Golfclub Gifhorn im Golfplatz-Check

Die Stadt Gifhorn liegt im Einzugsbereich von Wolfsburg und ist also in gewisser Weise von Volkswagen mit geprägt. Das bedeutet unter anderem, dass es durchaus einige Menschen gibt, die im Einkommen über dem Durchschnitt liegen. Obwohl es in Wolfsburg den Golfclub Wolfsburg-Boldecker Land gibt, so merkt man die Nähe zur VW-Stadt auch auf dem Parkplatz des Golfclub Gifhorn.

Soweit das Auge reicht stehen dort vor allem Fahrzeuge mit dem Zwei-Buchstaben-Logo – und es ist eher selten ein Up, sondern oftmals eben die etwas größeren Kutschen. Und auch der Club an sich macht auf den ersten Blick keinen besonders geizigen oder ärmlichen Eindruck.

Tolle Übungsanlagen im Golfclub Gifhorn

Die Übungsanlagen im Golfclub Gifhorn sind sehr großzügig angelegt. Die Driving Range ist aus meiner Sicht fast vorbildlich. Es gibt mehrere überdachte Abschläge, die jeweils mit Spiegeln ausgestattet sind, sowie diverse offene Abschläge von Matten und Rasen. Die Range selbst ist vor allem deshalb so angenehm, weil es verschiedene Ziele gibt, auf die gespielt werden kann.

Es gibt mehrere Zielkreise in unterschiedlicher Größe und Entfernung. Am meisten Spaß macht jedoch ein großes, schräg aufgestelltes Brett, bei dem man einen Treffer sehr schön hören kann (und alle anderen natürlich auch…). Einziges Manko ist vielleicht, dass die Range ziemlich kurz ist. Dem versucht der Club zwar beizukommen, indem flugreduzierte Bälle eingesetzt werden, aber echte Longhitter schießen trotzdem regelmäßig über die hintere Bande.

Direkt vor der Range liegt das erste von zwei Puttinggrüns mit diversen Löchern und schöner Ondulierung. Das zweite Puttinggrün befindet sich hinter dem Clubhaus und bietet zusätzlich einen Übungsbunker sowie etwas mehr Fairwayfläche außen rum. Dort können dann auch Chips aus einigen Metern Entfernung geübt werden.

Einmal rechts und einmal links

Ebenfalls hinter dem Clubhaus befindet sich das Pitching-Areal mit zwei anzuspielenden Grüns. Das Gelände bietet nicht nur fast 100 Meter Länge, sondern hat dazu noch einen kleinen Fairway-Bunker (ungefähr 60 Meter von den Grüns weg) sowie einen kleinen Hügel (etwa 75 Meter von den Grüns), um Annäherungen aus Hanglagen zu üben. Die beiden Zielgrüns sind von drei Übungsbunker umrahmt, von denen einer extra tief angelegt ist.

Jetzt muss man erwähnen, dass der komplette Golfplatz je zur Hälfte links und rechts einer Straße liegt. Die überquert man nicht, sondern gelangt durch einen kurzen Tunnel von der einen zur anderen Hälfte. Die ersten und die zweiten Neun sind damit also räumlich voneinander getrennt – das gleiche gilt für die Übungsanlagen. Den Weg übt man aber quasi bereits am Anfang, denn der Parkplatz vom Golfclub Gifhorn liegt auf der einen Seite und das Clubhaus mit Sekretariat auf der anderen Seite des Tunnels…

Auf der einen Straßenseite – die Frontnine

Die Frontnine liegen auf der Parkplatzseite und starten mit einem durchschnittlichen Par 5 zur Eingewöhnung. An Bahn 2 kommt schon das erste Wasser ins Spiel (kurz vor dem Grün und definitiv magnetisch… 😉 ). Die drei ist dann ein mit rund 145 Metern kürzeres Par 3, dessen kurzes aber breites Grün von zwei fiesen, kleinen, steilen, gefräßigen Bunkern bewacht wird. Hier habe ich es einmal geschafft, einen Steckschuss knapp unter der oberen Bunkerkante zu fabrizieren:

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Aber auch im weiteren Verlauf geizt der Platz nicht mit Herausforderungen. Mal muss der Drive durch eine schmale Baumschneise gespielt werden, mal sind Bäume so angeordnet, dass sich eine rechts-links-Kurve praktisch kaum vermeiden lässt. Bahn 9 ist ein Dogleg links, das nach etwa 150 Metern mehr als 90 Grad (!) abknickt. Der eine oder andere könnte zum Abkürzen verleitet werden – wären da nicht die hohen Bäume. Die verlangen nämlich entweder einen perfekten Treffer mit perfekt dosiertem Hook oder der Ball verschwindet auf Nimmerwiedersehen.

Abschlag Bahn 10 im Golfclub Gifhorn
Abschlag Bahn 10 im Golfclub Gifhorn

Auf der anderen Straßenseite – die Backnine

Die Backnine starten mit einem fairen Par 4, bei dem aber fast jeder Slice vom Abschlag ein feuchtes Ende findet. Danach folgen mehrere Bahnen, durch die sich immer wieder einmal ein kleiner Wassergraben zieht. Dadurch ist vor allem aufmerksames Spiel und taktische Überlegung gefragt.

Bahn 12 ist ein eher langes Par 3, das seine wirkliche Schwierigkeit aber dem Grün zu verdanken hat. Das ist nämlich im Prinzip ein Buckel und fällt zu allen Seiten ab. Der ehemals quer vor dem Grün liegende Bunker ist hier eingeebnet worden – vermutlich um das Loch zumindest etwas einfacher zu machen.

Auch auf den folgenden Löchern sind die Wassergräben immer mal wieder im Spiel und ziehen sich teilweise mehrfach durch das Fairway. Das 14 Grün ist besonders schwierig zu spielen, weil es zu allen Seiten abfällt und der Ball kaum zum Halten zu bekommen ist. Ein mittellanges Par 5 entlang der Straße läutet dann den Rückweg ein.

Ein perfekter Abschluss der Runde bietet sich mit Bahn 18. Von den gelben Tees muss der Abschlag im Grunde über eine Ausgrenze gespielt werden, um einen guten zweiten Schlag nach rechts zu ermöglichen. Dort wartet nämlich das optische Highlight: Die Runde endet auf einem wunderschönen Inselgrün in Sichtweite zur Clubhausterrasse.

Heidegolfer-Fazit zum Golfclub Gifhorn

Insgesamt finde ich den Platz sehr schön, weil er ausgesprochen abwechslungsreich gestaltet ist. Es gibt vermeintlich einfachere Bahnen, einige wirklich spannende Herausforderungen und man ist immer wieder gezwungen, auch taktisch zu denken und zu spielen. Die Grüns an sich sind eher kleiner als ich es vom Heimatplatz kenne, dafür aber spürbar schneller – daran musste ich mich erst gewöhnen.

Ich habe zu verschiedenen Jahreszeiten hier gespielt und hatte immer sehr gute Spielbedingungen, die Greenkeeper machen ihren Job offensichtlich sehr gut. Dazu ist das Greenfee angemessen, das Clubhaus ein weiterer Hingucker und das Sekretariat ausgesprochen nett. Mehr Eindrücke gibt es in der Galerie am Anhang.

Kontakt

Golfclub Gifhorn e.V.
Wilscher Weg 69
38518 Gifhorn

Telefon 05371 16737
info@golfclub-gifhorn.de
www.golfclub-gifhorn.de

Übrigens

Dieser Bericht spiegelt meine ganz persönliche individuelle Meinung wieder. Er wurde weder beauftragt noch verlangt, eine Bezahlung oder anderweitige Vergütung habe ich nicht erhalten. Als Mitglied im Golfclub Herzogstadt Celle kann ich in Gifhorn aufgrund einer Clubfreundschaft vergünstigt spielen. Aber natürlich habe ich – wie auch zuletzt bei meinem Besuch im September 2020 – immer brav mein Greenfee bezahlt.

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