Projekt „UHU“ #03 – Endlich wieder Sommergrüns

Endlich Runden „unter Hundert“ spielen – das ist mein „Projekt „UHU“ für diese Saison. In loser Reihenfolge berichte ich über die Entwicklung, heute im dritten Teil. Wir spielen das erste Mal in diesem Jahr auf Sommergrüns.

Karfreitag hat mein Heimatclub Golfclub Herzogstadt Celle den Winterbetrieb aufgehoben und die Sommergrüns geöffnet. Also habe ich mich mit meinem Kollegen Daniel verabredet, den Vormittag für die erste Saisonrunde zu nutzen.

Natürlich sind wir nicht mit dem Anspruch angetreten, gleich eine besonders gute Runde hinzulegen. Es ging eher darum, den Winterrost loszuwerden und dabei Spaß zu haben „Ballern“ war ausdrücklich erlaubt. Daniel hatte immerhin seit sechs bis acht Wochen keinen Schläger mehr in der Hand gehabt. Da gilt es erst einmal, überhaupt wieder reinzukommen.

Morgens um neun unterwegs auf Sommergrüns

Morgens um neun war es noch ziemlich leer auf dem Parkplatz und wir haben schnell einen Korb Bälle zum Aufwärmen gezogen. Eigentlich lief es ganz ok, selbst der Driver hat nach einem einzelnen Slice am Anfang mitgespielt und den Ball schön gerade nach vorne getrieben.

Ich habe mir zum Saisonstart den Spaß gemacht, die ersten neun Loch mit meinem GameGolf-System zu tracken. Dabei muss man berücksichtigen, dass gleich mehrere Faktoren dafür sorgen, dass ich meine gewohnten Schlagweiten nicht ansatzweise erreiche (und ich bin schon ein ausgewiesener Short-Hitter!):

  • Bei niedrigen Temperaturen fliegt der Ball grundsätzlich nicht so weit wie im Warmen.
  • Die mehrschichtige Kleidung schränkt die Beweglichkeit zusätzlich ein.
  • Der Boden ist feucht und weich, so dass es kaum bis gar keinen Roll gibt.
  • Noch eine vierte Ausrede Eurer Wahl, die mir jetzt gerade nicht einfällt… 😉

Wie dem auch sei. Weil ich die Runde wie gesagt getrackt habe, werde ich sie jetzt einmal komplett mit Euch durchgehen – und dann erkennt der eine oder andere vielleicht deutlicher, warum ich bisher immer über 100 gespielt habe (an dem Tag natürlich auch wieder).

Motiviert und gut gelaunt ging es also zum ersten Abschlag. Motto: „Wir sind zum Spaß hier und das mit den Drives wird schon irgendwie klappen“. Klar war nur eines: wenn man wie ich den Driver seit einiger Zeit übt, dann will man ihn auch einsetzen.

Bahn 1 (Par 4, 342 Meter, Hcp 3)

Optisch ist der erste Abschlag relativ eng, aber zur Landezone hin wird das Fairway breiter. Also habe ich den Ball aufgeteet, im Probeschwung (der war gut) die Bewegung noch einmal überprüft und los ging es.

Slice! Mega-Slice um genau zu sein. Wären zwischen unserer eins und der rechts entgegenkommenden zwei nicht eine Reihe höherer Bäume, hätte ich vermutlich ein Fairway getroffen. So aber habe ich einen provisorischen Ball (mit Dreiviertelschwung) gespielt, der zwar kurz war aber eben auf dem richtigen Fairway gelandet ist.

Wie es so ist, haben wir den ersten nicht gefunden und ich habe also den provisorischen Ball weitergespielt. Dass ich anschließend den Transportschlag leicht nach rechts in den Abhang verzogen habe, passte ins Bild – unsere erste Bahn spielt sich immer irgendwie blöd. Rausgechippt, flache Annäherung aufs Grün und zwei Putts später stand das Doppel-Par.

Bahn 2 (Par 4, 381 Meter, Hcp 5)

Auf dem zweiten Abschlag war es das gleiche Spiel wie am ersten Tee. Der Probeschwung fühlte sich richtig an, aber der Drive selbst war wieder Mist – der nächste Mega-Slice (und wieder weg). Der zweite Abschlag war ok, aber mit null Roll, weil der Ball im weichen Boden einfach liegengeblieben ist.

Das hätte ich an dem Morgen vielleicht auch machen sollen… 😉

Anschließend habe ich den Transportschlag mit dem Holz leicht nach rechts ins Semirough verzogen und der Annäherungsschlag mit dem Eisen 8 erwischte einen herabhängenden Ast und blieb hängen.

Das Lob Wedge aufs Grün landet dafür aber drei Meter neben der Fahne und ich loche zu meiner eigenen Überraschung den langen Putt – immerhin ein Erfolgserlebnis.

Bahn 3 (Par 4, 301 Meter, Hcp 9)

Aller guten Dinge sind drei, sagt man ja. Und siehe da: Ich treffe den Ball richtig gut und der Drive fliegt schnurgerade aufs Fairway. Für meine Verhältnisse und den nassen Boden ist sogar die Länge gut, so einfach ist also Golf.

Normalerweise würde ich jetzt den Ball mit einem Wedge gemütlich vorlegen (vor dem Grün ist ein tiefer Bunker) und dann den dritten aufs Grün chippen – damit wäre das Bogey fast sicher und mit etwas Geschick und Puttglück sogar das Par möglich.

Übermotiviert von dem guten Drive und der Fairway-Lage greife ich aber zum Hybrid, um das Grün direkt anzugreifen. Ich treffe erst den Boden und dann den Ball und der hoppelt natürlich nur knapp 90 Meter nach vorne. Schade.

Das anschließende Sand Wedge treffe ich dünn und habe Glück, dass der Ball kurz vor dem Auspfosten hinter dem Grün liegen bleibt. Ein Chip und zwei Putts später steht das Netto-Par, auch wenn (wieder einmal) mehr möglich gewesen wäre.

Bahn 4 (Par 4, 379 Meter, Hcp 1)

Die vier ist unsere schwerste Bahn, weil man vom Knick des Dogleg rechts immer noch gute 200 Meter bis zum Grün hat – und das bergauf und meistens mit Gegenwind. Der Abschlag von gelb sollte bei mindestens 150 Metern, besser 170-180 Metern liegenbleiben – in der Landzone ist aber als zusätzliche Gemeinheit ein Wasserhindernis.

Ich spiele hier das Grün immer frühestens mit dem dritten Schlag an, weil mir einfach die Länge fehlt. Von daher lief die Bahn mit dem Abschlag auf knapp 150 Meter (Holz 5 gut getroffen, auf trockenem Untergrund wäre der Ball sicher noch gut gerollt) ordentlich an.

Dass ich den zweiten und dritten Schlag jeweils deutlich zu kurz hatte, führe ich auch auf den Gegenwind und fehlenden Roll zurück. Kann aber auch sein, dass ich den Ball auch besser hätte treffen können – vermutlich ist es die Summe aus beidem.

Der letzte Chip aufs Grün aus 30 Metern ist ok, aber eben nicht mehr. Mit zwei Putts bin ich fair davongekommen und habe mich über das Netto-Par gefreut. Mit diesem Score bin ich auf unserer vier immer zufrieden.

Bahn 5 (Par 4, 311 Meter, Hcp 7)

Eine optisch ganz tolle Bahn. Man hat einen blinden Abschlag bergauf, der mindestens 160 Meter, besser 180-200 Meter schaffen sollte. Wer das mit einem Draw verbinden kann, der liegt perfekt, um mit dem zweiten das Grün anzugreifen.

Ich dachte mir also „probier es doch einfach“. Tatsächlich kurvt der Ball sogar nach links, nur leider locker 30 Meter zu kurz. Also liege ich zwischen Bäumen im Rough und will den Ball lässig raus-chippen, treffe ihn nicht gut und schaffe es nicht bis zum Fairway. Statt dessen liege ich einige Meter hinter einem kleineren Baum – über den ich „vielleicht“ rüberkomme.

Also Pitching Wedge in die Hand genommen und gib ihm Zunder. Leider habe ich etwas von den fünf Prozent Baum getroffen, die nicht Luft sind. Also darf ich knapp 45 Meter weiter noch einmal ein Wedge benutzen, um den Ball jetzt endlich mit dem vierten Schlag aufs Grün zu bringen. Mit zwei Putts notiere ich auch hier die sechs, das nächste Netto-Par.

Bahn 6 (Par 3, 152 Meter, Hcp 15)

Bahn Nummer sechs ist das einzige Par 3 auch den Frontnine in Celle und schwieriger als es auf den ersten Blick ausschaut. Die Bahn geht stetig bergauf, das Grün ist zusätzlich erhöht und es gibt im Grunde fast immer Wind – meistens von links vorne. Links und rechts warten zwei Bunker geduldig neben dem Grün auf Futter.

Ich schlage üblicherweise mit dem Holz 5 ab und wenn er gerade kommt, kann ich das Grün treffen. Diesmal allerdings fehlten mir vielleicht 2-3 Meter carry und ich treffe die vordere Ecke vom linken Bunker.

Der Bunkerschlag ist nicht gut, aber draußen und mein anschließender Chip bleibt drei Meter zu kurz – aber dafür sitzt der lange Putt wieder. Ein Bogey entspricht hier meiner Vorgabe, also wieder Netto-Par.

Bahn 7 (Par 4, 278 Meter, Hcp 11)

Die Kürze der Bahn täuscht darüber hinweg, dass sie tatsächlich eher schwierig zu spielen ist, wenn man nicht sehr gerade spielen kann (so wie ich zu oft). Es geht zwar „nur“ geradeaus, aber der Weg den Hügel hinauf ist schmal.

Und wenn man wie ich mit einem unverhofft auftretendem Megaslice gesegnet ist, dann kann es schonmal sein, dass man die Bahn versaut. In Turnieren habe ich mir angewöhnt, hier mit einem Eisen abzuschlagen – aber in einer Spaßrunde ist es doch meist der Driver.

So kommt es eben auch in dieser Runde, dass ich nach einem Potpourri von Megaslice, schwachen und maximal durchschnittlichen Schlägen erst mit dem offiziell siebten auf dem Grün bin.

Bei Stableford hätte ich den Ball natürlich aufgehoben, in unserer Spaßrunde habe ich den Putt probiert und wieder aus mehr als zwei Metern gelocht. Doppel-Par vom Feinsten, das zweite des Tages.

Bahn 8 (Par 4, 263 Meter, Hcp 17)

Der positive Ausreißer des Vormittags war unsere achte Bahn, die zugegebenermaßen zu den leichtesten gehört. Ich spiele sie – nicht nur deshalb – sehr gerne, weil sie auch optisch einiges bietet.

So steht etwa 150 Meter von den gelben Abschlägen entfernt ein ziemlich großer Baum – und zwar mitten auf dem Fairway. Der taktisch sinnvolle Weg wäre es, den Abschlag gemütlich auf 150-160 Meter abzulegen (also kurz hinter/neben den Baum) und von da aus mit einem kurzen Eisen oder einem Wedge das Grün anzuspielen.

Ich habe den Driver genommen (ich wollte ja ballern … äh, üben) und der Abschlag war diesmal richtig gut. Der Ball ging weit und hoch, fast genau so wie ich ihn gerne immer fliegen sehen würde. Hätte er nicht einen der äußeren Äste des Fairway-Baums touchiert, dann wäre er vermutlich noch etwas weiter gegangen. Aber so wurde er abgebremst, lag aber gut auf dem Fairway in Wedge-Weite zum Grün.

Mein zweiter Schlag, ein bewusst lockeres Pitching Wedge, landete drei-vier Meter neben die Fahne und plötzlich lag ich zum Birdie. Das kommt bei mir schon ausgesprochen selten vor, muss ich zugeben. Dass ich diesen Putt dann ausgerechnet auf der Linie 30 Zentimeter zu kurz lasse, ist zwar ärgerlich, aber eigentlich habe ich mich trotzdem mehr über das Tap-In-Par gefreut.

Bahn 9 (Par 4, 309 Meter, Hcp 13)

Und wie es bei mir gerne so ist: Euphorie tut nicht immer gut. Den Abschlag auf der neun habe ich links in den Wald gedrückt, weil ich im Schwung die Schlagfläche zu früh/stark geschlossen habe – immerhin weiß ich jetzt hinterher, was ich falsch gemacht habe.

Zum Glück war der Ball einigermaßen spielbar und ich konnte ihn sicher aufs Fairway chippen. Dass ich anschließend beim Versuch scheitere, das Dogleg über die Bäume abzukürzen und gleich das Grün anzugreifen, war eigentlich absehbar – das würde ich im Turnier auch nicht machen.

Gut war dann wieder der vierte Schlag, den ich aus den Bäumen heraus durch eine relativ schmale Schneise in Richtung Grün aufs Fairway gepuncht habe. Der anschließende Chip lag gut genug etwa einen Meter hinter der Fahne, so dass ich das vierte Mal auf der Runde mit nur einem Putt vom Grün ging und damit wieder das Netto-Par gerettet hatte.

Was nehme ich von der Runde mit?

Brutto sieht es ganz schön „orange-rot“ aus. Schaut man aber auf den Nettoscore, dann liest es sich anders:

  1. Doppelbogey
  2. Bogey
  3. Par
  4. Par
  5. Par
  6. Par
  7. Doppelbogey
  8. Birdie
  9. Par

Natürlich sind „vier über“ (Netto) nach wie vor nicht gut, aber für die erste Runde im Jahr auch nicht unterirdisch. Vor allem, wenn ich darüber nachdenke, wo ich Schläge verschenkt habe und was auf der anderen Seite gut war:

  • An drei Bahnen (eins, zwei und sieben) habe ich den zweiten Ball weitergespielt, weil ich den ersten in die ewigen Jagdgründe gesliced habe.
  • Die Fairwayquote ist mit zwei von acht getroffenen Fairways unterirdisch, sogar für meine Verhältnisse.
  • Dazu kamen zwei-drei misslungene Risikoschläge, die ich so in Turnieren nicht riskieren würde.
  • Die kürzeren Annäherungen (speziell das Chippen aus 20-30 Metern) war deutlich besser als sonst.
  • Mit fünf zwei-Putts und vier ein-Putts bin ich extrem zufrieden, gerade wenn ich berücksichtige, dass unsere Grüns insgesamt noch nicht optimal sind.

Alles in allem werte ich die Runde als guten Start. Es gibt noch viel zu verbessern, aber es ist nichts dabei, das unmöglich scheint. Rechne ich alleine die groben Fehler zusammen, dann hätte ich ohne sie gut acht Schläge einsparen können. Und das liest sich doch eigentlich ganz gut.

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Falls sich jemand die Runde noch einmal detaillierter anschauen möchte, findet er sie hier bei GameGolf. Am Wochenende habe ich meine nächste Pro-Stunde bei Uli in Peine. Ich freu mich drauf und halte Euch auf dem Laufenden.

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