach einmal anmelden und ein paar Tage lang den Putter selbst ausprobieren.

Übrigens

Bei diesem Testergebnis handelt es sich um meine freie persönliche Meinung, die unabhängig von irgendwelchen Herstellerwünschen ist. Den Test habe ich vollkommen unentgeltlich gemacht, ich bekomme also nichts dafür.

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